wir sassen zu viert oder fünft im dunkeln, natürlich um ein feuer, es war zwischen zehn und elf uhr abends, es gab damals in den achtzigern keinen hinweis darauf, wie schwer es einmal sein würde, die einzigartigkeit solcher abende über die nächsten dreissig jahre zu retten. mit der liebe geht das leichter, bei den guten geschichten bleibt das besondere im zentrum der erinnerung, der moment dieses einen kusses, die sekunden davor und danach, nicht die dutzend clichees und tausend filme und die milliarden anderen küsse auf der welt (es gibt natürlich keine milliarden lagerfeuer mit teenies drumrum, sollte es aber.) guido hatte damals wie immer die gitarre, musik flog ihm zu, er spielte auch noch klavier und querflöte (jethro tull), schrieb lieder und war vollkommen zuhause, wenn er spielte. wir hatten kastanien im feuer, es war also schon herbst, redeten, rauchten, sangen oder schwiegen und machten witze. das alter, wo man noch aufgehoben im moment ist, in den minuten vor und nach dem jetzt, mit allen sinnen die blicke spürt, die nacht, die fragen, die hoffnung, ob da nicht etwas möglich sein könnte bei dem einen ihm, der dabei war, ausnahmsweise, weil er sonst mit einer anderen clique unterwegs war, und wie zum teufel ich es schaffen könnte, näher an ihm dran zu sitzen, während das feuer langsam runterbrannte, und guido immer weiter spielte. dann kam eins der stücke, von denen ich jede strophe kannte, ich hab lauter gesungen, weil er auf der anderen seite sass, die anderen wurden still, und plötzlich singt man alleine, sicher und ohne jeden sicherheitsabstand zu den eigenen gefühlen stairway to heaven, alles gelingt dabei, der song wurde dafür geschrieben. (er hat mich an dem abend nach hause gefahren und ist mitgekommen. magic night.)
sweet, sweet memories. stairway to heaven ist ein seltsamer song. man wartet und wartet und wartet, dass es endlich losbricht und es dauert dann weit über sechs minuten bevor robert plant ins shoutende falsetto umswitcht, aber so richtig losrocken tun sie trotzdem nicht. dieses folkige und heimelige des liedes kann ich mir phantastisch gut am lagerfeuer vorstellen. und wasfür ein herrlicher märchenhafter, romantischer text:
„There’s a lady who’s sure all that glitters is gold
And she’s buying a stairway to heaven.
When she gets there she knows, if the stores are all closed With a word she can get what she came for.“
thanks for sharing.
genau so, seltsam, aber vollkommen rund. das lied war ja damals schon alt, ist aber eh zeitlos, glaube ich. wäre schön, den nochmal neu und frisch hören zu können. thx for reading.
danke für die treffenden Worte für das Erleben dieser Nächte. „aufgehoben im moment.“
so alte momente, ich hab da seit jahrzehnten nicht mehr dran gedacht, an diesen abend, jetzt spielt eins der kinder das lied auf der gitarre, daher.