krieg

muss einiges anpacken dieses jahr, auch noch anpacken, die hoffnung, dass jede lebensträgheit einen ausgang findet und leerrinnt wie eine sanduhr, weil ihre zeit jetzt abgelaufen ist.

wie jeden januar würde ich das jahr am liebsten einem buch widmen, weiss noch nicht, welchem, notfalls halt wieder montale, ich wollte auch mal jeden nobelpreisträger seit 1901 lesen und bin gleich beim schauerlichen quo vadis steckengeblieben, wg. der vielzahl von hollywoodreifen szenen, der autor berichtet von einem disput mit seneca und nero darüber, ob frauen eine seele haben, wird leider nicht weiter erläutert, sofort danach wird der held von zwei hünenhaften badedienern auf einen tisch von cypressenholz getragen, „der ganz mit schneeweissem Byssus aus Aegypten bedeckt war. Nun tauchten sie die Hände in wohlriechendes Olivenöl und begannen den schöngeformten Leib zu reiben.“ – das ist doch was. die meisten dieser autoren sind nicht mehr allzu bekannt, ihre werke vergessen, es scheint verlockend, da nochmal reinzulesen. ausserdem mag ich die über zvab beziehbaren alten ausgaben, die ersten paar jahre liegen hier schon.

muschelseide. heute nur noch in sant'antioco auf sardinien hergestellt, von einer einzigen frau.

nebenbei lese ich seitenweise in der grosse krieg, als buch überraschend vorhabensvoll für so einen alten krieg, aber ob ich 900 einzelseiten schaffen will? die ganzen schlachtstrategien, so befremdlich zu lesen, männer und krieg, die im planungseifer verborgene euphorie, endlich mit echten menschen und schiffen krieg spielen zu dürfen, im text spürbar wie woanders beim reden über sex, als spannungfeld, das nicht ans licht muss. die gewaltlust gehört vielleicht als teil des menschen einfach besser ritualisiert, wenn abschaffen schon so ungeheuer unmöglich ist, das ist gar nicht schwer, wenn man bei kindern nicht allzu viel falsch macht, ein gleichgewicht zwischen ausleben und selbstbeherrschung vermitteln, gewalt als ein trieb unter anderen, die auch nicht zum untergang führen, sondern gestaltbar bleiben. heikles thema für ahnungslose wie mich, aah, mehr zur gewalt lesen. haben mich die erinnerungen an meinen urgrossvater draufgebracht, außerdem wird er hundert, der erste wk, da schadet ein grundlagenbuch nicht.

 

2 Gedanken zu „krieg“

  1. commonsense aufgeschrieben ;)umsetzung nicht immer einfach, sagen wird mal so. heute am frühstückstisch, daher der text heut, meinten die jungens, sie würden einfach gern mal ein wildes tier erlegen. dann wollten sie ‚300‘ gucken, wg. dem gemetzel.

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