neues schuljahr 2008/9

heute bisschen wie: kampfbereit sein, die konzentration vor dem start, auch wenn die basis arg mürbe ist in diesem jahr. ab morgen haben dann OMG alle kinder ein instrument und einen sportverein an der backe, endlich, nach tw jahrelangem warten auf wartelisten, die warteliste im kinderbereich ist ein tanz auf dem möbiusband hier im viertel, kein ende in sicht. also: klavier immerhin schon seit 3 jahren bei davidzwilling, unglaublich, war mir gar nicht aufgefallen, gregorzwilling möchte klarinette lernen, was ich so rätselhaft wie großartig finde, aber er muss noch auf seine neuen zähne warten und darf bis dahin schlagzeugen, elias wird rockstar mit e-gitarre, sowieso. beim flauen gefühl ob dem hol+bringescheiss, der mich erwartet, dann der trost: nur noch zweidrei jahre, dann gehen die alleine alle, und ich wunder mich. diese chauffeur-zeiten sind nämlich auch immer sehr schöne momente, in denen es eine 1 zu1- beziehung zwischen den kindern und mir gibt, sonst ist es immer 1 zu 3, das ist vor allem ein geschenk, gell? jupp.

beim sport beherbergt uns SG rotation, das ist ein schöner antigentrifizierungsname, sag ich mir immer, wenn ich die jungs mit meinem schwarzen gentrimobil (ⓒ bov, oder? gibts das als aufkleber?) zum hockey oder fussball kutschiere, wir sind ja immer alles gleichzeitg, dagegen und drin, und ohne auto schaff ich den zeitplan nicht immer, 16:15 klavier für den einen zwilling, und dann 16:30 fussball für den anderen, dann zurück, klavierkind abholen, dann eis essen, dann den fussballer abholen, mit dem fahrrad, weil dann zeit da ist, und hoffen, dass der große nicht nur age of empires spielt in der zeit. alles in allem wäre nur beamen eine hilfe.

(ich tu das für mich grade, karten auf den tisch, neue ordner, wo sind die jungs jetzt, wo wollen sie hin in diesem jahr, wo sind lücken, was kann wegfallen, wenn es zu viel wird, wie anstrengend wird die vierte klasse, die zweite bei den zwillingen ist ja nicht so wild, aber der große wird arbeiten müssen dieses jahr, was ich mir alles vornehme, die taschen aufräumen, jeden tag die aufgaben checken, den tag durchsprechen, die freundschaften der kinder fördern und das netz pflegen, für reichlich freie langeweile- und spielzeit sorgen bei den jungs, die rituale schön laufen lassen, c’mon, kein wunder, dass ich gestresst bin. jetzt werde ich duschen, dann einen fetten cheeseburger essen gehen, dann pediküre, heute nur noch äh, namen vergessen, ja: hedonismus)

nach langem hin- und her wird es jetzt wahrscheinlich ein kurzhaar collie werden, weil die retriever-würfe schon alle verkauft sind und der kurs im november beginnen wird. ich hatte mich ja sofort in die border collies verguckt, die als die intelligentesten hunde gelten, aber wohl einen außerordentlichen hunger auf beschäftigung verspüren, dem mit reiner nasenarbeit nicht beizukommen ist – und hier im hotel sind ja schon 3 jungens zuhause, deren betreuungsbedarf auch nicht von schlechten eltern ist. australian shepherds sind auch geeignet, haben aber wieder ausgeprägte hüteeigenschaften, also hunger auf abenteuer, sollen aber weniger gescheit sein und darob genügsamer, who knows. ein lebewesen auszusuchen, nur weil es weniger intelligent als ein anderes ist, aber genauso gut aussieht – das klappt ja auch im wahren leben eher selten, und dies hier soll ja eine lebenslange beziehung werden, für das neue familienmitglied. so hunde mit langem fell und runden köpfen finde ich eigentlich bisschen schöner als die langnasen – aber wesen und temperament sind ja wohl wichtiger als schnöde äußerlichkeiten. seufz, immer diese entscheidungen. überall entscheidungen. kann ein welpe vom himmel fallen, bitte?

auf der piste

der weg in den herbst führt mitten durch schokolade. die letzten tage ohne die kinder waren voll mit aufsteigenden schmutzigen blasen, die ich nicht haben wollte, die in die nächsten monate aber nicht mehr hineinpassen werden, trauer, müdigkeit, mürber grauer kram, den man einbauen sollen könnte müssen wird in den hektischen alltag, bisschen heiße wut über meinen ort in der geschichte, ein nichtort, den ich nicht mag grade, es ist ein platz der reaktion und organisation, in dem jeder morgen mit himbeermarmelade mit einem großen weggucken bezahlt werden muss, in dem es keine blicke gibt und kein schweigen und eigentlich auch kein erkennen, ach, da könnte man ja auch rauchen wieder, oder nicht, denke ich, aber es schmeckt nicht mehr richtig, und das ärgert mich, alles mehrschichtig und übertüncht, und dieses diamantharte winzige jetzt, das wie ein käfer auf dem rücken liegt und kräfte saugt, zu nichts nutze, immer schon vorbei, vertan, und (…)

nichts passiert von alleine, glauben sie mir das mal so, und außerdem zahlt man für jede erbse, und der gewinn hängt am horizont, far away, hauptsache woanders und nicht hier, und andere leute beschreiben ihn, natürlich freu ich mich dann zb über herbstmelancholie bald in den ganzen weblogs, die sätze mit blättern und kühle und dem gekippten licht, aber es ist so vollkommen egal hier, wieviel kälter der herbst wird, ich fürchte die tage nur in ihrer nackten zeitqualität, ihrer fülle an minuten und gnadenlosen linearität, die kinderlogistik, die unsicherheiten bei jobs und menschen, die müdigkeit, das verdammte alleinsein, die ganze verantwortung im umgang mit den söhnen, das ewige immer zuhören und verstehen, jede regung muss man verstehen immer, obwohl man ja so manchmal doch lieber laut schreien, aber wozu, und die irre rezeptionsfläche, die ich bieten muss, die tonnen bedürfnisse, in denen meine nicht sichtbar sein werden, in die ich meine einmimetisieren werde, eine gute pasta, heyklar, sowas reicht mir, ein whísky, ein text, ein abend mit freunden, mehr brauch ich nicht, es hat 10 tage gedauert, um das ans licht zu lassen (naja und eine kleine unterzuckerung, die macht auch immer durchlässig), jetzt sitz ich hier und muss den scheiß auch noch feiern, finally me, bevor das wieder wegrutscht, in freundliches auskommen, in gespräche über dinge, witze und oddio, dabei geht es um (…)