schuhe kaufen

nicht online gestellt, weil für zu langweilig befunden, dann heute gelesen, dass der handel einen rückgang von 8,8% beklagt und gedacht, es wird wahrscheinlich irgendwann gar keinen handel wie heute mehr geben, es sei denn, für ein paar überlebenswichtige güter wie bücher, lebensmittel, werkzeugkram, solche sachen, der rest überlebt vielleicht als abholort für sendungen, wenn dhl und so weiter endgültig bestreikt werden oder durch die nächste pandemie hingestreckt. ich finde das schade, ich mochte das schlendern und sich überraschen lassen, aber das ist ja angesichts der ketten überall eh schon schwieriger geworden.

ich brauchte nach zwei fehlkäufen im netz neue schuhe und wollte sie mir letzte woche kaufen gehen, im stationären handel. ich suche ein paar sneaker und flache sandalen. im ersten laden hatten sie meine größe nicht (ich trage 39 1/2 oder 40, das ist wohl zu normal), im zweiten auch nicht. gut, also von den schuhen, die mir gefielen, es hätte da sicher bei all den anderen, die mir nicht gefielen, noch auswahl gegeben. ich habe es aber dem handel wirklich nicht leicht gemacht, denn ich wollte außerdem schuhe im angebot probieren, und davon gibt es immer nur noch die 37. wollte dann noch neue birkenstocks kaufen, es gäbe da an der friedrichstrasse noch einen laden, wurde mir gesagt, ich da hin, laden nicht gefunden. zeigt sich, er ist nur so groß wie eine halbe garage, man kann keine katze drin schwingen, und die schuhe kosten alle 139 euro, nicht mehr 80, wie neulich noch. etwas verstört ab. bin dann auf dem rückweg vom treffen mit einer freundin noch am hackeschen markt vorbeigefahren, wo es vor ein paar jahren noch jede menge schuhläden gab, aber es ist alles weg, gibt nur noch imbisse, kneipen, kleine restaurants, einen riesigen applestore. gerüchteweise soll es nur in schöneberg oder steglitz noch eine reihe von schuhläden geben, da würde ich auch mit dem 9€-ticket hinkommen, aber erstmal habe ich bei einem ausflug zum g.-zwilling am samstag in magdeburg auch mal geguckt und gemerkt, dass nicht mal die schuhe einer marke alle gleiche größen haben, sondern jedes modell anders ausfällt. will man so die kunden an marken oder modellreihen binden, oder muss eine 40 in asien eben anders ausfallen als hier, ähnlich wie bei klamotten, wo alles nur noch supersmall sein soll? vielleicht ist die schuhgröße irgendwann alles was bleibt vom leben auf großem fuß. es ist meganervig. schon eine normierung der schuhgrößen würde das unterfangen viel angenehmer machen, ich freue mich jedenfalls über cm-angaben beim verkauf.

soll ich meine ca. 30-40 paar schuhe wegwerfen, die ich alle nicht mehr trage? hohe schuhe, rote schuhe, lackschuhe. stehen nur noch rum, in erwartung der zeiten, die nicht wiederkommen. ich laufe fast nur noch in flachen schuhen mit fu´ßbett herum. nur chie mihara darf bleiben, und noch ein paar feine pumps hier und da. und die roten stiefel! paar mal getragen nur. im schuhtick am savignyplatz gekauft vor x jahren, ich schaue jetzt nicht nach, ob es den laden noch gibt.

2 Gedanken zu „schuhe kaufen“

  1. „In den Schuhen meiner Mutter“:
    Meine Mutter hatte einen Schuhtick, nicht ungewöhnlich, ein ganzer Schrank voll mit nur selten getragenen Schuhen, die meisten mit hohen Absätzen und Plateau (es waren die 70er), mit denen sie ihre 158 cm besser auf Argumentationshöhe brachte. Größe 36 auch noch, ein Drama, wenn man ihr glauben durfte, nie fände sie Schuhe in ihrer Größe, deshalb das alljährliche Ritual am umgekehrten Westfalentag, wenn die Osnabrücker geschlossen in Münster einfielen (dort kein Feiertag), hin zu den inzwischen aus dem Fernsehen bekannten Arkaden, wo es (in meiner Erinnerung) ein Schuhgeschäft neben dem anderen gab und wo wir den Nachmittag verbrachten. Auf eines immerhin konnten wir uns freuen: der eine Laden hatte ein Kellergeschoß und neben der Treppe eine Rutschbahn, so daß wir Kinder wenigstens etwas Spaß hatten.
    Natürlich probierte ich diese Schuhe auch mal an und stolperte damit durch die Wohnung. Ein Paar nahm ich mal mit auf eine Reise nach München, längst waren meine Füße zu groß geworden, aber ich brauchte Schuhe, um einen Film zu vertonen, in einem kleinen Kino in München (Arena?), in dem ein Freund Vorführer war, legte er nach der letzten Vorstellung seinen Film ein und ich machte vorn im Zuschauerraum die Geräusche, synchron zum Bild stolperte ich in den Schuhen herum, ein Schuhkarton spielte eine Schublade, und noch ein paar Tricks mehr. Monate später, auf meiner ersten Berlinale, stand ich auf der Gästeliste und durfte im Zoopalast meinen Ton hören, zum Bild mit kinderkopfgroßem Korn von 16mm auf der riesigen Leinwand.

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