wir mussten durch schnee stapfen, um dorthin zu kommen. es war außerdem die allergrößte leinwand, vor der ich je gesessen habe, von links nach rechts füllt sie das gesamte gesichtsfeld. der film lief nicht mit den gewohnten 24 bildern pro sekunde, sondern mit doppelt so vielen, das ganze auch noch in drei dimensionen, eine ordentliche dröhnung also. an einigen stellen ist mir schwindelig geworden, ein par mal hatte ich unwillkührlich die hand vor augen, wenn etwas geflogen kam, und aus den nachbarsitzen mit den jungs kam „ah“ und „oh“, außerdem mehrere hinweise, das jetzt gezeigte komme aber im buch gar nicht vor, so dass ich in der pause erklären musste, was „annalen“ bedeutet. es lohnt, für den hobbit ein kino zu suchen, das bei der technik mithalten kann, wir waren im ehemaligen imax am potsdamer platz. auf ledersesseln. mir hat der film gefallen, wenn auch die leichtfüßigkeit der handlung etwas leidet, weil all diese megaeffekte so bombastisch sind, es ist ja eigentlich eine kleine geschichte von kleinen leuten, auch das nachvollziehbare in der figurenzeichnung (der unfreiwillige abenteurer) verschwindet etwas unter dem größenwahn des regisseurs. jackson beherrscht sein handwerk souverän, er will das in jeder minute neu zeigen und leidet bissken an horror vacui, aber die seele einer geschichte braucht ruhe und brüllt nicht donner und doria die ganze zeit, sie ensteht im kopf des zuschauers, wenn man sie lässt. die lotr-filme machen glücklich*, der hobbit überwältigt sein publikum eher, und das hat das buch nicht nötig. gefallen mit abstrichen.
ich mochte die längen am anfang, wenn man sich ein bisschen in landschaft und persönlichkeit suhlen soll, bin ja sehr für gemächliches leben, ich hab gelacht, den atem angehalten und fand einige der zwerge sogar recht attraktiv, das mag aber an meiner momentanen situation liegen.
und neuseeland ist traumhaft schön.
*dochdoch. vor den filmen habe ich meine zerfledderte italienische ausgabe alle paar jahre neu gelesen. der film wurde dem gerecht.
Der kleine Hobbit hätte lieber das „harmlose“ Märchen auf der Leinwand werden sollen, dass es als Buch schon war. So bewegt es sich auf der gleichen, unnötigen Gewaltebene wie LOTR.
Diese Bemerkungen mit „leichtfüßig“ und „Hobbits“ wieder…
🙂
jetzt slowmotion-bilder von hobbitfüssen im kopf, weil nur in slowmo wären sie leicht.
Mist, jetzt muß ich den doch sehen – wenn auch nur wg der Technik. Ich wollte ja nicht, weil sein HdR so entsetzlich schlecht ist.
Las gestern abend wieder das Buch – den ersten Teil, der beste von allen, wenn noch alles wintergrau und hoffnungslos ist.
wunderbar. was meinst denn du, wie ich meine kinder ans buch bekommen habe? die filme seien so brutal, so voller schwerter, schlachten und unglaublich gruseliger orks, dass sie leider zwingend vorher alles lesen müssten, um das alles in relation setzen zu können.
(fand aber hdr eher super als entsetzlich, vor allem wegen der grossartigen bebilderung. das buch besteht ja zu gefühlt ein- bis 2 dritteln aus landschaftbeschreibungen, ein freundlich gesagt sehr visuelles buch, die dialoge sind wirklich kaum zu entpathetisieren. die überhöhung der gewaltszenen hab ich dem regisseur veriehen, weil er ja aus der ecke kam, da war die länge der filme hilfreich, die haben das ausgeglichen.)
heute gefunden: etwas über tolkiens eigene vorlieben und abneigungen bei illustratoren und illustratorinnen. die königin von dänemark hat scheints eine dänische hdr-ausgabe illustriert und fand mit ihren arbeiten tolkiens gefallen.