leere wohnung, mir fällt auf, dass ich keinen cd-player mehr habe. mal wieder irgendwas donnerndes hören wollen, winterreise sofort wieder ausgestellt, dieses unlustige, trauer tragende, die deutsche wehmut, ich seh dann immer eine errrrnsthafte männertrauer, die man nicht umarmen mag, weil sie ja so schön klingt. wie ich die romantik nie besonders mochte und ihre liebhaber immer so eher hinnehme, besonders wenn sie karriere gemacht haben (viele oberärzte kenne ich). wie schön, wenn schönheit beim hören und verstehen entsteht, in einem zweiten schritt, und nicht durch imperativische gefühligkeit. (die kleinen falschen hopser hierdrin)

(was anderes: zu wissen, wo die mauern stehen, sich wundern, wie kühl die immer noch sind, obwohl man sich solang an sie geschmiegt hat.)

der körper voller kraft und freude, mit ein paar müden inseln. lust, jemanden zu verführen, und sei es nur ein paar gedanken lang, gegenwart bis in die fingerspitzen. zuwenig sex in letzter zeit.

8 Gedanken zu „“

  1. Wahrscheinlich sollte ich in romantischer mann werden, eigentlich.
    Ich sing sie doch für mein leben gern, diese Lieder, auch wenn die Stimmlage nicht immer in den Tenor runterkommt.

  2. REPLY:
    sind bestimmt wunderschön zu singen, schmelz, beim singen ist auch wieder was souveräneres dabei, aber hören kann ich sie grade gar nicht – und nüscht gegen romantische männer, nur keine romantik! die ist so ein kamin in der neuen dachwohnung, das bunzlauer porzellan im designerschrank, für die bin ich zu unbehaust grade, die macht mich kiebig.

  3. REPLY:
    (aber ich kann mir diesen romantischen mann gut vorstellen, mit einer fellmütze über den ohren am stadttor seiner stadt stehend, in einer rauhnacht, er sieht in die kalte dunkelheit hinaus, die musik als leisen trost im kopf, die freunde zurücklassend, weil er noch einmal raus muss, um – ? )

  4. Auch wenn ich gerade sofort «d’accord!» rufen würde: aber schön ist doch diese Schwelle zwischen Klassik und Romantik, so Richtung Schubert: ich mag eben doch das Lied, und Schumann und Brahms mag ich auch.

  5. REPLY:
    ja, das weiß er wohl selber nicht so richtig.
    er schreibt seiner freundin einen blöden spruch auf die tür und verkrümelt sich. wo das endet, wissen wir – nach drogenrausch (drei sonnen) einsam bettelnd auf dünnem eis.

    herzzerreißend! hören mag ich es derzeit aber auch nicht. da bin ich zu nah am wasser gebaut. aber ich werde demnächst wieder beim lehrer stunden nehmen und singen, das habe ich mir vorgenommen.
    dann singe ich wieder „der tod und das mädchen“ und fühle mich wahnsinnnig dramatisch, weil die töne das zwerchfell so durchschütteln.

    edit: goncourt hat recht. die reduktion ist das verdienst des romantischen lieds. das ist wie japanische malerei.

  6. Liebe!

    Heute ist so gar keine Nacht für E-Mails oder Anrufe, so eine Webnacht ist das heute, ganz wie früher, und aus ganz vollem früheren und heutigem Herzen alles Liebe für 2011 und die Kids und das Herz und die Nicht-Romantik, und ob nun mit oder ohne Männer: sie wird dich schon finden, die Gegenwart, wenn sie nicht ganz dusselig ist, denn verdient hast du sie, und wie kleinlaut und schäbig ich mich immer fühle angesichts deines wolframblauen Mutes und leisen Durchhaltens.

    Hugs.

    A.

  7. REPLY:
    jetzt darf ich mit leicht glänzenden augen auf die party gehen, in der schönsten wohnung berlins, wie zuletzt vor 5 jahren. dankeschön, liebe cat, und schreib weiter, und dir ein leichtfüßiges und elegantes 2011. nichts an dir soll kleinlaut sein. (liebe 🙂

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