this song

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

immer wieder der wunsch, einfach mal reinzuhauen, das double-bind kurz und klein zu schlagen, dann aufstehen, elegant den raum verlassen, kein blick zurück. stattdessen sitzt man da so nebeneinander und registriert die aggression, das trockene land ringsum, die fast vergessenen wünsche, eingelegt im regal. dabei einen satz nach dem anderen wegstecken, wie schnell das lächeln wegtrocknen will und nicht darf, weil wir sind okay miteinander, ganz aufgeklärte mittvierzigerin, mit all den allen- und almodovarfrauen auf der couch, die weingläser voll, die stimmung ein bisschen wild und ein bisschen traurig, dabei staunenswerterweise noch immer darüber verwundert, dass wir tatsächlich so gar nicht gesehen werden. jetzt eine melancholische kippe, könnte ich natürlich wegverstehen, aber warum sollte ich? sie schmeckt wunderbar.

woche mit nur einem kind. sonntags machen wir einen langen hundespaziergang zusammen und plaudern dabei über dies und das, treffen im mauerpark freunde von mir und dann freunde von ihm, gucken touristen und karaoke, am ende essen wir ein stück kuchen. sehr schön.

es ist so still alles in der wohnung, sie bleibt ordentlich, kaum wäsche, kaum pläne. wir wollen uns diesen neuen zombiefilm anschauen, ich kaufe einen monat watchever, er will dort „300“ sehen, dass neulich auf einer übernachtungsparty lief und kann den trailer schon mitsprechen. wir nehmen uns ab morgen vor, täglich mehr zu üben, er vokabeln, ich gitarre. die wette, ob er jetzt schon über oder noch unter 1,80m gross ist, gewinnen wir beide, weil sich mit dem zollstock keine millimeter festlegen lassen. wenn er misst, sind es 1,81.

esoeck

am wochenende wieder einen „sowas liest du?“ -kommentar auf irgendeine bemerkung zum herrn der ringe, dabei die zweischrittige reaktion von kleiner kontextfreier freude, für etwas besseres gehalten zu werden und dem ärger darüber, wenn jemand tolkien in die ecke gebrauchs- oder bedürfnisliteratur steckt. ich sage nächstes mal, dass ein leser für tolkien phantasie und vorstellungskraft braucht, und den mut, sich vorbehaltlos und ohne leine in eine neue welt zu werfen, in der nichts vorausgesetzt ist.

wie leicht nach son paar lebensjahrzehnten der aufrechte gang fällt, immer nach vorne, immer mittig auf dem seil, kein blick zurück, schwächeln nur bei freunden, guten, echten freunden, ein hoch auf euch, alte wie neue.

kein blick zurück ist natürlich ein superblödsinn, ich glaube, meine hypophyse hat hinten augen, der rückblick läuft immer so mit wie ein flirren, eine unschärfe, und wer weiß schon immer, ob er hin- oder wegläuft.

der große hat die blättchen von meinem familienfesttabak geklaut. geärgert, aber zu faul gewesen, extra loszulaufen. nicht geraucht, erfolgreiche strategie. ich werde nicht meckern, denn er ist verliebt, das merke ich daran, dass er unter seinen füßen immer ein paar millimeter luft hat und alles an ihm der schwerkraft nicht mehr ganz gehorcht, sogar sein jungslächeln ist ein bissken woanders.

ein nicht besonders erwähnenswerter vorteil des nasskalten wetters: weniger stress mit haarentfernung.

grad keine genaue ahnung über blogthemen, ab morgen werde ich relevant und merkbar, momentan nicht mal merkfähig, ich vergesse auch wichtiges und bin wie so ein alter mensch von erinnerungsblitzen geplagt, an glühendheisse strassenzüge in kreuzberg, ich mit einem irren texas-feeling auf dem alten dreigangrad mitten auf der strasse, ewigkeit für einen nachmittag, um eine schöne formulierung aus bachmanns gutem gott in manhattan zu zitieren. mehr ewigkeit braucht kein mensch. das heißt es sind keine blitze, es ist doch eher ein wetterleuchten, alles in allem vielleicht einfach ein zeichen für das unhaufhaltsame näherkommen des großen sommertieres, das kommt ja immer, auch wenn es hier im norden manchmal nur ein arg kurzes leben hat. der sommer beginnt jedes jahr, wie drüben bei glam angemerkt, in der magischen nacht auf seinem balkon, diesmal waren es sogar zwei parties in einer nacht, beide sehr aufregend und fein.

KW 21

gemerkt, dass mich dieser winter auf diesen sommer vorbereitet hat, mir genügt das grün. der balkon verblüht, ohne dass man dort sitzen könnte, der campari im kühlschrank ist noch voll, vom sommerziel italien höre ich auch nur regen, aber es stört nicht wirklich, weil die tage so voll sind. ich kaufe keinen sommerregenmantel, das wär schlechtes karma. im hotel mama haben sich 4 grosse und 2 kleine regenschirme zusammengefunden, keiner davon gehört uns, aber ich kann die jetzt passend zur kleidung wählen. rot, schwarz, grün, blau und grau.

kosten, kosten, wo man hinschaut, 2x sommerrüste, steuern, offene betriebskostennachzahlung, anwältin, nachhilfe, kinderklamotten.

heut früh den grossen um 8uhr auf dem baseballplatz abgeliefert, weil die bvg samstags da nur selten hinfährt, nach dem (gewonnenen) turnier das kind zu einer jugendweihe in schildow gebracht, ungefähr so weit draussen wie gregors neue schule, sehr weit draussen also, mitten in der pampa, noch nicht alleen-gegend, aber fast. mir vorgestellt, dorthinzuziehen, wenn wir den schulplatz nehmen müssen, in diese eigentümliche nicht fisch-noch-fleisch-tristesse der stadtrandbezirke, gemerkt, wie sehr ich mit meinem stadtteil identifiziert bin, wie verloren ich mir dort vorkäme. von den umzugskosten könnte ich wahrscheinlich ein paar monate einen schulbus finanzieren, beruhigt, weil ich mit meinen prekären beruflichen verhältnissen eh keinen mietvertrag bekäme. dann einkaufen, jetzt noch ein buchladen, dann essensmitbringsel vorbereiten für eine der beiden parties, auf die ich gehen werde, es ist schon 16:38, trockner ist noch voll, wäschetonne und waschmaschine ebenfalls, wie immer, wenn die morgendlichen haushaltstunden ausfallen. wobei der trockner nicht mehr ganz voll ist, weil eins der kinder dadrin etwas gesucht hat, jetzt kann man die frische wäsche auf dem badezimmerboden viel leichter finden. der hund hat fellwechsel, ich hätte heute dringend staubsaugen müssen, um die anfallenden kissenfüllungen wegzumachen, aber wir erwarten eh keinen besuch heute. kein regen immerhin.

grosse freude: emma hat in den letzten paar wochen begonnen, mir meine unterzuckerungen zu zeigen, ganz schüchtern, wie es ihre art ist, sie leckt mir einmal übers handgelenk, so im vorbeigehen. heut früh ist sie zu mir ins bett gehopst, einmal handgelenk, dann ist sie wieder weg, BZ war 60. damit ist das grösste hindernis zu ihrer ausbildung aus dem weg. sie zeigt an. jetzt muss ich mich wieder in die arbeitsschritte einlesen, die ich damals bei jack so erfolgreich angewendet habe, das problem dabei ist die anpassung an ihre persönlichkeit, sie ist viel vorsichtiger und zurückhaltender.