kw 10/11

zweiter freier montag, schon wieder zuviel zu erledigendes. wetter kalt. habe glaube ich jetzt dann doch den winter satt. am we balkon sauber gemacht, offenbar sind die tulpenzwiebeln vom letzten jahr wiederkommen, ich dachte, die wären einjährig, das ist sehr erfreulich. ein kind wie fast immer nicht erreicht, eins braucht daumen diese und nächste woche, dem großen gehts gut.

oscars verpennt, heute gelesen, dass oppenheimer gewonnen hat. ich hab damals manhattan mit einigem interesse angesehen, denke aber, dass der mann, der die atombombe erfunden und entwickelt hat, auf alle ewigkeit in der hölle verrotten sollte, statt mit filmen und preisen dann doch irgendwie geehrt zu werden. nichts sollte an den erinnern. der film kam an meinem geburtstag im letzten jahr in die kinos. ich werde ihn mir nicht ansehen, weiß aber, wie albern das ist.*

beim mutterbesuch im seniorenheim weitere dinge zurückgebracht, ein bild und zwei kleine leuchter, es ist die generation, die keine weißen flächen mag und leere vermeiden will, ein horror vacui, in dem ich mich teilweise wiedererkenne. seit ihrem umzug im letzten jahr versuche ich, auszumisten, dinge zu entsorgen, die kammer leerer zu räumen, aber es fällt mir schwer. ich esse mit ihr zu mittag im saal, am tisch zwei damen, wir reden über den umzug, das loslassen von dingen, die nicht ins oft kleine zimmer im heim passen. ob die familie nicht helfen kann, frage ich, beide sagen: ich hab keine familie. die männer werden erwähnt, beide tot, jetzt werden die wohnungen verkauft und es geht in die neue gemeinschaft, aber noch nicht, erst, wenn sie weiß, was sie mitnehmen will. eine sagt, sie war noch nie in prenzlauer berg, ihr bruder habe da zwar mal ein haus besessen, in friedrichshain, da habe sie immer mal hin gewollt, aber inzwischen sei es wieder verkauft. ich glaube, sie war noch nie im ostteil der stadt. sie sagt: berlin ist so groß.

mit dem auto hingefahren, sie wohnt am anderen ende der stadt. die fahrt dauert eine stunde, eine baustelle nach der anderen, besonders die rückseite vom alex ist inzwischen ein riesiges wucherndes narbengewebe, es ist nicht mehr erkennbar, was da eigentlich gemacht wird, sandberge, labyrinthische straßenverlegungen, alles einspurig.

*hollywood geht damit irgendwie ironisch-ästhetisch um. bombenbroschen. vielleicht „atombomben nein danke“-aufkleber entwerfen?

4 Gedanken zu „kw 10/11“

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