5. november 2024

wahltag, und ich bin aufgeregter, als wenn die wahl bei uns wäre, also in deutschland oder italien. werde spät ins bett gehen und früh aufstehen, um etwas mitzukriegen, aber das ergebnis wird wohl noch länger auf sich warten lassen. es ist keine angenehme spannung, es steht einfach unangemessen viel auf dem spiel.

zum beispiel das hier.

mit meiner mutter über ihr leben gesprochen, sie sagt: „ich hatte ein sehr schönes leben, es ist mir richtig gut gegangen.“ sie wirkt in frieden. ich hoffe auf ein gemeinsames weihnachten, auch wenn es ihr eigentlich zu viel ist, mit 90 jahren, von ihrem schlimmen unfall im mai hat sie sich aber inzwischen gut erholt und spaziert entspannt mit ihrem rollator durch die gänge, geht zum arzt, versorgt sich fast alleine. im coronajahr bin ich mit den jungs zu ihr gefahren und wir haben als überraschung im garten gesungen für sie, im seniorenheim geht das eventuell auch, sie hat ja einen balkon, mal schaun, mal sehen.

sie erzählt, wie sie mit ende zwanzig in einem job in der jugenpsychiatrie war, bei dem der chef alle interessanten dinge machte und sie mit ihrer kollegin eigentlich nur putzen und hinterherräumen sollte, und wie sie dann zu zweit auf einen berg gestiegen sind, der job war in tübingen, laut „scheiße!“ gebrüllt haben, und dann am nächsten tag beide gekündigt haben. sie sagt, sie hat immer nach richtig guten aufgaben und kolleg*innen gesucht, und wenn es das da, wo sie war, nicht gab, ist sie gegangen.

gemerkt, dass ich meine heizung gerne etwas zu kalt einstelle, um meine wunderbaren norwegerpullis mal anziehen zu können, bei 20° ist es noch zu warm dafür. skifahren werde ich wohl nicht wieder, habe grad so bilder von früher im kopf, abfahrten in madonna di campiglio oder cervinia, ich konnte das ganz gut, mit relativem selbstverständnis, habe mich auch beim fahren im kreis drehen können, hatte keine angst, das gefühl ähnlich wie ich mir das surfen vorstelle. vielleicht einfach mal nach norwegen fahren mit den pullovern.

4 Gedanken zu „5. november 2024“

  1. Ja, Norwegen ist sehr schön. Zwar sehr teuer und in Bergen regnet es wirklich fast jeden Tag, aber die Landschaft, die Fjorde, die Inseln phänomemal. Umbedingt im Sommer – Juni/Juli – fahren, wenn es bis früh morgens hell bleibt, dieses diffuse Licht, das putscht unheimlich auf. Und im Auto beim Fahren Kings of Convenience hören. Und zum Frühstück Fisch und diesen süßlichen Käse essen. A propos essen, die besten Erdbeeren, die ich jemals gegessen habe, das war in Norwegen. Die schmeckten noch intensiv nach Erdbeere und waren von Natur aus süß und hatten die richtige Konsistenz und rochen himmlisch. Aber es gibt dort auch viel Fast Food, amerikanische Ketten. Und natürlich die Museen (Grieg in Bergen), Munch und Heyerdahl in Oslo.

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