schein/sein

beim spazierengehen mit der hündin an einem cafè vorbei, das wohl frühstück oder brunch anbietet, davor eine größere menge menschen, die frauen haben alle etwas schnepfenartiges, ähneln sich, sind gestylt auf eine weise, die mir gleichförmig erscheint. lippenstift, foundation, frisuren. schnepfe gegoogelt, nein, ich meine keine prostitution, um himmels willen, einfach überkandidelt, oder sagen wir kandidelt, als würden sie sich für etwas bewerben. mir sind nur die frauen aufgefallen, nach den männern habe ich deswegen auf dem rückweg geguckt. von den männern trugen mehrere hellgelbe wollmützen.

warum sind mir nur die frauen aufgefallen? interessant.

ein paar häuser weiter ein päärchen beim joggen, die frau komplett geschminkt, wobei das rouge vielleicht ihr stoffwechsel war. mir hat eine gute freundin empfohlen, mich für dates auch mehr zu schminken, das heißt: mit foundation, mehr farben, als wären nur augen/lippen nicht genug, als müsste das gesamte gezeigte gesicht verändert und nivelliert werden. wie bei einem bild steht dann die fläche bereit für das kunstwerk, bereit für den blick des mannes, der raum hat für seine projektion.

naja, oder es ist mir einfach zuviel aufwand für einen effekt, der mir optisch sowieso nicht gefällt. vielleicht sollte ich einfach nach der optimalen foundation suchen, der markt ist ja in ständiger bewegung. irgendwann wird es welche mit 3d-effekt geben, mit glitzer, mit tarneffekt. die chamäleon-foundation! die liebes-foundation, bei der wünsche sichtbar werden, alle geschichten verschwinden, nur die eine bleibt, die wir leben wollen.

ich gehe gleich zu einem spontankaffee mit genau dieser freundin, ich schaue mal nach, ob ich irgendwo foundation habe, obwohl das im unsichtbaren alter für die allgemeinheit natürlich eh wurscht ist, aber sie wird es merken, es wird sie zum lächeln bringen, das ist ja wohl genug.

12 Gedanken zu „schein/sein“

    1. es ist kein quark, sondern eine hautfarbene nicht klebende creme, die frauen als erste schicht beim makeup aufs gesicht auftragen, die haut wirkt dadurch glatter, frei von unebenheiten etc., männer tragen das meines wissens nicht. quark geht bestimt auch, muss aber länger trocknen.

  1. Im sogenannten „reiferen“ Alter ist es eher anempfohlen, nicht zu viele Schichten zu applizieren, da sich die ganzen aufgetragenen Substanzen alsbald aufgrund der Mimik von den naturgegebenen Vertiefungen (Fältchen, Falten) absondern und diese dadurch noch mehr auffallen. Es sei denn, man möchte die Falten betonen, dann unbedingt viele Schichten auftragen und dick abpudern! 🙂

    1. ich versuche das jetzt mal ein paar tage lang, bisher sieht es nach einem arbeitstag noch in ordnung aus, aber die falten in den augenwinkeln beim lachen wirken wirklich tiefer. hmm. beim ausgehen vielleicht, tagsüber lass ich es glaub’ich weiterhin.

      1. Das allerwichtigste Utensil beim kosmetischen Verschönern ist der Vergrößerungsspiegel 🙂 Jedenfalls bei Kandidatinnen wie mir, die eine Lesebrille brauchen. Dann ist die Chance ganz gut, dass die stärker bearbeiteten Partien gut verblendet sind. Ich präsentiere mich auch nicht mit völlig nackter Gesichtshaut in der Öffentlichkeit. Hier und da ein bißchen aufhellen, aber keine gleichmäßige Beschichtung.

        1. ja! ich habe so einen, der ist beim umzug der mutter abgefallen und steht hier seitdem unbenutzt rum. ich sehe schon, als nächstes brauche ich dann so einen schminktisch mit stuhl davor.

          1. Mein Schminktisch mit Stuhl davor ist der Küchentisch 🙂
            Sehr komfortabel. Der Vergrößerungsspiegel mit Fuß und die Schminksachen (alle kompakt in einer kleinen Pappkommodenschublade) wandern wenn ich von der Dusche in die Küche gehe, zum Küchentisch. Beim gemütlichen Kaffeetrinken mit Musik wird dann gemalt.

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