beim ernsthaften schimpfen immer aufhören, bevor man lachen muss. verliere nur die fassung, wenn morgens keine milch mehr da ist. das macht schlechte laune, dann schreib ich sowas wie unten.
okc-männer kann man danach sortieren, wann sie den kontakt abbrechen: die einen, ernsthafter suchenden, sobald sie von zahl und alter der kinder erfahren haben, die antworten einfach nicht mehr. höflichkeit ist fehlanzeige. die anderen erst nach ein paar nächten, oder wenn ich kein interesse daran habe, mit irgendwelchen typen nach einem einzigen abend im smalltalkmodus schon händchen zu halten. immer wieder: du redest über ein firstdate-thema, politik oder literatur oder die berlinale, plötzlich grapschen sie aus dem heiteren nichts nach deiner hand. vorher nicht die geringste andeutung, dass sie flirten, kein kompliment, kein blick, keine zufällige berührung. nix knistert. ich erschreck mich dann immer. am lustigsten war der eine, der auf mein reflexhaftes zurückschrecken mit einem hochkonzentrierten, leicht stierendem tiefen blick reagiert hat, als wollte er mich hypnotisieren. ich dachte, gleich kippt er vornüber. alles automaten mit einem plan im kopp.
einmal einen, der mit begeisterung interesse und komplimenten reagiert, ach, werd schon beim schreiben wieder müde. kein milchkaffee heute, furchtbar. müßig alles.
inzwischen aufkommende verachtung, mit sehr generellem rachehunger all den pfeifen gegenüber, an die ich geraten bin in den letzten jahren. bisschen rückhalt, souveranität im gefühl, bisschen phantasie, etwas riskieren für den anderen, einsatz zeigen? irgendetwas, an das ich mich gerne erinnern könnte? mit liebe rechne ich schon lang nicht mehr, aber ein hauch respekt? echt, habe schon sehr reduzierte erwartungen. aber nada. weg sind sie, früher oder später.
was reg ich mich bloss auf? weiß doch über meine unvermittelbarkeit. kurz bedürfnisse ventilieren, wozu hab ich denn ein blog.
Wir machen fast alle ähnliche Erfahrungen, gleichgültig, ob das Gegenüber auf eine Kontaktplattform oder in freier Wildbahn erlegt wird; und unsere Geschichten, die, die Narben hinterlassen haben, werden auch immer zahlreicher.
Ich habe inzwischen aus dem Alleinsein eine Tugend gemacht, kann bald nach Paris und komme natürlich auch wieder nach Berlin – bis dahin lachst du wieder und zeigst diese wunderschöne Frau, die in dir ist, die du bist.
Ich habe großen Respekt vor deiner Leistung und ich finde dich einfach schön.
für dich lache ich natürlich immer und gerne, lieber jorge. man braucht ein dickes fell für dieses suchen, einen langen atem und gesunden pragmatismus. an der tugend muss ich noch ne weile arbeiten, ich hätte gern so eine freundliche, bisschen wunderliche arroganz dazu, so eine selbstverständliche.
…bis dann einer (von ganz weit her) kommt, um zu bleiben, und es schön zu machen für beide. Ich hätte es niemals geglaubt. Wunder geschehn, ich hab’s gesehn, wie undenkbar auch immer…
Bis dahin, weitermachen, Krönchen richten, selbst genügen. Ist ja auch an sich ein erstrebenswerter Zustand, oder?
krönchen richten! sehr gut. wie immer: kurz gerantet, dann frisch ans werk. was auch sonst.
musste erst mal recherchieren, was okc ist — wie tinder für eine altersumfassendere Zielgruppe? Alles noch nie probiert, eigentlich eine gute Erfindung… aber dass du an solche hölzernen Kandidaten gerätst – das kann doch kein match sein. Irgendetwas läuft hier falsch. Vielleicht sind diejenigen, die nach alter Schule flirten, zu romantisch veranlagt für solche Kontaktformen und glauben an Schicksal und solche altmodischen Sachen…
hölzern, das gefällt mir. wenig charme oder eloquenz, vielleicht gehen frauen und männer aber auch mit grundverschiedenen ansätzen da heran? es gibt halt einfach sonst wenig kontaktformen, für romantiker (ich bin eigentlich unkaputtbar romantisch) sowieso. also: im nächsten leben.
aber manchmal geschieht ein Wunder…
das stimmt! wunder und träume passieren immer mal wieder 🙂
Ich hingegen habe diese Woche von dir geträumt. Gut, wir wissen beide, daß das Auftauchen bekannter Gesichter in Träumen purer Zufall ist und nichts bedeutet – aber immerhin hat jemand von dir geträumt!
das ist mir eine ehre!ein interessantes immerhin, zufall hin oder her.