immer wenn ich über leute lese, die sich im leben dauernd selber wieder aus dem sumpf gezogen haben, rattere ich eher gebetsmühlenartig meine blessings herunter („ist gar kein sumpf“), bevor ich ermüdet auf die couch sinke, mit einem tunnelblick auf meinen computer.
das zeitgefühl ist völlig anders. die letzten wochen sind vergangen, als wäre es nichts, weil es gar keinen rahmen dafür gab, keine arbeitszeit, keine ferien, erschöpfend auf eine enervierende und unbefriedigende weise. beneide menschen mit homeoffice, oder auch nur mit klaren aufgaben. ich bewerbe mich so herum, bekomme oft nicht mal eine bestätigungsmail, sonst nur die bestätigungsmail, dann nichs mehr. ein leerer raum.
leute sind unterwegs wie bisher, sehe mehr masken, bei vielleicht 10-20% der passanten. in der schlange vorm eisladen ist der abstand eher so lala, da scheint die reihenfolge in der schlange ein höheres gut zu sein. ich bin immer noch gerne zuhause, leider zu unproduktiv, die zeit bis zur konzentration ist vergeudet.
habe kein genaues gefühl für die gefahr. man liest gruseliges, schäden an den endothelien, außer der lunge sind auch nieren und hirn gefährdet, aber in jeder statistik gibt es ja auch die 90 von hundert, denen nix passiert. ich versuche, mir die 5000 infizierten auf einem stadtplan vorzustellen, lauter kleine pünktchen, wie wahrscheinlich wäre ein begegnung im supermarkt?
auf netflix „win the wilderness“ geguckt, fasziniert. meine erste reality-show. zwei menschen in alaska wollen ihr haus an jemanden weitergeben, der dort leben will, „200 meilen von der nächsten strasse“. fand die aufgaben nicht so schwierig, mit bisschen handwerklicher begabung ist das wohl alles zu schaffen, die herausforderung liegt bei so einem projekt in der langstrecke. es reizt mich nicht, allein im wald zu leben, weit ab von jeder zivilisation, immerhin wäre man da fern von allen möglichen viren, mir wäre eine cicely-lösung lieber, mit einer kleinstadt in der nähe. überraschend, dass es solche orte noch gibt. über das siegerpaar gefreut, aus gründen. die gewinner hängen noch fest in england, können noch nicht nach alaska, corona und visa sind noch im weg. werde das blog der beiden (spoiler) weiter verfolgen.
spass an ganz alten filmen (prime), matrosen, pazifik, cary grant und tony curtis, wo dem krieg eher schnoddrig begegnet wird, noch ohne das unerträgliche heldenpathos der neuzeitlichen kriegsfilme aus den usa. das helle licht und das meer, die männer mit freiem oberkörper. mir fehlt das meer.
JETZT weiß ich, woran mich die Schnoddrigkeit in „Guardians of the Galaxy“ erinnert, danke!
genau! da auch. hat eine gewisse souveränität.