endlich wieder ein depot eröffnet, wo ich meine paar kröten vom tagesgeldkonto rüberschieben kann, um wenigstens ein paar prozente zu bekommen. das post-ident-verfahren ist verblüffend einfach, ich musste mit offener app im vordergrund vielleicht 20 minuten warten, dann kam eine dame auf den bildschirm, bat mich, mit dem perso zu wedeln, ihn anders festzuhalten, mehr nach links, mehr nach rechts, bestimmt, um auszuschließen, dass ich eine robodame bin, dann hat sie ihn fotografiert, dann mich, dann war sie zufrieden. dauert keine 5 minuten. das depot ist einen tag später aber immer noch nicht freigeschaltet, keine nachricht, keine mail, kein hinweis darauf, wie lang es dauern wird. gegoogelt, aber es steht nirgendwo, beim kundendienst sagt mir nach 20min ein freundlicher herr, das würde bei einem depot ja alles noch ein bisschen dauern, weil da „im hintergrund einiges gemacht werden“ müsste, in einer woche etwa wäre es fertig. jetzt sehe ich leute mit schreibmaschinen in staubigen büros dinge machen, seile verknüpfen, wege verstöpseln, rauchzeichen senden, ein kompliziertes gefüge wird ins reine gesetzt und zum laufen gebracht. danach wird mir das depot wahrscheinlich per bote überbracht.
freue mich in zukunft auf die schönen zeiten, wenn es keine parkplätze auf allen strassen mehr geben wird, und auf der parkspur dann all die e-räder, fatbikes und lastenräder fahren können, ohne die schmalen radwege auf dem bürgersteig zu verstopfen. genervt von all den nie bewegten fahrrädern, die sämtliche radständer im hof besetzen, statt im keller auf ihren seltenen einsatz zu warten. als ganzjahresradlerin hat frau es schwer. genieße grad die nicht mehr gut aufgepumpten reifen, weil ich so über das viele berliner kopfsteinpflaster fahren kann, ohne dass mir die insulinpumpe aus dem bh rutscht.
das theatertreffen beginnt morgen, ich habe 2 karten für ophelia’s got talent in der volksbühne ergattert, ohne viel über das stück zu wissen. dann nachgesehen, gemerkt, ich hab gar keine lust auf soviel nacktheit, es fällt mir schwer, nacktheit ohne sexualität zu denken, und die ist bei mir grade sehr angenehm verdrängt, da will ich nichts aufwecken. nacktheit im theater nehme ich immer als aufhebung der illusion wahr, als entblößung, ein übergriff ins privatleben der schauspieler*innen, also das schauspiel unterbrechenden und störenden übergriff in das andere, was die arbeit der theaterleute vergessen machen soll – nee, auch nicht, so war das theater ja früher mal, inzwischen ist alles oft so normal und authentisch wie möglich, da passt es ja wieder, auf der bühne. ich bleibe da alte schule, will schauspiel sehen, ich mag außerdem kleidung als teil der inszenierung. eine freundin, die drin war, sagte, man würde es nach einer weile gar nicht mehr sehen, und es sei eine sehr kraftvolle inszenierung. well, wers mag. den kindern die tickets angeboten, g.-zwilling hat interesse und eine freundin, mit der er da hingehen mag, wie viele im publikum vermutlich hauptsächlich aus nicht theatertheoretischen gründen.
hab leider sonst nur mich nicht übermäßig interessierende karten bekommen, weil die guten innerhalb der ersten 2 minuten alle weg waren, extrem! nervig. wär sehr gern in den sommernachtstraum gegangen, die nora hat mich nicht so interessiert. hab noch karten für die eingeborenen von maria blut, am 22. mai, aber das ist mir eigentlich schon zuviel schrecken und wandel. ein ticket für den rang wär noch zu haben, falls jemand mitmöchte?, für 19€. einen hamlet aus dessau schaue ich mir auch noch an, das geht ja immer, da hab ich leider nur noch eine karte gekriegt.
oh. das depot kam dann doch schon heute um 20 uhr, per email. heute abend mit dem g.-zwilling geplaudert, der schon heute für eine party hier ist, jetzt bin ich schon zu müde zum investieren. haben sie lieblings-etfs oder aktien für mich? bisher ist das suchen danach eine angenehme beschäftigung, ich bin jedenfalls total raus aus meinem alltag und gut abgelenkt dadurch. vielleicht ist das als geldthema auch privatsache, wie die frage nach der lieblingsunterwäsche oder dem liebhaber. ach, eine frage zur bekleidung hätte ich auch: suchen sie sich ihre sachen für den nächsten tag am abend vorher raus? ich nicht, bin deswegen meistens im egalwas-modus, der meiner optik nicht gut tut, außerdem bleiben dann die vielen schönen sachen meistens im schrank liegen.
Klamotten habe ich mir soweit ich mich erinnern kann, noch nie am Vorabend rausgelegt. Bzw. wenn ja, dann war das noch zu Schulzeiten oder so. Was den etf angeht, würde ich auf jeden Fall immer einen nehmen, der auf dem MSCI World basiert, ich habe den Lyxor, aber die Unterschiede in den Gebühren und der Performance sind nicht groß. Der Grund: der ist am breitesten gefasst und hat weniger Volatilität als einer auf Länder- oder Regionenbasis. Er ist allerdings sehr US-lastig, aber wer auf Aktien setzt, setzt immer auch auf das Heimatland des Kapitalismus. Wenn es da einen Crash gibt, dann ist der ganz schnell bei uns. Wichtig nicht zu viel auf Aktien setzen und insbes. mit fortschreitendem Alter den Aktienanteil bei der Geldanlage reduzieren. Weil, wenn es einmal zum Crash kommt und man hat 100% in Aktien investiert und ist 85, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass man die Erholung des Marktes noch erlebt, nahe null. Also 100% minus Alter als Aktienquote scheint m. E. in etwa ok. Den Rest aufs Tagesgeldkonto oder evtl. in Staatsanleihen, da gibt es jetzt inflationsindexierte Bundesanleihen, da hat man kein Inflationsrisiko. Allerdings sollte man beim Kaufkurs etwas aufpassen, der sollte m. E. in der Nähe oder unter 100 sein, das ist der Kurs, den man bei Ablauf kriegt. Beispiel: https://www.deutsche-finanzagentur.de/bundeswertpapiere/factsheet/isin/DE0001030567?cHash=cf7ba86e12345f6815d828d07453f348
vielen lieben dank, werde ich beherzigen bei der auswahl, das hilft mir weiter 🙂
Kleidung für den nächsten Arbeitstag überlege ich mir meist am Vorabend in Abgleich mit Wettervorhersage, Transportmittel (fürs Radeln kann ich mit eleganteren Schuhen planen als für meinen üblichen Fußmarsch) und Tagesprogramm – meist überlege ich gar nicht aktiv, sondern im Hirn-Hintergrund, und es bereitet mir Freude. Herauslegen tue ich die Kleidung aber erst am Morgen, und zwar nach dem Bettmachen (denn ich lege sie aufs Bett) und vor Duschen/Morgentoilette.
das ist eine gute kombi, erst nur im kopf und dann kurz zum angucken auf dem bett, das gefällt mir. im umfeld scheinen die menschen besser gekleidet, oder passender, besonderer, eigener, die am vortag ein bisschen zeit mit dem thema verbringen, ich versuche das jetzt auch mal.