präfeiertage

sehr volle tage, es häuft sich aus allen ecken, gestern kam ein brief von der polizei, ob ich mein am 3. juli umgeparktes auto selber da hin gestellt hätte, ich hatte sogar die umsetzung vergessen, weiß aber immerhin, wo mein auto jetzt steht.

beim radeln in letzter zeit das gefühl, dass ich dauernd bergauf fahre, luftdruck war vorne 2,5. aufgepumpt, hoffe auf besseres gefühl morgen.

weniger du musst, mehr ich kann, das ist mit das sinnvollste, was ich aus dem neuen job mit nach hause nehme, wo auf ideen mit einem „mach doch!“ reagiert wird.

freue mich auf ein planloses wochenende, ruhe tanken, nagellack machen, vielleicht friseur, weil jetzt ist auch egal. werde wohl nicht auf das adventsgrillen gehen, am wochenende danach kommt wieder besuch, und dann ist schon weihnachten, zähle die tage bis zum urlaub, stunde um stunde.

die am frühesten gekauften weihnachtsgeschenke, im juni, ein netter kram auf kickstarter, sind gestern abend tatsächlich angekommen, es sind angenehm alberne gadgets. hier waren wohl die macher vom erfolg überrascht und sind mit allem nicht mehr hinterhergekommen, ich hoffe, sie sind all der aufregung wert und gehen nicht sofort kaputt.

heute in der nyt mit einiger begeisterung die geschichte vom herrn lundy gelesen, der als sehr erwachsener mensch noch mal ein völlig anderes leben angefangen hat und jetzt schreibmaschinen repariert. sehr schön aufgemachter text, mit vielen bildern, es lohnt.

werden überhaupt noch welche hergestellt? wenn man auf so etwas schreibt, ist es nicht denken beim schreiben, sondern erst denken, dann schreiben, und um einen absatz zu verschieben, musst du die ganze seite neu eintippen, die langen wege der finger, bis die taste unten und der buchstabe auf dem papier ist, ich habe nach 30 jahren computer den prozess des schreibens mit schreibmaschine gründlich vergessen. alles private schreiben war bei mir handschriftlich, offizielles hab ich oft mit der hand entworfen oder vorformuliert, mit notfalls folgender holpernder reinschrift auf der maschine, tippex galore. schreibmaschine ist andauernde reinschrift. mein vater hat auch seine privaten briefe mit der schreibmaschine geschrieben, er hatte aber auch noch freunde und brieffreunde, die er nicht geduzt hat.

ich habe ja ein herz für alte mechanik, nutze meine alte valentine aber nie, wofür auch, ich könnte meine weihnachtskarten damit schreiben! das wäre ein liebesakt, den niemand bemerken würde.

foto von einer roten mechanischen schreibmschine auf einem holztisch

jedenfalls haben mich diese maschinen und das nachdenken darüber auf einen sehr erholsamen kurztrip gebracht, ich habe nicht bemerkt, wie die zeit vergeht, und so vergeht sie ja am besten. jetzt ist es plötzlich kurz vor elf, und ich wünsche ihnen eine angenehme nachtruhe.

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3 Gedanken zu „präfeiertage“

  1. Dachte neulich darüber nach, eine alte Schreibmaschine zu erwerben. Hatte plötzlich sentimentale Gefühle gegenüber dieser vergleichsweise bedachten wirklich „maschinellen“ (auch mit Fabrikationsgeräuschen begleiteten) Art, Texte zu schreiben. Den Wagen zurückratschen, das Pling der Glocke. Es ändert ganz bestimmt das Denken und nachdenken über das, was man schreibt. Habe aber leider keinen Platz dafür. „Mach doch“ klingt hervorragend. Höre auch lieber ein „Go for it!“ als Bedenkenträgerei.

    1. genau, der ton der maschine, die mechanik mit ihren markern. das pling.

      ja, es bräuchte einen ort, wo man sich an eine der beschriebenen ibm selectrics setzen kann, wie die frühen internetcafes, viele geräte nebeneinander, und einen kaffee dazu serviert bekommt. höchstens 2 stunden, papier bitte selber mitbringen, tipp-exx wird gestellt!

      (ja, ich hatte in der tat glück mit dem neuen job)

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