détaché

es ist mir heut zwischendurch mit ein paar |plings| wieder eingefallen, warum ich so schlecht aus dem mögen wieder herausfinde.

ich erinnere mich an ganz früher, als die beziehung zu meinen nächsten erwachsenen eine fluchtbereitschaft enthielt, eine vorsicht, wie ich nie ganz selbstvergessen war, und wie wir in der liebe gehalten wurden, wenn mal wieder was schief gegangen war, wegen seiner kindheit, seinem stress, seiner erziehung, immer aus gründen, die nichts mit uns zu tun hatten, und wir mögen bitte hingehen und ihm sagen, dass es uns leid tut, weil er so drunter leidet. ich bin während der eskalation deeskalierend bis unsichtbar, danach verständnisvoll bis ironisch, so habe ich es gelernt, es ist mir erste natur inzwischen.

5 Gedanken zu „détaché“

  1. Das Wort „fluchtbereitschaft“ hat mich irgendwie gefesselt. Es erinnert mich an etwas in mir, das aber vielleicht auch etwas ganz anderes ist. Jedenfalls eher ein Trieb als eine Bereitschaft. Ich würde dieses Gefühl gern abschütteln, da es Zweifel sät, wo ich Glück in Monokultur haben möchte und haben sollte. Mein nächster Erwachsener hätte das verdient. Ich sorge mich, dass die Saat aufgeht, wenn die Zeiten mal schwierig werden.

    1. ich sehe glück gar nicht als monokultur, sondern eher als etwas mehrstimmiges, ein orchesterstück. und dann nimmst du etwas raus, was dir überflüssig erscheint, wie etwa zweifel oder fluchttrieb, und dann hat es etwas verloren in seinem gefüge. entscheidung zum glück ist ein prozeß, kein ereignis, so aus meiner unrepräsentativen erfahrung, und fast nie mit sicherem ausgang, selbst wenn die zutaten bekannt und erprobt sind.

      sorge um etwas ist doch schon viel.

      habe, aber das ist jetzt ot, in den alten tagebüchern meines vaters aus der zeit unserer frühen kindheit seine angst gefunden, genauso zu werden wie seine eltern. mir scheint, dass es erst relentless doof wurde, als er seine zweifel verloren hatte, sich sicher fühlte.

      1. Interessante Perspektive…
        Dass ich mir Sorgen mache, sehe ich auch eher als gutes Zeichen.
        Zweifel als einen Aspekt von Glück zu begreifen, erscheint mir im Moment allerdings unvorstellbar. In deiner Metapher vom Orchesterstück ist Zweifel für mich eher jemand im Publikum, der ständig hustet.
        Aber ich werde deine Gedanken mal auf mich wirken lassen.

        1. jetzt erst deinen kommentar von gestern wieder richtig zugeordnet, ich nuss. ich habe eher selten kommentare und schaue gar nicht mehr oft ins blog, aus gründen der verdrängung, es fühlt sich dann so vernachlässigt an, ich würde ja gern wieder mehr schreiben und lesen.

          zu deinem kommentar: ehrlichgesagt habe ich kaum erfahrungen in beziehungen unter erwachsenen, bin zu lange single. im posting sprach ich von der beziehung zu meinen eltern, aus der man ja nicht herauskommen kann, und die fluchtbereitschaft war eine vorsichtsmaßnahme. in einer liebesgeschichte ist sie glaub ich immer ein warnsignal, aber wie gesagt: ich weiß es nicht 😉

          1. Ah, verstehe. Witzig wie mein eigener Kontext eine völlig andere aber trotzdem irgendwie schlüssige Geschichte daraus gemacht hat. Und der Rest wurde dann unter „Spiel mit Sprache“ verbucht.
            Meine Liebesgeschichte ging immer mal wieder durch ein paar schwere Stunden, die auch in der Kindheit meines nähsten Erwachsenen begründet liegen.

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