in meinem adressbuch haben die leute, die unter „freunde“ stehen, eine kinderrate von 1,06.
39,6% von ihnen haben gar keine kinder, bei denen mit kindern ist die rate bei 1,8 kindern pp.
22,8 % der leute mit kindern haben nur ein kind, 11,4% von ihnen haben 3 kinder.

nach diesem faz-artikel übers kinderkriegen. ich kenn im ernst niemanden, der aus ökonomischen gründen sich für oder gegen kinder entschieden hat – man will welche, oder eben nicht, ätsch, da kommt der staat nicht rein, das ist privatsache. die geldgründe haben vielleicht einfluss auf das alter der mütter und die anzahl der kinder, aber die grundentscheidung liegt bei normal fühlenden menschen nicht im wirtschaftlichen.

vorher „the good guys.“ geguckt, mit punkt, weil mir bradley whitford in west wing so gut gefallen hat. eine bullencomedy, total überdreht, whitford ein absurder testosteron-gesteuerter machomacker, sehr irre nach dem schnellredenden übersmarten politiker in ww. er ist gut, ich habe ihn minutenlang nicht erkannt.

(bored beyond belief)

10 Gedanken zu „“

  1. Es gibt auch etliche Leute, die Kinder wollten, aber trotzdem keine haben. Aber mit Staat oder Geld hat das in der Regel nichts zu tun. Mangelnde Fruchtbarkeit ist auch nicht immer schuld. Ich kenne eine ganze Reihe kinderlose Akademikerinnen, denen schlichtweg der Partner fehlt(e).

  2. REPLY:
    In meinem Bekanntenkreis ist es umgekehrt, die Minderheit hat Kinder (dafür aber dann meist gleich mehrere). Im Juli traf ich mich abends mal mit zehn Studienkollegen, alles Soziologen. Wir plauderten über alles Mögliche, irgendwann ging es um Demographie. Plötzlich sagte eine: Wir alle, die wir hier sitzen, haben ja auch keine Kinder.

    Meine Eltern haben drei Töchter, aber keine Enkel. Wir beiden älteren sind Singles, unsere jüngste Schwester ist seit sieben Jahren verheiratet. Es gab Zeiten, da wollten sie Kinder, aber ihre berufliche Situation war lange sehr prekär, entweder nur halbe Stellen mit befristeten Arbeitsverträgen oder freischaffend. Inzwischen sind sie etabliert, aber nun ist mein Schwager Kaktus Ende 40 und will nicht mehr.

  3. REPLY:
    ich weiß nicht. aus beruflichen gründen keine kinder kriegen – wenn man im steinbruch arbeiten muss und das 12 stunden am tag –

    ich kann das gar nicht glauben, dass jemand aus karriereangst auf kinder verzichtet, dass jemand, der wirklich ein kind machen möchte deswegen keins mehr will und lieber ein leben ohne kinder führen mag. so eine dramatische verschiebung von prioritäten. es gibt keinen perfekten zeitpunkt für kinder, trotzdem haben 60% aus meiner zufallsliste welche bekommen, und es sind weder beamten noch katholiken darunter. diese leute wollten eben welche, ich glaube ziemlich sicher, dass das „nicht wollen“ der grund am grund der gründe ist, keine kinder zu kriegen. wie gesagt, krankheit und partnerlosigkeit a parte.

    ich finde dabei keine kids haarscharf genauso okay wie eins, zwei oder fünf, ich wollte bloss mein vertrauen in den freien willen etwas hochschreiben 🙂

  4. REPLY:
    Nee, das war keine Karriereangst, sondern eher die Angst, die Miete nicht mehr bezahlen zu können oder das Kind nicht satt und angezogen zu bekommen, ohne den Job als Freischaffende mit langen Arbeitszeiten außer Haus (Schwester) oder nur mit einer halben Stelle (Schwager Kaktus, der zwischendurch auch mal freischaffend war), von der man nicht weiß, ob der Vertrag nochmals verlängert wird. Nicht jeder mag zum Amt gehen und um Sozialhilfe betteln.

    Und im Westen ist auch das Angebot an Kinderbetreuung anders als bei Ihnen in Berlin, vergessen Sie das nicht. Unter drei Jahren geht hier eigentlich so gut wie nichts, die Öffnungszeiten der Kitas sind in der Regel mau, und Tagesmütter muss man auch erst einmal bezahlen können.

  5. REPLY:
    das war eine abwertende wortwahl, ich bitte um entschuldigung! ich argumentiere aus meiner position heraus, die sich trotz unsicherer lage zu kindern entschlossen hat. es war in ihrer familie also eher eine gerechtfertigte existenzangst, die größer war als der kinderwunsch.

    ich tue mich einfach schwer mit der meinung, dass äußere umstände kinder verhindern können, oder zu kindern führen können, weil für mich kinder so selbstverständlich sind, so etwas ist traurig und dramatisch.

    und sie haben recht, mein ältester war in der tat ab einem jahr in einem kindergarten, der platz war schwierig zu bekommen, mit behördengängen, bewerbungen und wartelisten, aber es hat geklappt, wie in fast allen mir bekannten fällen. aber hätte ich verzichtet ohne betreuung?

  6. REPLY:
    Ich finde es auch sehr schade, dass die beiden keine Kinder haben, zumal meine Schwester mit Kindern gut kann, und ich mich daran erinnere, dass sie mir mal zu Beginn deren Beziehung erzählte, dass Kaktus lieber heute als morgen heiraten und auch Kinder wolle. Ich hätte es an deren Stelle wahrscheinlich einfach riskiert und mir gesagt, dass es schon irgendwie weitergehen werde.

    Vielleicht spielten aber auch noch andere Faktoren eine Rolle, wie etwa, dass sein Vater dement wurde und nicht klar war, wie das weitergehen würde. Möglicherweise hatten sie sich auch vorgenommen, es ab einem gewissen Alter gar nicht mehr zu versuchen, wenn es bis dahin nicht geklappt hat.

  7. REPLY:
    eine derart umfassende fremdbetreuung ist mir in der tat nicht wirklich nachvollziehbar, obwohl ich selber mich als eher entspannte mutter sehe, die keine allzu hohen ansprüche hat. kitas, in berlin zumindest, gehen immer bis mindestens 17 uhr – das hilft dir dann aber wahrscheinlich auch nicht weiter … und es kommt ja noch schlimmer! in den ersten fünf bis 8 jahren oder so werden die kinder nachts wach oder schlafen schlecht ein, und die eigene nachtruhe leidet empfindlich, von den vielen krankheiten besonders in der kita-zeit ganz zu schweigen. als eltern kriegt man diese viren auch noch alle, weil es neue varianten sind, gegen die man mit der alten immunität nicht ankommen kann. musikunterricht gibt es nie nach 18 uhr in den ersten jahren, aufführungen in der kita finden am nachmittag statt, die sportvereine haben erst ab der 4 klasse trainingszeiten bis 19:30, da können die kinder allerdings auch schon allein nach hause gehen. für die hausaufgaben brauchst du auch jemand gutes, die erzieherinnen in der schule schaffen das nicht, einige meinen: zu recht, es sind ja auch hausaufgaben. viele kinder werden zu geburtstagen eingeladen, in den ersten jahren sind da die eltern dabei, das legt sich allerdings noch im kita-alter. allerdings mögen es viele kinder, wenn sie die geschenke mit den müttern zusammen einkaufen gehen. überhaupt freuen sich die meisten kinder darüber, mit ihren eltern reden und spielen zu können 😉 – erziehung findet eigentlich ununterbrochen statt, das ist auch so eine sache, von tischsitten angefangen bis hin zu wesentlichen dingen wie dem wortschatz, den sozialen gepflogenheiten und anderen lebensäußerungen. es könnte schwierig werden, diesen zeitrahmen auf arbeitsverträgliche zeiten zu beschränken, auf jeden fall wird es sicher teuer – du wirst mehr verdienen müssen, um deinen lebensstandard zu halten. so ist das alles nicht einfach, da gebe ich dir vollkommen recht.

    kinder übernehmen von den betreuern – also meine kinder von ihrer mutter – auch 1000 kleinigkeiten, die man nicht kontrollieren kann, die mimik, die art des stimmklangs beim streiten oder diskutieren, den tonfall, in dem man „entschuldigung“ sagt, ob man „wie bitte“ durchhält, oder ob auch mal ein „häh?“ oder „wahaas?“ durchrutscht, das begrüßen, die art musik, die man kennt und liebt. bei der wahl der kinderbetreuer für langzeit- und daueranwesenheit sollte man auch darauf achten, dass die einem ähneln, glaube ich inzwischen.

    wenn ich so an die anderen eltern denke, die ich kenne, da haben in der tat niemals beide eine 40- oder 50-stunden woche. vielleicht kenne ich aber auch nur deswegen keine, weil man die ja zwangsläufig nie in kinderzusammenhängen zu sehen bekommt, sondern von früher kennen muss :))

    (das sich nichts am leben ändern soll, obwohl man kinder bekommen hat – diese hoffnung ist mir sogar ein bisschen unheimlich. meiner erfahrung nach ändert sich alles.)

  8. REPLY:
    für die hausaufgaben brauchst du auch jemand gutes

    Häh? Wofür denn das? Wir haben die immer alleine gemacht. Ich hätte mich auch schön bedankt, wenn sich da dauernd jemand hätte daneben setzen wollen, um zu gucken, wie ich Hausaufgaben mache.

  9. REPLY:
    jaaa, das dachte ich ach mal. beim 6. klässler klappt das auch, bei den kleinen nicht. die kinder bekommen alle 14 tage sog. wochenpläne, in denen die hausaufgaben für 2 wochen drinstehen und sollen sich alles einteilen. ich hab sie das alleine machen lassen, bis mir die lehrerin ins heft schrieb, ich müsse mich besser kümmern, das kind habe schon wieder keine/nicht alle hausaufgaben gemacht, mit vorwurf, das kind sei eigentlich gut, aber ohne die unterstützung zu hause sei da leider…. also man muss erinnern, begleiten, teilweise die matheaufgaben erklären. muss im sinne von sozialer verpflichtung. das ist auch ein ergebnis all der dämlichen schulreformen, die immer mehr von den kindern und lehrern fordern, dabei werden gleichzeitig weniger lehrer und erzieher eingesetzt usw.

    vielleicht waren sie auch schlauer als meine jungs!

    aber es ist auch so, dass sich die zeiten geändert haben.

  10. REPLY:
    Wochenpläne mit Hausaufgaben für zwei Wochen gab es bei uns nicht. Die klingen aber auch nicht so, als hätte ich da viel verpasst. Arme Jungs. Das kann man sich doch kaum merken, was in einem halben Monat ist.

    Diverse Experimente mit irgendwelchen Bildungsreformen habe ich auch mitgemacht, zwölf meiner 13 Schuljahre verbrachte ich in Hessen, wenn Sie wissen, was ich meine. Das erste Schuljahr verbrachte ich in Rheinland-Pfalz mit dem von mir heiß geliebten Uli, der Fehlerteufel und Mengenlehre. In Hessen gab es damals Mengenlehre erst im fünften Schuljahr, dafür konnten die zu Beginn der zweiten Klasse schon alle bis 100 rechnen, ich aber noch nicht.

    Berlin gilt ja auch als besonders schulreformfreudig. Man hat aber als Außenstehender bei der Zeitungslektüre nicht den Eindruck, als wäre irgendetwas besser geworden oder die Schüler glücklicher in der Schule.

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