licht geworden

ein vorteil des kinderhabens: dinge verschwinden, so dass man sie nachkaufen kann und sich dabei über die jahre deutlich nach oben verbessert. ich besitze im jahr 15 mit kindern einen sehr praktischen tesaroller, zu schwer für schultaschen, unwerfbar, und 3 haushaltsscheren pro zimmer. ähnlich sieht es mit anderen begehrten dingen aus, nur bei taschenmessern bin ich immer billiger geworden, damit die endlich mal keiner haben will, jetzt habe ich ein winziges mit blümchen, extra für mütter. dieses jahr versuche ich mich an der ultimativen haushaltstaschenlampe. wir haben über die jahre ca. ein dutzend davon verloren, weil sie von ausflügen nicht wiederkommen, hinter schränken steckenbleiben, keine ahnung, vielleicht haben wir irgendwo ein nest, dass die finsternis erleuchten könnte, würfe man batterien nach. nur die wirklich schlechten halten sich, wie die eine ohne batterien mit kurbel, die auch nach hektischem drehen nur leise glimmt. anstatt wie sonst üblich bei irgendeinem besuch des großartigen haushaltswareneckladens eine mitzunehmen, habe ich das netz bemüht und wie bei allen dingen sofort eine welt entdeckt. es gibt einen markt mit leidenschaften für taschenlampen, die foristen werfen mit lumen um sich, fast hundert leute bewerten modell x gegen modell y, ein großes auskennertum, nur männer, angler zbsp, jäger und so camper. ich mochte zuerst die fast militärisch aussehenden, kampf gegen die dunkelheit, sogar im wirklichen leben wie im flur oder keller! dann gemerkt, dass die waffenfirma walther die herstellt, nicht gekauft, aber war knapp. jetzt eine von einer firma, die fenix heißt, wegen dem phoenix, glaube ich, eine übersprungshandlung, weil ich fast was von walther – hat jemand von euch mal geschossen, fällt mir da ein? ich habe ein paar sekunden lang lust, es mal zu versuchen, eine waffe in der hand zu halten, bevor ich sofort die gezündete kugel sehe, die etwas lebendiges zerreißt und in absolut allem scheußlich ist, aber mal ein paar tontauben? natürlich genügt bei all den filmbildern die vorstellungskraft, doch diese neugierde darauf, mal zu schießen, teile ich vermutlich mit mehr menschen, als mir lieb ist. mit der neuen lampe den anfängerfehler gemacht, mir selber ins auge zu leuchten, ewig gar nix mehr gesehen. leute, sind die hell. man findet nicht nur alles in der kammer, man sieht auch den staub, sie macht sogar den schatten hinter den dingen heller, leider ist sie klein und schmal und jungsschick, sie wird vermutlich noch vor dem nächsten stromausfall eigene wege gehen. flugzeugaluminium.

 

6 Gedanken zu „licht geworden“

  1. Der Sprössling kommt in mein Zimmer und greift nach meinem Tesa-Abroller. Leicht zu finden, weil er von mir unerbittlich gnadenlos stoisch immer wieder an diesen einen Ort getragen oder nachgekauft wird, wenn er weg ist.

    Ich (streng): Warum nimmst Du meinen Tesa-Abroller und nicht Deinen?

    Er (weinerlich): Ich kann meinen nicht finden!

    Ich (streng): Hast Du richtig nachgesehen?

    Er (augenverdrehend): Natürlich! Überall!!

    Ich (skeptisch): Was kriege ich, wenn ich Deinen Tesa-Film finde?

    Er (Augenverdrehen)

    Wir gehen in das Zimmer des Sprösslings.

    10 Sekunden später: Ganz oben auf dem linken Haufen auf dem Schreibtisch liegt ein Tesa-Abroller. Neben dem rechten Haufen liegen noch zwei. Auf dem Bücherbord über den Schreibtisch liegt noch einer. In zwei Spielzeugschubladen finden sich noch zwei. Einer liegt unter dem Kopfkissen.

    Ich (übertrieben euphorisch): Sieh mal, was ich gefunden habe!

    Er (Augenverdrehen)

    Ich nehme alle bis auf einen Tesa-Abroller mit in mein Zimmer und um sie in die Nachschubschublade zu legen.

    Er (mir nachrufend, leicht empört): Wie soll ich denn das nächste Mal einen Tesa-Abroller finden, wenn nur einer da ist?

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