heute um vier wach geworden, allerdings auch um 22 uhr eingeschlafen, es war also okay. im lesegruppenbuch gelesen, dabei langsam auf die geräusche aus dem hinterhof aufmerksam geworden. es war befremdlich, wie in einem traum, als würde da frühmorgens etwas völlig anderes stattfinden als tagsüber. die wände ringsum sind mit efeu bewachsen, der hof ist durch zäune in drei eher kleine teile geteilt, es wachsen ein paar gepflanzte dinge und ein paar windgesähte durcheinander.
musste die recht große datei in mp3 konvertieren, ich hoffe, man hört noch was. meine aufnahmeapp ist der notorisch komplizierte field recorder, ich bin da immer froh, überhaupt eine aufnahme hinzukriegen.
jetzt, um kurz vor acht, hört man nur ein oder zwei tauben und die hofamsel. oder hatte einfach mein tinnitus kurz pause, und es ist immer so viel zu hören? die tonhöhen sind ja ähnlich. vielleicht schaltet das bewusstsein den t. jeden morgen neu ein, und ich muss es nur irgendwie schaffen, die wahrnehmung selektiv auszuhebeln, um ihn loszuwerden. interessant.
der sommer kommt mir zupass, weil die zeit da viel leichter zu dehnen ist. wenn ich um 16 uhr oder so zuhause bin, kann ich nach der arbeit wieder in mein eigenes zeitgefühl hineinzufinden, es sind es noch endlose stunden bis zum sonnenuntergang. die wärme stört mich nicht, ich registriere sie und begebe mich automatisch in den schatten oder in einen windzug, aber die meisten teile von mir nehmen alles ähnlich hochkomplex auf wie der field-recorder, mit nebengeräuschen, dem sommergeruch, dem weichen licht, der hitzestille, der fehlenden temperaturgrenze zwischen körper und nichtkörper, speichern für den winter, oder für übermorgen, wenn es wieder unter 20 grad sein wird, wie immer in berlin.
andere zeiten, andere welten. auch und gerade im kleinen. ich glaube daran.
und danke für die aufnahme. das ist schön.
ja. lebensräume. und gern geschehen!