das prenzlauer berger frühlingsoutfit ist schwarz, eng, geschminkt, also vor den wichtigen cafes. ich trage farben und bin damit unsichtbar in diesem kontext, mit dem ich sonst nix zu tun haben muss, und das ist wieder berlin, wo jeder tut was er kann.
38h sind zuviel für mich, merke ich diese woche, bin dauernd hinterher. ich brauche freiraum in meinem alltag, leere stunden, die ich nebenbei füllen kann, ohne plan und absicht, miteinander mit meinen jungs und emma. pläne sind eine ebene drauf, aus der nix mehr wachsen kann, kein quatsch zumindest, keine zufälligen sätze, nix freies. alle energie im alltag gebunden, sono al verde, wie man in italien sagt, wenn die kerzen fast leer sind (sehe grad, es gibt viele theorien zur etymologie dieser wendung). dazu kaum zeit für den von claudine übergebenen feinen lievito madre, er ist ein luxus, um den herum ich meinen alltag organisieren muss, mit früher aufstehen et. al.
mein vertretungsjob macht ziemlich glücklich, aber das genügt nicht, ich verdiene damit nicht genug für eine putzfrau, schon gar nicht fürs studium der jungs. drücken sie mir also weiterhin die daumen für irgendwas ab mindestens durchschnittslohn.