lied und tanz

in kürze: so ein denkwürdiger konzertabend in gaganien, es war ein black tie event, und es fühlte sich erwachsen an, auf eine spielerische weise, weil wir ja nicht immer so elegant herumlaufen, jedenfalls nicht alle, herrn herbst traue ich das allerdings zu. gleichzeitig ist es vollkommen zeitlos, so sollten wir erinnert werden. bei gaga singt dann maria schuster frei und a capella, sehr anrührend, karl neukauf hat mit seiner stimme lauter vergessene türen geöffnet, hans rohe und cosmic haben traurige liebeslieder gesungen, jenny kittmann gab eine ballade der verschmähten geliebten, es gab auch noch texte von rückert und das chanson d’hélène von romy schneider/michel piccoli, vorgetragen von einer bluetooth–box und alban nikolai herbst, eine sängerin war erkrankt. schöne männer und frauen, mit gitarren und ohne. viele männer waren da, sonst sind bei kulturellen veranstaltungen die frauen meistens unter sich, hier war es sehr anders, das war aufregend. ein paar ex- und nochblogger*innen waren auch dabei, frau wortschnittchen sehr elegant. das publikum lauscht und sagt so halblaut ach, die liebe, dazu gespräche, cremant, eine schöne kapsel glück für den langen winter. danach abendkleid wieder hochgeknotet, heimgeradelt, das heimfahren als weg ins eigne genossen, jeder baum, jede pfütze erkennbar, die kollwitzstrasse hoch. es regnet. der rückweg ist länger als der hinweg.

wir müssen das viel öfter machen, mal wieder im abendkleid in die oper, danach auf zu hohen absätzen übers pflaster klappern auf dem weg in ein etablissement, dort ein spätes kleines dinner und ein paar drinks, wie früher.

bernward reul hat fotos gemacht.

am tag danach noch eine geburtstagsparty, die ich leider fast verschlafen habe, dann um 22:22 doch noch geklingelt und bis halb zwei geblieben. traditionellenerweise gibt es dort jedes jahr einen auftritt des gastgebers mit gitarre und songs vor einer wandfüllenden handgemachten animation, danach wird zwischen der langen tafel und der wand eine fläche freigeräumt, und die gäste tanzen noch, ausgelassen und wild, wir sind ja alle um die 60 inzwischen, wir wissen, dass niemand wartet, leben ist jetzt. schöne nacht.

heute außer putzen keine pläne, vielleicht noch ein paar bewerbungen. die wochenenden sind zu kurz, werde mich wieder um eine 4-tage-woche bemühen. sehr froh, dass die letzte januar-woche begonnen hat. es geht noch nicht aufwärts, aber das loch wird endlich.

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