abend mit maurenbrecher, wie immer sehr intrigued, weil es alles wunderbare texte sind, die mit soviel wucht und kraft daherkommen, also diese elegante kraft meine ich jetzt, lauter landschaften mit kleinen sehr wunderbaren stellen drin versteckt. und wie er auf die tasten haut! das ganze arme kleine kneipenklavier wackelt, nein, es ist ein braves klavier, spielt jeden ton. bisschen heimlich geweint, nicht wegen der musik, also natürlich wahrscheinlich doch deswegen, sie kratzt und streicht und rüttelt das nervenkostüm und findet mühelos die offenen stellen. weil ich es manchmal alles nicht glauben mag.
zum nikolaus dem großen endlich das wunderbare „to kill a mockingbird“ geschenkt. ich hoffe, er und ich unterschätzen sein sprachniveau. sonntag nachmittag zum chor in eine sehr abgerockte zionskirche mitgenommen worden, sie wurde notdürftig saniert, sagt die freundin, die auch beruflich mit häusern zu tun hat, für die optik hat es dann aber nicht mehr gereicht, es gibt keine heizung, kaum dekor, keine farbe an den wänden, als wäre sie vor jahrzehnten stillgelegt worden. zum mitweinen war der chor dann leider zu lustig und bisschen zu gut gemeint, aber der dezember hat ja grad erst angefangen.