frauentag und oper

zum frauentag auf die strasse gewollt, im letzten moment wegen erkältung + regen doch nicht, stattdessen mit den freundinnen ins suicide sue gegangen. dort haben wir uns unsere geschichten erzählt und die unserer eltern, der älteste vater wurde 1918 geboren – es ist meistens ein bisschen von allem, persönlichkeit und gesellschaft im mix. mich hat erschreckt, wie sehr unsere lebenswege noch als um die 50jährige davon abhängen, ob die mütter und väter an uns geglaubt haben, ob sie interesse an uns hatten, und wie fest vermittlung und ausmaß ihrer zuwendung ans frauenbild der zeit gekoppelt sind.

danach zu spät für die oper umgezogen, ohne plan etwas zu unaufgeregtes angezogen, mit stiefeln!, zuviel codein genommen, zur staatsoper geradelt, die neue zauberflöte mit muttern gucken. blutzucker durcheinander, traubenzucker in der garderobe abgegeben, nur noch paar minuten zeit, krame in der tasche nach etwas passendem, esse hustenbonbons und eine eklige käsebrezel, die pumpe rutscht aus dem bh und durch den rock, schiebe sie wieder hoch, sie gerät ins rockfutter, schiebe sie wieder runter, stehe dann auf und bringe sie stehend vom rocksaum zum rockbund und durchs oberteil, setze mich wieder, beide handys fallen auf den boden, und die hustenbonbons. mit einem längeren kathederschlauch hätte ich die pumpe im stiefel lassen können! next time, beim auspacken der hustenbonbons habe ich das kathederende in der hand, hab die dämlichen sure-t-katheder nicht mehr mit klebeband gesichert, also klamotten hoch, stöpsel drauf, beschließen, die runtergefallenen ausgepackten hustenbonbons nicht mehr zu essen, aber sie aufgesammelt, dabei ist ein handy nochmal unter den sitz … dann lehne ich mich zurück, beruhige meine dauernd zu laut „was ist denn, geht es dir gut?“ fragende mutter und vertraue auf die musik, um den abend zu retten.

die inszenierung war bunt und albern, einen tick zu, hat fast von der musik abgelenkt, marionetten und brüste und akrobatik, die idee wunderbar konsequent ausgeführt, es war einfach alles erlaubt, was zum konzept gepasst hat, freie bahn für phantasten. für mich gestern perfekt, weil so leicht zu verstehen. meine mutter war begeistert. bei mir ist die musik erst bei den duetten richtig angekommen. eine frau am pult, alondra de la parra.

die zeichnungen im bühnenbild waren mir zu deutlich skizzenhaft, das hat mich gestört im ggs zu den playmo-figuren, den saint-phalle-figuren etc., die sind halt einfach ein in sich abgeschlossenes designprojekt. waren aber auch nur am anfang zu sehen, so what, aber sie haben mich geärgert, weil zu einfach, als seien solche zeichnungen halt immer einfach, als sei damit alles getan. vielleicht ist dem bühnenbildner die zeit ausgegangen?

musste bei der bühnenzeichnung an gaiman denken, an die im sandman-buch mitabgebildetetn doodles von gaiman zum pitch beim verleger, vielleicht ist mir aber auch was entgangen.

habe die absolute-bände vom sandman neu gelesen, grad eine schöne exkursion, zum ersten mal findet ein buch den direkten weg in meine träume, jeden morgen erinnere ich mich an etwas, am morgen nach der ersten lektüre ein sehr originelles und nie gesehenes traumbild, eine hokusai-welle mit riesigen, darüber stürmenden, perfekten  ozeanwasserkugeln in allen blauschattierungen, fluten in der luft, ich mit familie im auto auf der uferstrasse, voller bewunderung fürs bild. das buch ist direkt mit meinen nerven verknüpft, und bisher bleibt jeden abend noch etwas übrig für den nächsten tag. das wird halten.

 

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