finanziell harter tag, weil eine firma, deren aktien ich gekauft habe, von diversen anwälten mit einer sammelklage wegen betrugs angegangen wird. hätte ich das schon vor kauf im januar ergoogeln können? ich hab damals nix gefunden, hab aber auch nicht wahnsinnig intensiv gesucht. verlust bisher um die vierhundert, ja, das tut mir weh, obwohl es natürlich spielgeld war. denke grad über mein einkommen nach, die berliner sparkasse gibt da einen guten überblick, ergebnis: es geht mir einigermassen, seitdem ich im öffentlichen dienst bin. vor allem ist die arbeit sehr sinnvoll, wenn das auch ein bisschen ein nachgeschobener trost ist, weil es natürlich nicht wirklich viel geld ist.
verspüre deutlichen unmut, was berlin angeht, brücken werden erst jahrzehntelang nicht instand gehalten und dann abgerissen, es gibt kein konzept einer verkehrswende, die radwege sind meistens eng, löchrig oder nicht vorhanden, bürgersteige erfordern wanderschuhe, termine bei ämtern gibt es nur mit monatelangem vorlauf, termine bei fachärzten entweder gar nicht oder auch nur mit bis zu 10 monaten vorlauf, der alltag ist nicht unmühsam. vielleicht ist die stadt einfach zu groß? es gibt auch viel zuwenig gymnasien und oberschulen, die schulwechselphasen (selbstlink ins ferne 2012) sind eine zumutung für eltern und kinder. in berlin konnten bis zum letzten jahr die eltern noch mitentscheiden, auf welche weiterbildende schule ihre kinder kommen, in den gymnasien gab es dann ein probejahr, nach dem endgültig entschieden wurde, dieses jahr gab es stattdessen einen einzigen probetag (für alle kinder, die mit einem notenschnitt schlechter als 2,2 trotzdem auf ein gymnasium wollen), mit einem test, dabei sind 97,4 % der kinder durchgefallen, ein deutliches fy des senats an die eltern.
meinem eindruck nach war es vor 15 jahren noch etwas einfacher, aber vielleicht vergesse ich da nur selektiv, denn die kinder sollten jeweils in weit auseinanderliegende schulen eingeschult werden, mit verteilung der zwillis auf zwei grundschulen in entgegengesetzter richtung, später beim gymnasium sollte wieder ein zwilling an den stadtrand mit >1h anfahrt, der andere in die erwünschte schule, und die sog. geschwisterregelung, nach der also die geschwister an dieselbe schule dürfen, galt damals mal ja und mal nein, unvorhersehbar. ich habe dann jeweils geklagt und gewonnen, weil alleinerziehend, aber es war unverhältnismässig aufwändig alles.
bei all diesen wirklich schwierigen bedingungen sind die leute, die dann in den ämtern und schulen sitzen, in meiner erfahrung freundlich und zugewandt, sagen aber meist: da können wir nichts tun. ja wer kann denn nu was tun?
die ausgaben berlins im zb bildungsbereich finden sich inzwischen bei der gew (pdf), im vergleich zu 2012 sind es nicht mehr 5,2% des bip, sondern nur noch 4,9%. und man merkts. lustigerweise hat berlin höhere personalkosten im schulbereich, obwohl die lehrer*innen deutlich weniger verdienen als woanders, das liegt laut gew vor allem daran, dass in berlin 72% der kinder ganztagsschulen besuchen, im vergleich zu 50% im bundesdeutschen schnitt. berlin hat eine arbeitende bevölkerung.
vielleicht werde ich auch einfach älter.