nepal

der große ist grade auf einer exkursion in ein sehr fernes land, mit über zwanzig anderen studierenden seiner uni ist er nach nepal geflogen, um dort dinge anzugucken und zu erkunden. ich war ja schon froh, als er heil angekommen war, nach dem langen flug einmal über den globus, war aufgeregt und ein bisschen neidisch, als die ersten bilder aus kathmandu kamen. was für ein großartiges abenteuer! er hat selber dafür gearbeitet und gespart, es ist wirklich sein projekt. einer der beiden profs, die sie begleiten, hat vor 20 jahren in nepal gelebt und kennt das land. von kathmandu aus sind sie nach ein paar tagen mit einer 12h langen bustour ins innenland richtung himalaya gefahren, die kurzen clips von der busfahrt habe ich nur sehr, sehr ungern angeschaut, es geht die ganze zeit direkt neben dem bus senkrecht den berg hinunter, der fahrer hupt andauernd, wenn auch sehr melodisch, der bus füllt eigentlich die gesamte strasse aus, es ist eine einspurige bergstrasse, in nepal. war froh, als er heil in bhandar angekommen war. sie wohnen dort in einer guten unterkunft, es gibt reichlich und lecker zu essen, sie bereiten sich auf die wanderungen in die 4000er vor, tja, aber dann beginnt der regen, und hört tagelang nicht wieder auf. es regnet einfach immer weiter, am ende sind in den paar tagen die regenmengen eines halben jahres runtergekommen, und es sind 110 menschen ums leben gekommen im land, und es soll weiterregnen in den nächsten tagen, in ähnlichen mengen. eine von den beiden strassen zurück nach kathmandu ist verschüttet worden, von der anderen strasse wissen sie nicht, ob sie noch befahrbar ist, es gibt aber gerüchte, dass sie es nicht mehr ist. eine wichtige brücke steht wohl noch, der große meint, die strasse sei „hoffentlich bald“ wieder befahrbar. die exkursion wurde abgesagt, von den profs, jetzt hängen die studierenden da fest. sie haben wohl schon die botschaft informiert, die sagt aber, für evakuierungen sei nepal zuständig. der große beruhigt mich, weil sie mit profs und sherpas und einem expeditionsleiter genug fachleute vor ort haben, aber ich bin sagen wir mal: nicht begeistert. drücken sie bitte daumen.

fortsetzung: nach drei tagen pause in bhandar und wildem herumtelefonieren der sherpas und des expeditionsleiters sind sie heute mit drei großen jeeps und einem kleinlaster ein paar stunden gefahren, nach jiri, richtung kathmandu. man rechnet dort nicht nach kilometern, sondern nach stunden, sagt der große, auch bei der busfahrt auf der hinfahrt haben sie insgesamt nur 200km zurück gelegt. heute haben sie mit den jeeps für 34km 4h fahrzeit gebraucht, morgen geht es weiter nach kathmandu, auf einer „von der schweiz gebauten strasse“, die wohl sicher ist. kathmandu ist weiter katstrophengebiet, es gibt wohl auch engpässe in der wasser- und lebensmittelversorgung. die kids begreifen und betrauern, dass es für sie keine 14 tage himalaya geben wird, keine wanderung über den everest-track hinauf auf 4000 höhenmeter, sie sind auf dem weg zurück in die hauptstadt, werden zurückfliegen, wann immer es einen platz im flieger gibt, weil wohl grade viele touristen zurückfliegen wollen.

4 Gedanken zu „nepal“

  1. Ich bin vor Jahren in einem ähnlichen Alter im indischen Teil des Himalayas vom „Regen“ überrascht worden und kann mir deshalb recht gut vorstellen wie eine Straße aussieht, die nicht mehr da ist 🙂
    Ich kann Ihnen so viel sagen: die Fotos dazu habe ich meinen Eltern zwar lieber erst Monate später gezeigt aber ich würde absolut davon ausgehen dass er da gut rauskommt. Vielleicht mit ein paar Tagen Verspätung aber davon geht die Welt nicht unter…

    1. haha, das war jetzt gleichzeitig beruhigend und beunruhigend, gute mischung! aber ja, er ist in guten händen, ich drücke aber sicherheitshalber weiter daumen, bis er wieder im lande ist.

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