fanmesser

letzte woche habe ich mein messer bekommen. ein echtes, es schneidet hochgehaltenes papier wie butter, es ist massiv, aber klein genug, um gerade noch so als taschenmesser dabei sein zu können, ich werde damit mein mini-mini-schweizer messerchen ersetzen. ich erzähle das, weil es der zweite fanartikel meines lebens ist, gekauft im impuls, 4 wochen unterwegs, vom zoll abgeholt (=aufwändig), und ich mich darüber genauso freue wie ein teenager, wobei die echten teenager keinerlei interesse an solchen dingen haben, sie empfinden diese wertsteigerung nicht, von der digitalen in die haptische wirklichkeit. oder sind es dann einfach keine fans?

ich bin in meinen vorlieben ganz unhinterfragbar dem dinglichen verpflichtet, mag einzigartiges, signaturen in büchern und echte bilder. sicher auch, um einem mangel an einzigartigkeit meiner persönlichkeit beizukommen, aber wenn es funktioniert, warum nicht?

darren burrows hat es mit der hand graviert und auf etsy verkauft, mit anderen metallarbeiten zusammen. er hat eine meiner liebsten serienfiguren gespielt, vor über 20 fast 30 jahren, jetzt lebt er auf einem hof in missouri, mit frau, kindern und tieren, und tut dies und das, worüber wir gelegentlich auf facebook informiert werden. dort hatte er seine stücke sozusagen inseriert. hätte ich das messer auch so gekauft? vielleicht, aber  aus den USA – nein, eher nicht. ich habe ja schon ein taschenmesser, wenn auch ein sehr kleines.

zusammen mit anderen schauspielern wollte burrows vor ein paar jahren in einem crowdfunding -projekt eine irgendwie geartete wiederaufnahme erreichen, ich weiß nicht, wie weit das gediehen ist. serien haben ja für den zuschauer sowieso ein hinreichendes maß an unsterblichkeit, mein schlechtes gedächtnis trägt dazu bei, dass mich wenn nicht die plots, dann doch die dialoge und das miteinander der figuren immer neu erfreuen können. für schauspieler und filmmacher ist die sehnsucht eine andere, vielleicht auch existenziellere. geschichten dieser art lassen sich glaube ich immer erzählen, vielleicht nicht noch einmal diese geschichte, aber mit neuen figuren geht das bestimmt.  einstweilen würde mich schon darüber freuen, wenn ein streamingdienst sich der serie annähme, zum gelegentlichen gucken ohne aufstehen.

andere serien haben es mit ähnlicher grundidee versucht, dort gab es gelegentlichen charme und ein, zwei einfälle, wie bei men in trees, aber keine spur magie, dort war die skurrilität meist auf kosten einer figur, oder als bestätigung eines clichees, immer mit einem preis, nie so selbstverständlich und unkommentiert und normal wie bei NE, als teil des menschseins. in dieser grundstimmung lassen sich ohne brüche im tonfall auch klaviere werfen oder mammuts essen, es war einfach begnadet schön geschrieben, ich hoffe, gute drehbücher sind zeitlos.

meinen bildungsauftrag habe ich da erfüllt: für den großen ist es die beste serie aller zeiten. er ist damit nicht allein, auf seiner wanderung hat er dauernd neue menschen getroffen, einmal waren zufällig alle in der gruppe (aus canada, australien und den usa) große fans. diese liebe ist also noch sehr lebendig. habe das herrn burrows erzählt auf fb, er hat daraufhin den sohn grüßen lassen, womit ich ihm eine freude machen konnte. es ist einer von den guten, und er hat mir ein messer graviert.

(ich wollt eigentlich nur drei zeilen über das messer schreiben, aber bei NE blubbert es immer noch eine weile)

 

2 Gedanken zu „fanmesser“

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