kunst kann

mit einer freundin eine runde durch die offenen galerien in mitte gemacht, es ist gallery weekend in berlin. den beeindruckendsten künstler gleich in der ersten galerie entdeckt, nicola samorì, der alte kunst dekonstruiert und seine bilder buchstäblich öffnet für eine tiefgehende analyse dessen, was er wahrnimmt, die zeit, den verfall, die energien, die ein leben freisetzt. zum ersten mal seit jahren einen deutlichen kaufimpuls verspürt*, allerdings nicht mal nach den preisen gefragt, weil die zeiten vorbei sind, und die künstler quasi ab ihrem ersten erscheinen auf dem markt hohe vierstellige summen kosten, naja, schön für sie natürlich, aber es ist inzwischen schon ein deutlicher spekulantenmarkt, kein markt für liebhaberinnen, herzenskäufer und blitzverliebte. und nein, keins meiner gekauften bilder hat bisher irgendein plus gemacht, eher im gegenteil, und für die geerbten alten gibt es keinen markt mehr, aber sie machen mich halt noch immer froh, wenn ich sie ansehe. sie sind alle tief verwachsen mit meiner wahrnehmung, meiner familie und meiner welt, eine art der aneignung, die eh nicht mit geld aufzuwiegen ist.

* nachgefragt: die arbeiten mit den figürlichen details (portraits, blumen) sind alle schon verkauft, die anderen kosten zwischen 6.000 und 12.000. erinnerung daran, wie ich damals die drei- oder viereinhalb (vergessen) für das große bild mit den kois zusammengekratzt habe, das ist um die 20 jahre her. 6k hätte ich damals nicht geschafft. tant pis.

nach ein paar galerien fing es an zu regnen, wir haben uns vors strandbad mitte gesetzt und ein bisschen geplaudert. beim vorbeilaufen an den galerien ist mir die große unterschiedlichkeit der arbeiten aufgefallen, von feinen kupferstichen, schwarzweiß-fotografien, über riesige bunte klecksbilder, von klassischer malerei bis zu politischen kollagen war alles dabei.

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2 Gedanken zu „kunst kann“

  1. Das also war das – ich fuhr um kurz nach 9 in die Linienstraße und war verwundert ob der vielen Menschentrauben, phänomenologischer Frühling der Gemäldeszene.

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