zeige postyogal meinen wert der pessimistischen („mit 60 sind die alle in der dialyse“) ärztin im kreis, obwohl es sie nicht interessiert und ich es gar nicht will- alte konditionierte compliance, als ob ich den bösen blick von aussen vermissen würde, seitdem alle immer so freundlich sind. wie die gut antrainierten muster so vor sich hinlaufen, parallel und unbemerkt, nur unter einsatz des bewusstseins aufzuhalten.

teilen

solo il farnetico

auf okcupid hab ich 13 männer zur auswahl, ist das viel oder wenig? einer hat eine mp vorm bauch, einer sieht klug aus, 11 haben die art gesichter, die auf eine aggressive art desinteressiert aussehn, ein bisschen wie männer vor einem kriegsgericht oder in einem baumarkt. der kluge hat zwei bilder, auf denen er sich überhaupt nicht ähnlich sieht. die alle anschreiben, mit ihren nichtprofilen und nichtbildern. (oh boy denken, das kind suchen, nix gefunden)

eigentlich will ich ja auch nur mal wieder ein paar nächte, aber ganz ohne magie, ohne ein bisschen ernst und ewigkeit mag ich es dann doch nicht, ich meine nicht die lineare ewigkeit, sondern die für einen nachmittag. kann mich andrerseits auch selber gar nicht mehr ernst nehmen, nicht aus erfahrung, sondern um erlebnisse zu relativieren. seitdem klappt yoga besser und häufiger, weil ich ja ebensogut yoga machen kann.

teilen

kw 9 ende

versuche meinen twitterfeed hier einzubauen, aber es dauert, wie alles, länger, und es wird mich auch nicht klüger machen.

das internet ist fürs mittelmaß nicht geschaffen, die entspannte präsenz geht also nur bei genügend tragfähiger eigenliebe. das mittelmaß verteidigen, in einem roman. der ansporn-dorn in den flanken von sancho panzas gaul, aber so, dass statt unfreiwilliger komik hilflose schönheit entsteht.

gestern haben zwei schöne männer über die liebe gesungen, eine fee hat sich aus- und wieder angezogen, ich habe ommm gesagt, zu mir selber. nachher war es auch noch ein lauer abend. frühling. pah!

wildschweingulasch vom kleinen konsum in glashütte, ein kilo für 12 euro, schon der laden lohnt die anreise. sehr lecker, scharf anbraten, dann auf kleiner flamme oder im ofen für anderthalb stunden simmern lassen, da legt sich der hund direkt vor die küche und träumt. außerdem 500g selbstgemachte leberwurst gekauft, sie hat 5 tage gehalten, der geschmackskoeffizient gramm/tage, wobei 1= sofortweg ist.

wahnsinnig schwer grad, einen zeitpunkt fürs gemeinsame essen zu planen, sie sind alle viel unterwegs.

teilen

platte und perspektive

die freude, etwas wiederzuerkennen, dabei die innere plattensammlung abgegrast, alle klassiker wiedergefunden. im c/o berlin werden lp-cover gezeigt, aus schlechten lautsprechern kommen dabei einzelne songs, hilfreich, weil ich mich an die bilder besser erinnern kann als an die ganze musik, um die es hier ja nur sekundär geht. erst an eine reine nerdsache gedacht und mich daran erfreut, dann gemerkt, dass fast alle gezeigten plattenhüllen zur allgemeinbildung gehören, wir kenner gehören keiner besonderen szene an, die zeit war besonders, und sie ist vorbei, vergangen, durch. party is over.

vinyl ist andrerseits wieder sehr lebendig, wenn man sich mal so umschaut, auch hier ist es kurzsichtig, die eigenen grenzen absolut zu setzen, es gibt ja immer eine szene, die vital und gut durchblutet ist, deren musiker die ersten ihrer art sind, ich gehöre da einfach nicht mehr zu. nur folk und jazz hab ich weiter verfolgt, nur die scheinen mir jetzt unsterblich, hmm – sackgassenargumente. schöne, bunte sackgassen.

meine vorliebe für zentralperspektive. es fühlt sich an wie eine schwäche, sie macht den aufbau so einfach, weil sie den blick und das verständnis sehr klar leitet. ein system, dass mir einen klaren platz zuweist, gleichzeitig außerhalb des bildes und als subjekt, an dessen standpunkt sich alles orientiert, besonders die frontale perspektive bietet struktur und kontrolle. immer als ergebnis meiner geschichte gesehen, als ob so eine dominante blickachse die navigation durch meine eher krass divergierenden interessen erleichtern könnte. wie der verzicht darauf die wahrnehmung freier, unkontrollierbarer, offener macht, das bild lebendiger.

william eggleston hat auch mal cover gestaltet, habe bei c/o leider keins davon gefunden. publikum hatte unser alter, einige mit teenagern.

fotografiert hab ich das einzige plattenfoto, das in nichts dazu passte, wie das eine anders -bild in einer sammlung. die emma-lokomotive, und lassie, alles dabei.

nachher im neni gewesen, auf das frau modeste ein paar mal hingewiesen hat. sehr schöner ort, am besten hingehen, wenn es gerade dunkel wird und die stadt die lichter anzündet, eine große menge davon. muss unbedingt mit den kindern hingehen.

unten im c/o eine ausstellung zum thema überwachung und fotografie, mit arbeiten u.a. von weiwei. bei dem thema wieder an das focaultsche panoptikum (nee, es war bentham) als gefängnis-architektur gedacht, auch wieder so ein verdächtiger aspekt der zentralperspektive. der fokuspunkt als hebelpunkt für kontrolle. weiwei setzt dem abhören (als metapher, die eine macht, die alles andere kontrolliert) eine unzahl von kameras entgegen, die den nur aufs verbotene gerichteten blick der staatsmacht ins absurde führen können, weil alles gleichberechtig neben- und ineinander verschachtelt erscheint, wie im wahren leben.

dorthin mitgenommen worden von der besten freundin zu schulzeiten, gleiche klasse in milano, nähe noch immer mühelos. ronsens hat neulich auf fb beschrieben, wie ihm die leute aus den frühen blogs ähnlich nah und vertraut sind wie diese frühesten ernsten freundschaften, er hat recht.

 

teilen