schon wieder krank, diesmal husten. mir vorgenommen, mich selber ernst zu nehmen und mich krankschreiben zu lassen, aber sobald ich nicht aufpasse, kommt das schlechte gewissen hoch wie ein leichter nebel im morgengrauen, und schon hab ich den moment verpasst und bin auf dem weg der genesung. gregor-zwilling ist im haus, ich halte mich fern von ihm, um ihn nicht anzustecken, was mir wirklich schwerfällt, ihm aber, realistisch betrachtet, nicht.
gemerkt, dass die berliner verhältnisse einen davon abhalten, sich gut um sich selber zu kümmern, es gibt schlicht keine facharzttermine für besonders beliebte richtungen, und es gibt keine termine in der verwaltung für besonders unverschiebbare bürgerdinge wie ausweise oder so. als jemand mit angeborener trägheit in der exekutive, sagen wirs mal so, habe ich da sogar verständnis für, gehe dann halt nicht zum arzt, laufe mit abgelaufenen papieren herum. diese schwierigkeiten sind rätselhaft, es gab sie früher nicht, ich bin mit foto usw. einfach hingegangen, habe ein paar stunden gewartet, den ausweis paar wochen später abgeholt. verstehe nicht, was da genau passiert ist, jedenfalls hat die sog. digitalisierung in berlin die funktionen der bürgerämter komplett zum erliegen gebracht, anstatt sie zu vereinfachen.
viel stress im kopf, wenig raum für dieses fliehende kleine teil besonderheit, das ich retten konnte über die jahrzehnte, das wiedererkennbare eigene. es geht verschütt, wenn man es nicht hegt und pflegt.
gregor war neulich im urlaub in italien, und dann, auf der rückfahrt per zug vom lago nach verona, von dort nach münchen, nürnberg, halle ist er nicht weit gekommen. der italienische zug blieb über stunden im nirgendwo stehen, der anschlusszug war weg. kein weiterkommen möglich, aber es gab einen flixbus am späten abend von verona nach münchen, er hatte eine freundin in verona im auslandssemester, und hat ganz entspannt in guter gesellschaft auf den bus warten können, der bus fuhr auch pünktlich ab, blieb dann aber nachts um drei an der grenze zu deutschland stehen, dort kamen junge schwer bewaffnete grenzbeamte mit mps (maschinenpistolen) im arm in den bus, holten die passagiere raus, sie mussten sich in eine reihe stellen und alle ihre ausweise vorzeigen. innereuropäische grenzen im jahr 2024. unfassbar. aussage des sohnes: lieber fliegen.
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( ich weiß – es wird nichts mehr werden, another proof, sehr müde )