endlich urlaub, der stress klebt fest an mir, ich bin noch nicht im erholungsmodus. baustelle im haus, laut nachfrage soll eine komplette lange flurwand in der wohnung unter mir abgerissen werden, falls der statiker sein okay gibt, so der handwerker. ich gebe kein okay, in alten häusern soll man keine langen wände einreissen, nur weil irgendeine passegere schöner-wohnen- mode das so vorsieht. wenn ich risse sehe, soll ich die dokumentieren, danke auch. ich denke ja, vor allem sollte man nicht mit dem abriss beginnen, bevor der statiker da war. was ist mit den leuten? sollen sie sich doch auf dem land einen bungalow ohne wände bauen.
dann lieber rausgegangen, aber es war schon nach 16 uhr, da ist in berlin alles finster, so finster, endlose meter dunkelheit, nur die lichtinseln hoch oben um die laternenschirme. der bürgersteig bleibt schwarz, man stolpert durch die vielen jahrzehnte alten löcher und rutscht über das viele pampige laub, dass da seit wochen herumliegt. ich hebe jeden fuss so hoch wie es geht und versucht einen weiten schritt, aber nicht zu weit, damit der auftrittswinkel nicht zu schräg wird, sonst ade gleichgewicht, motto: plumpe gazelle. es ist nicht einfach in berlin.
also wieder zuhause, ein buch geholt, schlecht konzentrieren gekonnt, es ist fast befremdlich, nur text zu haben. sollte etwas weniger soziale medien konsumieren, da ist ohnehin selten unverzichtbares dabei, das scrollen ruiniert die kreativität, wie ich in den sozialen medien lese. das muss sich ändern.
ansonsten ist aber alles okay. alle geschenke im haus, gans im tiefkühler, nur der baum fehlt noch. es ist nur zu anstrengend. freu mich auf die kids, auf die ruhe, auf spieleabende und gemeinsames kochen, auf die konzerte, und ja, statt herumzujammern könnte ich auch einfach nochmal in ein theater gehen, oder in eine bibliothek. neulich hat ein freund meine gitarre mal wieder bespielt, das klang sehr schön, ein anderer sass am klavier, wir haben weihnachstlieder gesungen, das war fein. nächstes mal werde ich den musikalischen teil auch vorbereiten, nicht nur die versorgung mit essen und getränken (wieder mal gemerkt: es trinkt niemand mehr, es ist fast alles noch da), also liedauswahl, noten für gitarre und piano bereitstellen, damit die sich nicht erst zusammenraufen müssen. für die gitarre neue saiten bestellt.
aber dann, aber dann hält mich nix mehr davon ab, wieder zu spielen und zu schreiben, und was solls, zeichnen könnt ich auch mal wieder.
seufz.