Alter. Was für ein Frust mit der Schule in Berlin immer. Sie ist gut genug, wenn ihr Kind sehr begabt ist, sehr ruhig und sehr konzentriert. In allen anderen Fällen rechnen Sie nicht damit, dass auch nur eins der zwangsläufig aufkommenden Probleme schulintern behoben wird, die werden normalerweise nicht einmal bemerkt.

Mein Rat nach 6 Jahren städtischer Grundschule: Nehmen Sie eine Privatschule, wenn ihr Kind nicht optimal mitkommt. Das Niveau in den staatlichen Schulen ist so niedrig, da müsste ihr Kind eigentlich unbedingt supergut mitkommen, die Begabung benötigt es, um mit den Lehrmethoden umgehen zu können. Wenn irgendetwas nicht klappen sollte, braucht es frühzeitig Unterstützung und Hilfe, etwas, zu dem das Berliner Schulsystem nicht in der Lage ist.

Wissen Sie was, nehmen sie doch direktemang eine Privatschule. Die sind staatlich gefördert, so ein Platz kostet ab 45 Euro im Monat, das ist einkommensabhängig. Setzen Sie Himmel und Hölle in Bewegung, um dort einen Platz zu bekommen, es wird nicht einfach. Wir wurden damals hier nicht genommen, und dann hab ichs aufgegeben und gedacht, das mir Staatsschulen eh lieber sind, aus politischen Gründen. Aber es geht dort nicht um Elitenbildung, es geht um einen angemessenen Lehrer-Schlüssel, es gibt dort ein Konzept, das mit dem ganzen Novellierungsscheiss in Berlin umzugehen gelernt hat, es gibt Wettbewerb, das Kind steht dort im Mittelpunkt, es eine Alternative zur städtischen Mangelwirtschaft.

2 Gedanken zu „“

  1. Interessant, dass es diese Alternative zum „normalen“ Schulsystem gibt. Die Frage ist nur, ob die Privatschulen nicht wieder diejenigen ausgrenzen, die einfach überhaupt kein Geld im Monat übrig haben, wofür die Kinder ja dann am allerwenigsten etwas können. Du hast geschrieben, das Schulged ist einkommensabhängig. Weißt du, wie das mit Eltern ohne Einkommen ist? Haben die auch eine Möglichkeit, ihr Kind auf diese Schule zu schicken? Und wieso hat es bei dir nicht geklappt? Was gab es da noch für Bedingungen?

  2. REPLY:
    nein, das weiß ich leider nicht. da gibt es bestimmt urteile zu, grad in berlin. aber darf es deswegen eine schulform nicht geben, bloss weil es menschen gibt, die keine 50 euro über haben? wer nichts übrig hat, ist ja überall ausgegrenzt, es ist nicht aufgabe der schulen, das zu ändern. der skandal in berlin sind nicht die privatschulen, sondern der zustand der staatlichen – einer der jungs hat seit wochen kein „nawi“, naturwissenschaften, weil die lehrerin krank ist, ein ersatz ist nicht in sicht. sie malen stattdessen.

    wir wurden damals nicht genommen, weil es keine plätze mehr gab, glaube ich, es war eine aufwändige bewerbung mit essay, warum diese schule, dann wäre ein gespräch gefolgt, soweit bin ich aber gar nicht gekommen. die finanzen werden nicht überprüft, das schulgeld wird glaube ich über das schulamt geregelt und nicht direkt über die schule, das einkommen ist natürlich kein aufnahmekriterium, es wird nicht abgefragt bei der bewerbung. heute sind die bedingungen einfacher, aber die schule hat das letzte wort, und nicht die stadt, wie bei den öffentlichen schulen.

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