abbott libre* schickt mir eine bestellaufforderung, anruf bei der krankenkasse bestätigt: wird nicht übernommen, der mitarbeiter erklärt mir noch den gerichtsbeschluss, nachdem der libre gar kein messgerät sei, weil die werte im unterhautfettgewebe gemessen werden und nicht im blut. die lobby mag die dinger nicht, heißt das, der patient ist irrelevant, es geht um einen ordentlich großen und vor allem sicheren markt. als ob kontaklinsen keine sehhilfe wären, weil man sie anders einsetzt, aber der vorteil für den patienten ist hier sehr viel deutlicher: kein stechen mehr, alle 5 minuten automatisches messen, lückenlose blutzuckerprofile, durch nacht und wind sozusagen, mit deutlich besserer grundeinstellung.
das system kostet eigentlich nicht die welt, 60€ alle zwei wochen, das lesegerät noch mal 60€. habs für einen monat bestellt, jetzt mischung aus vorfreude und bauchschmerzen. warum? weil ich im schnitt 5x täglich steche, seitdem es blutzuckermessgeräte gibt, seit mitte der siebziger also, und mir eine pause davon kaum vorstellen kann. weil meine einstellung grade unsteuerbar herumwackelt schwierig ist (nein, ist nicht meine schuld, trotzdem ist es unangenehm, darüber zu reden), mir eine kontinuierliche aufzeichnung sehr viel weiterhelfen wird, schon ein paar wochen sind da ein großer schritt nach vorn. bauchschmerzen, weil ich nix über habe für solche annehmlichkeiten, einmal schon, vielleicht entdecke ich ja ein paar unsichtbare baustellen dabei, da kann ich mich mit der verantwortung ggü mir selber rausreden, aber für immer reicht es einfach nicht. hoffe sehr darauf, dass die kassen irgendwann ein einsehen haben.
*neuartiges blutzuckermesssystem, bei dem man einen kleinen sensor auf den oberarm klebt, der für 14 tage alle 5 minuten den blutzucker misst und die werte speichert. danach wird er mit einem neuen ersetzt. mit einem lesegerät lassen sich die werte über bluetooth auslesen, wann immer man sie wissen möchte. ein recht hoher prozentsatz der typ 1 – diabetiker möchte eins, womit die firma aus unklaren gründen nicht gerechnet hat. ich hatte meines im juni 2015 bestellt.
…mhhh. Ich denke, gerade WEIL es so ein Riesenmarkt ist, forschen alle wie wild nach DER Lösung, und die wird so eine Art berührungsfrei auslesbarer Chip sein, Messwerkausgabe über Smartphones (Reflexionsverhalten von mit Glucose beladener Erys wird umgerechnet). Theoretisch nicht anzukleben, sondern implantierbar.
hört sich vielversprechend an, und je weniger aufwand man damit hat, desto besser. das abbott- system hat den riesigen vorteil, dass es das schon gibt, und es ist sehr, sehr viel weiter als die medtronic-systeme von vor nur ein paar jahren, die alle paar tage ausgetauscht werden mussten und ein vielfaches kosteten. und bin wirklich gespannt auf die kurven!
Hast Du gesehen, dass sich der Gemeinsame Bundesausschuss gerade mit dem Thema befasst?
https://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/2455/
nein, vielen dank! von den ergebnissen wird es abhängen, ob diese neue technologie von den kassen finanziert wird, die kassen sehen es als andauernde glukosemessung, die sie nur in ausnahmefällen wie wchwangerschaften oder hypowahrnehmungsstörungen o.ä. finanzieren müssen (cgm-systeme)und nicht als neue testmethode, die eben nebenher auch andauernde messungen ermöglicht, die vollkommen zweifellos besser sind und die einstellung erleichtern. es sind keine entscheidungen im sinne der patienten, um die es da geht. (checke das blog zu selten nach kommentaren, sorry)