morgens auf dem dogwalk der mann mit dem vollkommen zutätowierten kopf, sein lächeln ist schön und freundlich, aber es ist nicht so gut zu erkennen in diesem gesicht, es stört fast.
flash: dieser uralte text von anne duden (aus „übergang“, glaube ich), der protagonistin wird das gesicht zerschlagen, sie kann monatelang nicht reden und essen. sie ist erleichtert darüber, dass ihr außen endlich so kaputt ist, wie ihr innenzustand – mir war der körper heilig damals, mich hat dieses bild getroffen, es war unverhältnismässig, auch weil mir die grenze zwischen innen und außen sowieso eine spielerische schien, leicht zu überwinden, wenn man nur den körper sich bewegen lässt, den gesten und blicken folgt.
20 jahre später ist mein körperbild nicht mehr so durchlässig, es ist von all diesen absurden wertsystemen angenagt, diese zeichenketten, in denen wir schwimmen, die so oft als subtext mitlaufen, eine art optischer tinnitus.
dieser typ mit seiner maske, der sich auf endgültige weise in die ganzen berliner subsysteme eingeschrieben hat, punk, außenseiter, vollfreak, die ganze mimik auf ein paar bekloppte alte symbolbilder reduziert, ich konnte ihn nichtmal lesen, die tätowierungen waren verwaschen und blau wie die adern alter leute, ich wollte nicht hinschauen, aber man muss ja, wieviel angst da gewesen sein muss neben der ganzen wut.