highway 1

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diese fahrt von monterey aus nach süden war für mich der beginn einer ganze reihe von großartigen naturerlebnissen, ein teil davon dieser überraschung verschuldet, ja noch nichts, nichts gesehen zu haben von der welt, die erinnerungen an reisen nach indien, china und japan, mit anfang zwanzig, sind ja inzwischen verstoffwechselt, die kann ich nicht mehr von mir unterscheiden.

in den letzten 13 jahren haben die kinder und ich die varianz des immergleichen genossen, immer in norditalien im gleichen (heimat-)ort, auch da sieht ja jeder sonnenuntergang anders aus als der davor, und der danach, ich habe bilder von 30 jahren sonnuntergängen, ich seh sie nicht oft an, aber sie funktionieren, tief eingeprägt durch die wiederholungen, diese bilder sind autobahnen im erinnerungsvermögen (autsch. ach, egal).

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der wasserfall im helen pfeiffer park, picture perfekt, aber es ist doch anders, wenn das wasser läuft und die brandung rauscht, und die kinder sich auf das niedrige geländer setzen wollen, bis auf den großen, der grade mit schlechter laune irgendwohin gestürmt ist. es bleibt ein bisschen auf einer zwischenstufe zwischen realität und bild hängen, weil man nicht hinunter an den strand darf, und die internetpics und der eigene blick deswegen eine so ähnliche perspektive haben wie alles, was man schon kennt. der kurze weg hoch über dem wasserfall ist relativ gutbesucht, einige familien wie immer vollkommen furchtlos mit allem bis auf ein kleines stück hintern über dem abgrund hängend, auf den klippen, beim picknick.

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die vielen neuen eindrücke auf dieser fahrt kicken wirklich erstaunlich intensiv, der highway 1 ist eine bombe. die kinder erleben das auch, sie rufen “boah″ oder brüllen einfach laut, wenn sie über diesen klippen stehen, bis sie sekunden später im galopp bergab (klippab) richtung küste losstürmen, “mal sehen, wie weit man runter kommt, och mama, bitte, nee, die schuhe hab ich, weiß ich auch nicht, im auto gelassen″.

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eine wilde, schöne küste, mit felsen, blumen, meer, einem frischen wind und jeder menge seerobben unten auf den felsen, nach jeder kurve ein neuer ausblick, eine neue klippe, netterweise geht das über einige hundert meilen, es gibt kleine diners am strassenrand mit burgern und zitronenlimonade und aussicht aufs meer.

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ein paar am nachbartisch hat gefragt, ob die kinder auch schon so einen kick von der strasse bekommen wie ihre mutter ganz offensichtlich (strahlen, schwärmen, trinkgeld), es ist vielleicht noch unmittelbarer bei ihnen, und nicht mit geschichten, biografie, tiefgang gepimpt. es ist noch nicht vergleichbar, mal sehn, was sie behalten. sie gewöhnen sich schneller, sie sind intensiv dabei, wenn die natur noch ein paar extras wie abgründe, seeelefanten und steile kletterpfade bereit hält. ich jedenfalls habe alle paar meilen an diesen unzähligen parkbuchten angehalten und mich einfach nur in die landschaft gestellt, zum hingucken, mit der kamera eher als alibi um den hals, und den kindern dafür pommes satt versprochen, aber natürlich kann niemand soviel essen.

seeelefant

das hearst castle überspringen wir, architektur, selbst megalomane, hat keine chance bei soviel schönheit in der natur. und es war schon nach 5, als wir dort vorbeifuhren. viel viel besser war ein parkplatz, an dem ich erst ein paar hundert meter vorbeigefahren bin, bis das schild mit dem wort „elephantseal“ darauf bei mir angekommen war. ein riesiger leerer parkplatz, die menschen alle an einem geländer zum strand hin, und da waren sie, hunderte und hunderte von seeelefanten, riesigen, sehr träge herumliegenden echten rüsseltieren. sie liegen dort bis zu einem monat, wedeln sich mit ihren flossen gelegentlich sand über die leiber und machen seeelefantengeräusche, die sind one of a kind. darüber pelikane.

pelikan

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