der große geht schon wieder aus, also zum zweiten mal. erst gemischte gefühle, eher wegen der großen symbolischen änderung, beim kind selber hab ich überhaupt keine sorgen. dann denke ich nicht mehr dran und schlafe ein, bevor er nach hause kommt.
im versuch, das leben zu ändern, auf die kleinen dinge ausgewichen, die in meiner macht stehen, also eine kaffeemühle gekauft und ein kilo pechschwarze arabica-bohnen in einer malerischen großen büchse. der erste espresso aus der espressokanne schmeckt vollkommen überraschend, weil wirklich anders, als ob nicht nur einige bekannte eigenschaften von espresso verändert würden, wie ich das erwartet hatte, also vielleicht mehr kaffeeduft durchs mahlen, intensiver gereizte kaffeerezeptoren auf der zunge, sondern als ob das gesamte paket anders zusammengesetzt wäre. der espresso schmeckt nach wald! er hat etwas grünes im aroma, ist ein bisschen schärfer, es sind lauter ungewohnte aromen, die ich gar nicht einordnen kann. er schmeckt wie etwas vollkommen anderes, und das ist nur halb übertrieben, es ist wie die erste selbstgemachte hühnersuppe nach jahren mit tütensuppen, wenn man im kopf behält, dass glutamat ja auch glücklich macht, vor allem, wenn man nix anderes kennt. ich hab ja nur so ein herdkännchen, meine küche ist viel zu klein für was ernstes, ich mag in der bar sowieso tendenziell den lungo viel lieber als den normalen, die sind mir viel zu bitter. die zweite tasse aus der kanne schmeckt schon viel mehr wie die alten aus den lavazza-tüten, ist das möglich? also immer noch viel mehr aromen, aber der wald verfliegt wohl sofort. wow, das hat sich gelohnt.
Gute Entscheidung, mit der Kaffeemühle, denke ich. Wir kaufen immer Espressobohnen, mahlen die frisch und schütten den Kaffee in einer normalen 1-Liter-Durchdrückkanne auf. Gut, wir sind als Nicht-Italiener auch nichts besseres gewohnt. Aber zufrieden!
eigentlich eine leichte große verbesserung, das finde ich auch. das mit der kanne werde ich auch machen, sobald die kinder regelmäßiger mittrinken morgens, die schmeckt auch super mit frischgemahlenem. ich selber kenne keinen italiener mit soner großen maschine zu hause, gut, da gibts ja auch überall bars.
mein Besteck zum Applizieren der morgendlichen Dröhung:
Kaffee: http://caffemauro.com/it/
Mühle: BRAUN, feinstverstellbar
Maschine: SAECCO, mit 9-BAR-Pumpe und Milchschäumer-Düse und Warmhalteplatte für dicke, winzige Espressotassen
ah! großes kaliber. die milchschäumerdüse wär noch was, zum milch aufwärmen bin ich meist zu faul morgens und trinke sie kalt, was den genuß doch etwas schmälert.
…. und absolut preiswert: die Mühle damals DM 100.-, der Kaffee heute 1 kg zu € 20.-, die Maschine „Saecco aroma“ um die @ 150.-
das geht in ordnung, finde ich auch, weil die liste ja nach oben sehr, sehr offen ist, das theater schreit eigentlich nach ’ner blindprobe, nur bei diesen pavonis bin ich froh, dass mein platz nicht reicht – moment, haben die tatsächlich einen adler oben drauf?
sie haben einen großen vogel.
kaffeesorten werde ich noch einige probieren, bin grad bei izzo, sehr lecker.