amüsante und recht kulturbegeisterte serie entdeckt, white collar, hauptfigur ein schöner junger betrüger mit hut und bildung. 6 staffeln bei netflix, die mischung aus vorfreude und panik bei soviel möglicher prokrastination. ähnlich wie suits lebt sie von der begegnung zwischen norm und regelbruch, bringt dazu durch ihre vorliebe für klassische bildung viel spass und jede menge kleiner erhebender momente, wenn ich buch, künstler oder kunstwerk kenne. so billig bin ich zu haben.
wieder dran erinnert worden, dass ich meinen jungs eine solide bildung angedeihen lassen möchte, die schule liefert da nur einen sehr weitmaschigen kanon, mit einem ein buch pro semester höchstens. die selbstbeschreibung von belesenen menschen hat häufig so einen antielitären grundton, es war nicht die eliteschule oder der hauslehrer wie in vergangenen jahrhunderten, sondern das buch als einziger ausweg aus einer trüben welt, die bibliothek der rückzugsort, das lesen also immer freiwillig und aus so einer autonomie heraus, als zeichen einer besonders ausgeprägten intelligenz in einem umfeld, das so eine intelligenz erstmal nicht belohnt hat, als bräuchte auch die reine, elementare freude am lesen eine entschuldigung, wenn sie nicht eh vom aussterben bedroht ist.
kann den kindern leider keine komplette backstory mehr liefern, es geht ihnen gut, sie haben alle smartphones und lieblingsserien, brauche also ein anderes antriebssystem, einen anderen impulsgeber, und eine leseliste. ein incentive, das wort gefällt mir am besten, etwas anfeuerndes. bestechen oder herausfordern? schwierig.
Verbieten. Das macht es immer interessant.
Lesen galt mal als so schädlich wie gestern Fernsehen und heute Internet.
Außerdem ist es doch egal, mit welchem Medium die Geschichten ins Kind kommen. Ob nun Märchenerzähler, Buch oder Vod.
ich fürchte, dann zucken sie nur kurz mit den schultern. nur was sie wirklich wollen, wie handyspielen, lassen sie sich nicht verbieten.
Musste irgendwie spontan an den Netflix Dokumentarfilm „Iris“ denken – self-professed geriatric starlet / mit 93 Grande Dame der New Yorker Modeszene. Die sich aus dem Latte Macchiato / Handystrom ausklinkende ältere Generation vielleicht die wirklichen Rockstars/Rebellen der schnelllebigen Neuzeit?
ups Entschuldigung, Kommentar sollte eigentlich unter das Posting mit Z./eins weiter oben. Ach, lange nicht mehr in Blogs gestöbert.
diese beiden sind es bestimmt. frau z. hat keinen computer, sie schreibt ihre bücher mit der schreibmaschine, sie liest wann immer es geht, von morgens bis abends, und wenn sie nicht liest, schreibt oder denkt, geht sie ins theater. ich halte menschen wie sie aber für einzigartig in jeder generation.
kinderliste, notwendiges:
haffners geschichte eines deutschen. finde ich nimmer. bücher dringend realphabetisieren.