in den letzten tagen um die mit mutterns pflege verbundene bürokratie gekümmert. sie braucht eine höhere pflegestufe, das wird vom medizinischen dienst beurteilt, der dafür zu ihr kommen muss. wenn das klappt, bekommt sie mehr pflegegeld von der versicherung (1400 statt ca 350), aber auch das wird nicht genügen, die pflegekosten sind deutlich mehr als doppelt so hoch, wobei die pflegekosten seit corona um 40% erhöht wurden, sagte ein freundlicher pfleger. sie kann die differenz bezahlen, zum glück, zum glück. man muss die höhere pflegestufe für einen zeitraum länger als 6 monate beantragen, sonst geht das nicht, wir hoffen aber, dass die mutter in ein paar wochen weniger hilfe benötigt. wirkt alles bisschen willkührlich. beim reden über den zustand der pflege sollte man diese preiserhöhung jedenfalls nicht unerwähnt lassen, ich hatte einen echten wtf-moment. surfe jetzt jedenfalls pflege-zusatzversicherungen, als diabetikerin habe ich gute chancen, einmal als patientin dort zu landen oder zu enden, kostenpunkt um die 80€ im monat. hätte ich schon früher machen sollen.
meine diab-apps brauchen auch pflege, ich hänge da seit ein paar wochen an einem fehler im programm zum bauen der app fest. dabei ganz bewusst den stress abschalten, es hat keine eile, die handyapp habe ich aktualisiert, da müssen wir nutzer dranbleiben, sonst stoppt die app, so haben es die entwickler festgelegt. es geht nur um die uhr, mit der ich das system steuern kann, also blutzucker ablesen, insulin und kohlehydrate eingeben und so, sehr praktisch, grade im beruf, wenn ich nicht so oft aufs handy schauen mag. eventuell liegt es daran, dass apple seit ein paar updates bestimmte programme als sicherheitsproblem identifiziert und (ab hier liest eh keiner weiter …) jedenfalls findet das programm zum erstellen der app irgendwelche programmteile nicht und ich muss den pfad dahin angeben, wenn ich das programm nutzen will. habe versucht, diese teile aus dem netz zu laden, aber sie landen nicht da, wo sie sollen, gestern über mehrere stunden nicht lösen können, bei der facebook gruppe, in der die aaps-nutzer*innen hilfe finden, fällt auch keinem was ein. es ist kompliziert.
grade ist eine neue insulinpumpe fällig, nach 6 jahren. habe also die chance auf einen kompletten wechsel des systems. mit der nachfolgepumpe zu meiner dana muss ich bei der copygepasteten selbstgebauten app bleiben, mit einer anderen pumpe gäbe es andere möglichkeiten. die hersteller der ypsopump bieten ein proprietäres loopsystem an, das ist wesentlich einfacher, kostet allerdings 90€ pro monat, und ich müsste alles auf der pumpe regeln statt auf dem handy oder über die smartwatch, das ist besonders im beruf supernervig. das geld vielleicht lieber in die zusatzversicherung zur pflege investieren. beides geht nicht.
könnte auch von android zurück zu apple wechseln, es gibt ein system mit ios-software, aber das geht nur mit einer uralten insulinpumpe, einem cgm (continous glucose monitoring, also ein blutzuckersensor, der alle paar minuten misst, damit die app zur pumpensteuerung einen aktuellen wert zur verfügung hat) von dexcom und einem extra sendegerät, da bin ich mit meiner bluetooth-fähigen koreanischen insulinpumpe eigentlich viel weiter. wobei, ich könnte für den ios-loop auch zu so einer patch-pumpe wechseln, die werden komplett mit insulin auf den körper geklebt, aber wieder mit einem extra teil ferngesteuert, das muss ich dann laden, immer griffbereit haben etc etc. loopen ist die therapieform der zukunft, die entwicklung zu einfachen userfreundlichen systemen fühlt sich ultra langsam an, aber es sind ja auch erst 8 jahre, seitdem es cgms für alle gibt.
Spannend, was sich in der Diabetologie tut und bei euch CSII’lern. 🙂
Ich stieg als Krankenpfleger 1990 in das Fachgebiet ein und erinnere mich noch mit Freue an den Novo Pen (1) ohne Skalierung, an BZ-Messungen mit dem Reflolux, die 2 Minuten beanspruchten, so daß wir in der Nachtwache auf der Diabetes-Station mit 25 Patienten auch schon mal locker ’ne Stunde unterwegs waren. Für die für uns erste Insulinpumpe (H-Tron) wurde wir noch geschult, später kümmerten sich die DiabetesberaterInnen um die Pumpen (CSII-Therapien). Was sich hier getan hat! Was sich in der Diabetestherapie überhaupt getan hat! BZ-Sensoren, Loop-Systeme – welche Segen für T1D und T2D!
Und auch für mich, der ich als T2D nun selbst durch Semaglutid (Ozempic) profitiere. Am Anfang hat man mangels Alternativen sehr schnell auf eine Insulintherapie kommen müssen.
Als Pfleger erinnere ich mich an eine Patientin (Mitte der 90er), die ihren Diabetes zwei Jahre nach Erfindung des Insulins bekam, als mit der Krankheit schon 70 Jahre lang lebte. Krass.
omg, das waren zeiten, danke für die flasbacks! eine ganze station mit dem reflolux ist eine echte aufgabe. und diese geräte mit der analogen anzeige, musste ich jetzt googeln, ames eyetone, es war richtig aufregend, dauernd spontan messen zu können, statt nur einmal gelegentlich bei der ärztin. ja, die h-tron hatte ich auch, ich wurde in eine diabetesklinik geschickt für diverse wochen, um sie angepasst zu bekommen, nach hösel bei ratingen, und hatte dauernd magendarm und heimweh, nee, davor gab es eine betatron, die musste täglich aufgeladen werden, die hab ich noch irgendwo. eine feste menge insulin pro tag, das gerät hat dann durch 24 geteilt.
ja, es ist wunderbar, was sich da getan hat, und mit ozempic geht die entwicklung ja weiter in ganz neue richtungen. viel erfolg bei der therapie!
die geschichte von der dame macht hoffnung und ist ein trost, vielen dank dafür 🙂
Damals wurde Typ-1-Schulungen hier noch stationär gemacht. Und die Gruppe probte natürlich auch Freßgelage, meist beim dem Krankenhaus nahe gelegenen Griechen. Super, wenn man nachts zu den BZ-Kontrollen ins Zimmer kam und einen eine Knoblauchwolke förmlich entgegenschlug.
Und die Hypos mit den „alten“ Insulinen waren oft ziemlich heftig. Werte unter 1 mmol/l bei bestimmten DiabetikerInnen keine Seltenheit.
Ich wünsche dir mit deinem DM eine gute Zukunft möglichst ohne Spätschäden.
dankeschön!