american gods habe ich zwei- oder dreimal gekauft und geschenkt bekommen, jedesmal ganz gelesen und dann vollkommen vergessen. müsste ein paar davon im regal stehen haben, finde keines, aber meine bibliothek hat sich auch gegen mich gerichtet grade, weil ich sie so wenig nutze. ich finde nur noch bücher, die ich nicht gesucht habe.
in der serie erkenne ich auch nix, bin am ende der ersten folge fasziniert von den effekten, ich halte sogar die vielen slomo-gewaltszenen aus, sie benutzen ein helles, übertrieben flüssiges filmblut, die szenen kippen dabei vom realistischen ins symbolische. ein gelungener blutrausch, und das sage ich als jemand, der für gewaltszenen sehr gute gründe braucht und dabei selten hinsieht. trotzdem wird gewalt natürlich sehr schnell langweilig, auch mit zeitlupe oder psychedelischen blutwürfen. bisschen erstaunt über die langsame entwicklung des plots. die langen metaphernreich mäandernden monologe zeigen den respekt der autoren vor dem autor, die macher setzen ihre bildsprache mit farben und effekten gleichberechtigt neben sprache und schauspielerpräsenz ein, dazu eine echte americana- auswahl an drehorten und hintergründen, mit landschaftlicher wucht. als ob der film als kunstform seine macht erst noch beweisen müsste, neben all den göttern. jetzt erstmal eins der bücher wiederfinden oder es nachkaufen und neu lesen und neu vergessen. ob ichs weitergucke weiß ich aber noch nicht, bislang kein haken im fleisch.
Ich finde nur noch Bücher, die im Weg liegen oder mir auf den Kopf fallen oder beim Staubsaugen plötzlch erscheinen. Meine Bibliothek ist sauer auf mich, weil ich sie nicht mit genügend Regalen füttere oder so.
Das wäre jedenfalls ein guter Start für einen minor fantasy Film und ganz leicht in einer Berliner Wohnung zu filmen: Bibliotheken, die ihre Benutzer hassen, und solche, die sie lieben und ihnen immer das genau passende Buch in die Hand geben – aber ich fürchte, auch dieses ist, wie alles, schon längst erdacht und geschrieben worden.
mit deiner zeichnung einer bücherwand! mit den vergessenen, den hinters-regal-gerutschten, den geliehenen, den unpassenden, alle auf eigenen wegen, die ungelesene revolution, in letzter sekunde zunichte gemacht in einer brutalen aufräumaktion im frühling 2017.
(und grad wieder minutenlang vergeblich gesucht. nicht nutzbare biblioheken haben enormes potential, und zwar ausschließlich potential. an was erinnert mich das?)
vorhin ein buch über origami gesucht, das hier gefunden:
Oh, dasselbe hab ich auch! Und irgendwo auch noch den regenbogenbunten Endlosfaden, der dabeiwar.
Über Origami hatte ich kein Buch, aber eins über Fröbelsches Papierfalten.