mit gregorzwilling, 7, allein essen gegangen.

„mama, willst du diesen mann?“

nein.

„warum denn nicht?“

er ist zu jung.

„und außerdem ist er ein inder.“

nein, das stört mich nicht.

„mama, der kommt immer wieder! vielleicht hat der sich verliebt in dich!“

nein, verlieben dauert länger. nur ganz selten verliebt man sich auf den ersten blick.

„aber manchmal passiert es.“

manchmal passiert das. ist dir das schon mal passiert?

„ja.“

mit vasco rossi?

„nein.“

mit –

„mama, das ist privat.“

genau, das geht mich nichts an.

„darum hab ich auch gesagt, das ist privat.“

möchtest du eine hühnersuppe als vorspeise?

„aber warum kommt der mann dann immer zurück?“

die menschen hier haben sich die tische aufgeteilt, und jeder bedient immer an denselben tischen. jeder kellner behält seine tische im auge, und wenn uns etwas fehlt, dann kommt unser kellner zurück.

„woher weißt du das?“

das ist immer so in restaurants. so behalten die kellner den überblick.

„das ist aber praktisch.“

12 Gedanken zu „“

  1. Ja. Das ist privat. Aber Danke für den dezenten Bericht. Ich lese das alles immer noch sehr sehr gerne.

    Capcha: foass
    Das finde ich jetzt nicht so passend.

  2. REPLY:
    man merkt bei sowas immer, wieviel sie lernen müssen, die kleinen. gregor geht dabei immer von dem aus, was er sehen und hören kann, er ist ein echter praktiker.

  3. REPLY:
    sie hatten mit 7 bestimmt auch schon so einen guten geschmack, frau arboretum. (mutterstolz, sorry)
    gregor hat schon sehr schöne selbstgeschriebene liebesbriefchen bekommen, mit ausgeschnittenen herzchen im briefumschlag und so, leider von der falschen.

  4. REPLY:
    Selbstverständlich. Er hieß Michael.

    Auf Liebesbriefe von der Falschen angemessen zu reagieren, will auch gelernt sein.

    OT: Haben Sie eigentlich irgendwie am Layout herumgebastelt? Ihr Blog ist das einzige von mir besuchte Twoday-Blog, dessen Kopf seit einigen Tagen etwas zerschossen aussieht. Oder ist das Absicht, dass da oben immer der neueste Beitrag in blauer Schrift erscheint?

  5. REPLY:
    Gregor hat gar nicht reagiert. Da ist noch Lernbedarf.

    Nee, gar nicht gebastelt. Vielleicht hat twoday gebastelt? Ich hab das auch, wo sie schon drauf hinweisen. Ich dachte, das liegt am Wetter.

  6. Sie könnten die klugen Kinder vermieten, also klug genug sind die dafür schon lange. Und charmant auch noch.

    Muß an der Mutter liegen.

  7. REPLY:
    Wow. Offensichtlich naht der Frühling. (Stelle mir grade eventuelle kleine Slows vor, alle mit Minimelone und der Begabung zum letzten Wort)

  8. „die menschen hier haben sich die tische aufgeteilt, und jeder bedient immer an denselben tischen. jeder kellner behält seine tische im auge, und wenn uns etwas fehlt, dann kommt unser kellner zurück.“

    besser geht es nicht.

  9. REPLY:
    Die Kleinen glauben noch, dass man die Liebe lernen kann wie Rechnen oder Lesen. Sie waren alle schon mal verliebt, mit den bekannten Symptomen, aber sie verbinden ihr privates Gefühl noch nicht mit dem, was die Erwachsenen darunter verstehen. (Der 10jährige neulich, über den Hund: „Mama, wann wird Jack sich denn paaren?“ Ich musste dreimal nachfragen, weil ich das Verb nicht erwartet hatte – sie lernen „Fortpflanzung“ in der Schule, aber sie haben noch kein eigenes Vokabular dafür, noch keine Geschichten und wenig Geheimnisse.)

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