6. mai 2020

den jungs endlich wieder helme gekauft. sie trugen natürlich welche bis zur vielleicht 7. klasse, im gymnasium war der helm oft dabei, aber nicht immer auf dem kopf. der große hatte mal einen unfall, als er einen helm trug, verletzt war aber der rücken, durch glück nur eine prellung, aber direkt an der wirbelsäule. ihr schulweg war 6km hin, 6km zurück durch den prenzlauer berg nach pankow, seitdem belabere ich die jungs, schicke statistiken wie diese, ohne erfolg. gestern war ich überzeugend, weil meine angst und mein zorn spürbar waren, glaube ich, es war ein echtes leidenschaftliches machtwort, es hat sie erreicht, die reine faktenlage nicht. mal schauen, ob es hält.

maske habe ich jetzt immer dabei, sie behindert mich nur bei gesprächen, die konzentration erfordern. da lenkt sie ab und bindet aufmerksamkeit, die mir dann fehlt. das ging sehr schnell, ich hab fast ein jahr gebraucht, um immer eine einkaufstasche dabei zu haben nach dem ende der plastiktüte.

bei anderen projekten auch einen schönen moment der selbstsicherheit gehabt, das gefühl, einen guten plan zu haben, ihn ausführen zu können, so ein sekundenlanges gleichgewicht im freien raum, ohne schwanken, getragen von dem, was ich bin und kann. hatt ich sehr lange nicht mehr.

heut ist der 6., nicht der 5. mai, was mir erst eben aufgefallen ist. völlig aus dem fluss gefallen, was zeit, tage, abläufe angeht, inzwischen ganz bei mir. ich wache früh auf, also nicht buddenbohm-früh, aber fragmente-früh, trinke kaffee im bett, stehe auf, mache haushalt und die erste hunderunde, die zwillis wecke ich um 9 mit ebenfalls kaffee ans bett, liefere dann noch ein paar aufrufe, überlasse sie aber sich selber. bin gegen 10 mit halbwegs wachem kopf am schreibtisch. ich sitze dann tagsüber an den verschiedenen tischen meiner wohnung, gern auch auf dem balkon, laufe herum, liege herum, oder erledige kram, spätestens gegen fünf bekomme ich hunger und esse ein paar knäckebrote, dann entweder große hunderunde oder animation der zwillis oder haushalt, danach noch bisschen nachdenken, essen mit oder ohne kochen (habs delegiert, wir wechseln uns ab damit) und abschweifen bis ca. mitternacht. oft schlafe ich um zehn schonmal kurz ein und bin um elf wieder wach, dann beginnt die wirkliche, segensreiche nacht erst gegen eins. es sind alles in allem gute tage grade, wobei ich aber mit großer leichtigkeit so gut wie alles verdrängen kann, als wäre es nichts.

zweite ausgabe nach den helmen heute war der tierarzt für emma, die wahnsinnig viel fell verloren hat, viel mehr als sonst beim fellwechsel, sie ist nur noch halb so groß, sieht fast zierlich aus, das ganze unterfell ist verschwunden. der arzt sagt, es könne alles mögliche sein, aber es müsse nicht, und empfiehlt omega-3. das hätten noch ein paar andere hunde hier im viertel, sagt er noch, vielleicht eine krankheit. tja. nu. omega-3 bekommt sie schon, dazu rät auch das internet, den besuch hätten wir uns also sparen können.

Ein Gedanke zu „6. mai 2020“

  1. nun, es hat immerhin einen tag gehalten. nur bemerkt, weil ich im flur stand, als der nachwuchs mit seinem rad ohne helm durch die tür kam, auf dem gesicht der blick, den mütter lieben, wenn sie zur rechten zeit am rechten ort sind. jetzt reframing: es war der erste tag, du gewöhnst dich noch dran, morgen hast du ihn auf.

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