musik auf bühnen

die musik der kinder kennt man ja irgendwann nicht mehr, ich glaube, das lässt sich verallgemeinern, sie machen sich auf und davon, nachdem man sie jahrelang mit klassik und klassikern auf den weg gebracht hat. ich weiß noch, wie der g.-zwilling am see mitten auf der treppe im herunterspringen halt gemacht hat, so richtig aus voller fahrt, und laut geschrieen hat, was ist das mama, was läuft da, das ist meine musik! es lief vita spericolata von vasco rossi, den das kind dann bald auswendig konnte, auf italienisch, ohne italienisch zu können, mit allen instrumenten. da war er 6, glaube ich.

2015 hab ich die jungs mit auf ihr erstes festival genommen, es war bisher mein letztes, aber wer weiß, wer weiß, seitdem waren sie auf vielen, mit lauter bands, von denen ich noch nie usw. usf., das lollapalooza in berlin, auf dem gelände des flughafens tempelhof, sehr toll und intensiv, obwohl es für die kinder stressig und auch belastend war, weil zeitgleich die hochzeit ihres vaters stattfand, zu der sie natürlich wollten, genau wie zum festival. naja, jedenfalls haben wir da am ende zusammen, wenn auch nicht in sichtweite voneinander, die großartigen seeed gehört, das konzert ist komplett auf youtube, es funktioniert auch 8 jahre später noch ziemlich okay, jedenfalls eine band, die wir auch alle superduper fanden. der g. ist ein fan vom herrn fox geblieben, aber seine lieder konnten immer auch alle anderen auswendig, gut, es ist auch nur eine platte, das geht leichter als beim herrn dylan zb, der heute 82 geworden ist, ich hoffe, da finden die jungs auch noch hin. ich hab mich immer gefreut, wenn die ganzen kinder beim hören von ihren playlists dauernd alles mitsingen können, das konnte ich früher auch, aber es singt sich schmissiger beim hiphop, da singt dann immer der ganze körper mit, total ansteckend fand ich das. bei mir greift langsam dieses etwas unelegante herumgeähmse um sich, text bis auf den refrain weg, manchmal auch der songtitel, wenn es ganz blöd läuft, auch die band, ich höre also wieder die songs von früher, achtziger oder naja, die klassiker halt.

der g. singt diese ganzen songs von vor ein paar jahren (er: „meine kindheit“) alle weiterhin, auch wenn jetzt viel neues und anderes dazu gekommen ist.

jedenfalls hat der g.-zwilling es irgendwie geschafft, background-tänzer auf der tour von peter fox zu werden, und hat erzählt, alle hätten so relaxed reagiert, außer mir, ich wär richtig ausgerastet, und dem wollte ich hier gebührend platz verschaffen. ist das nicht der hammer? und ich hab kein ticket mehr gekriegt!

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das kleine ziehen und das große bling

geerbter schmuck, tragt ihr den? ich habe ein paar von den großmüttern über meine mutter an mich weitergegebene stücke, zierliche goldene armreifen, verspielt, vielleicht 20er-30er jahre. es sind die einzigen gegenstände, die ich von den großmüttern habe, sie haben sie getragen, sie berührt, sonst gibt es ein paar möbel, alte schwarzweißbilder, das ist alles. die geschichten von menschen verschwinden ja bis auf die eckdaten meistens schon mit den enkeln, sie bleiben nur eine generation wichtig und lebendig. ich darf entscheiden, ob ich diese dinge an die söhne weitergebe oder auf enkelinnen warte.

jedenfalls brauchen sie licht, statt in kästchen vergessen zu werden, man sieht ihnen ihr alter an und das besondere, das sie damals dargestellt haben, sie sind in allem nicht aus dieser zeit. ich weiß nicht, wie oft oder wann sie benutzt wurden, ich habe sie bei den konfis getragen, oder mal zu weihnachten, bei familiären anlässen also. zum 50. hab ich von meinen freunden ein schönes goldenes armband mit feinem blattwerk geschenkt bekommen, das trage ich häufig, in der oper, im theater, beim ausgehen, damit fällt die identifikation viel leichter als mit den erbstücken. beziehung geht klar vor bedeutung.

heutzutage ist schmuck eher klar, geometrisch, irgendwie solide wirkend, es sieht dann aber oft aus, als solle es möglichst einfach maschinell herstellbar sein. habe aber auch keine große ahnung. von meiner mutter habe ich ein paar ringe, mit steinen, verspielt und auffällig, das ist nicht so ganz mein stil, ringe als statement bekommen ja im gesamtbild schnell ein eigenleben, ich trage sie ein bisschen als verkleidung und habe sofort das bedürfnis, vorher zum friseur zu gehen, mich um diese objekte herum einzukleiden, ich nehme sie wahr, sie funktionieren, ein kennzeichen für eine familiäre oder bürgerliche tradition, zumindest eine zugehörigkeit. ich bekomme sie allerdings oft erst am nächsten tag wieder ab, meine mutter ist zierlicher als ich, die rolle sitzt dann sehr fest an mir dran. frauen haben es ja leichter, männer müssen manschettenknöpfe oder hermes-gürtel oder so etwas auffahren, das wirkt sofort ein bisschen gewollt. ein hoch auf den klassischen siegelring, oder ist das auch angeberisch? werde die paar glitzer-ringe mal tragen und schauen, ob ich mich damit wohl fühle. mein lieblingsring, den ich mir irgendwann mal kaufen werde, ist ein trinity love von cartier, die alte, schmale version.

(bei einem ausflug zu einem konzert trug eine freundin solchen schmuck, er fällt auf, aber eher so nebenbei, daher mal drüber nachgedacht.)

seit ein paar wochen ziehts mir im herz, oder im rückent, kann nicht einschätzen, wo genau. das erste mal wirklich und nicht nur im übertragenen sinne, kardiotermin gemacht, geht erst im august. bisschen nervös, aber sonst gehts mir gut, keine atemlosigkeit, nicht müder als sonst, es ist bestimmt nur das allgemeine älterwerden, oder muskelkram, und die tatsache, dass mir mit ende 50 schon freunde weggestorben sind am herzinfarkt, und die waren auch sonst gesund. eventuell bleibt das jetzt so, in den nächsten jahrzehnten, mit all den neuen vorsorgeterminen, oder gibt es beim älterwerden automatisch eine hypochonderphase, durch die man halt durchmuss? grmbl.

immerhin bin ich grade halbwegs gut trainiert, durchs fahrradfahren und die bewegung beim job, eine mittelweg-lösung, wo doch um mich herum die freund*innen entweder gar keinen sport mehr machen, ihre treppen nur noch mit pausen schaffen, oder andauernd, für beides scheinen der körper und seine wunderbar komplexen systeme (atlas-app habe ich und surfe oft auch ohne grund durch die ebenen) nicht geschaffen, edit: für beides scheint mein körper nicht geschaffen, nie von sich auf andere schließen, jeder körper ist eigen. wobei, etwas mehr herz-kreislauf würde nicht schaden. yoga vermisse ich etwas, eine bandscheibe will nicht mehr so richtig, das traue ich mich nicht mehr.

zur zeit surfe ich lieber behausungen am meer, am mittelmeer natürlich, als männer. es gibt da eine weitaus größere auswahl, ich könnte jederzeit hinziehen, meinen job gibt es da auch, und im mai ist da schon frühsommer. beim suchen gemerkt, es sind alles wochenpreise, und es wird meistens nur in den ferien vermietet, aber es gibt im hinterland etwas renovierungsbedürftige wohnungen für 70.000, da hat man dann etwas zu tun und im notfall ist die kirche gegenüber. eine bekannte von mir hat das gemacht, ich hab sie mal besucht, ein malerisches häuschen in einer sehr alten kleinen stadt, vielleicht eine stunde vom meer.

außerdem surfe ich spinone-welpen.

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tassen im schrank

unglücklicherweise gemerkt, dass mein geschirr nicht mehr lieferbar ist, ich hatte das eher bunte arzberg tric, jetzt gibt es das nur noch in etwas pompösem silber. bisschen sauer, ich meine mich an das versprechen von ewiger lieferbarkeit zu erinnern, und was sind schon 15 jahre, meissen zwiebelmuster gibt es anstandslos seit 1730, da können diverse generationen immer mal was nachkaufen. auf ebay die fehlenden teller gefunden, aber wenn wieder was kaputt gehen sollte, esse ich eben nur noch vom meissen. habe dann gleich kontrolliert, wie das mit einer anderen lieblingsserie aussieht, den schon etwas arg bunten iittala-tassen, und naja, heute war porzellantag. ich kann gut verdrängen, dass ich nur selten mehrere leute am tisch habe.

sonst ist alles wunderbar grade, counting meine blessings, beide zwillis im haus, einer sogar ein paar tage, mit dem g. über den markt spaziert, mit beiden gebruncht, dann zusammen scrabble gespielt, dann sind die beiden wieder weiter gezogen. meine tickets für ophelia’s got talent am sonntag habe ich an den g. vergeben, werde es mir aber auch nochmal ansehen, frau catatonia hat mich überzeugt. bin gespannt, was g. erzählt.

beim scrabble hab ich verloren, aber nur knapp.

muttertag nachmittag, vergessen, wo ich mein auto geparkt habe, nach spaziergang gefunden, den blumenstrauß abgegeben, sofort fällt der absurde stress von mir ab. schwester rät, das schuldproblem in den griff zu bekommen, solang meine mutter noch lebt, das werde ich angehen, scheint sehr sinnvoll. war gar nicht auf den gedanken gekommen, dass sich sowas auflösen lässt, habe es als wesenszug der beziehung als gegeben angesehen. wieder zuhause, schokolade, likörchen, entspannung. bei meinen kids ist es mir nicht wichtig, ob sie dran denken oder nicht, es ist keine kategorie, diese symbolischen gesten spielen keine überhöhte rolle. (1 2 3 von 3, hab mich doch gefreut).

auf der autofahrt im radio erst eine sendung über die frankfurter schule/horkheimer/marcuse versucht zu hören, aber nicht folgen können, dann kam was über den orthodoxen stalinismus, gedacht ooookay, keine mütter im elfenbeinturm, das kennt man ja aus dem alltag. sender gewechselt, ich war ja auf müttertour.

versucht, mein depot zu befüllen, gemerkt, dass man so etwas nur zu geschäftszeiten der börsen kaufen kann, wie altmodisch ist das denn bitte?

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kw 19

endlich wieder ein depot eröffnet, wo ich meine paar kröten vom tagesgeldkonto rüberschieben kann, um wenigstens ein paar prozente zu bekommen. das post-ident-verfahren ist verblüffend einfach, ich musste mit offener app im vordergrund vielleicht 20 minuten warten, dann kam eine dame auf den bildschirm, bat mich, mit dem perso zu wedeln, ihn anders festzuhalten, mehr nach links, mehr nach rechts, bestimmt, um auszuschließen, dass ich eine robodame bin, dann hat sie ihn fotografiert, dann mich, dann war sie zufrieden. dauert keine 5 minuten. das depot ist einen tag später aber immer noch nicht freigeschaltet, keine nachricht, keine mail, kein hinweis darauf, wie lang es dauern wird. gegoogelt, aber es steht nirgendwo, beim kundendienst sagt mir nach 20min ein freundlicher herr, das würde bei einem depot ja alles noch ein bisschen dauern, weil da „im hintergrund einiges gemacht werden“ müsste, in einer woche etwa wäre es fertig. jetzt sehe ich leute mit schreibmaschinen in staubigen büros dinge machen, seile verknüpfen, wege verstöpseln, rauchzeichen senden, ein kompliziertes gefüge wird ins reine gesetzt und zum laufen gebracht. danach wird mir das depot wahrscheinlich per bote überbracht.

freue mich in zukunft auf die schönen zeiten, wenn es keine parkplätze auf allen strassen mehr geben wird, und auf der parkspur dann all die e-räder, fatbikes und lastenräder fahren können, ohne die schmalen radwege auf dem bürgersteig zu verstopfen. genervt von all den nie bewegten fahrrädern, die sämtliche radständer im hof besetzen, statt im keller auf ihren seltenen einsatz zu warten. als ganzjahresradlerin hat frau es schwer. genieße grad die nicht mehr gut aufgepumpten reifen, weil ich so über das viele berliner kopfsteinpflaster fahren kann, ohne dass mir die insulinpumpe aus dem bh rutscht.

das theatertreffen beginnt morgen, ich habe 2 karten für ophelia’s got talent in der volksbühne ergattert, ohne viel über das stück zu wissen. dann nachgesehen, gemerkt, ich hab gar keine lust auf soviel nacktheit, es fällt mir schwer, nacktheit ohne sexualität zu denken, und die ist bei mir grade sehr angenehm verdrängt, da will ich nichts aufwecken. nacktheit im theater nehme ich immer als aufhebung der illusion wahr, als entblößung, ein übergriff ins privatleben der schauspieler*innen, also das schauspiel unterbrechenden und störenden übergriff in das andere, was die arbeit der theaterleute vergessen machen soll – nee, auch nicht, so war das theater ja früher mal, inzwischen ist alles oft so normal und authentisch wie möglich, da passt es ja wieder, auf der bühne. ich bleibe da alte schule, will schauspiel sehen, ich mag außerdem kleidung als teil der inszenierung. eine freundin, die drin war, sagte, man würde es nach einer weile gar nicht mehr sehen, und es sei eine sehr kraftvolle inszenierung. well, wers mag. den kindern die tickets angeboten, g.-zwilling hat interesse und eine freundin, mit der er da hingehen mag, wie viele im publikum vermutlich hauptsächlich aus nicht theatertheoretischen gründen.

hab leider sonst nur mich nicht übermäßig interessierende karten bekommen, weil die guten innerhalb der ersten 2 minuten alle weg waren, extrem! nervig. wär sehr gern in den sommernachtstraum gegangen, die nora hat mich nicht so interessiert. hab noch karten für die eingeborenen von maria blut, am 22. mai, aber das ist mir eigentlich schon zuviel schrecken und wandel. ein ticket für den rang wär noch zu haben, falls jemand mitmöchte?, für 19€. einen hamlet aus dessau schaue ich mir auch noch an, das geht ja immer, da hab ich leider nur noch eine karte gekriegt.

oh. das depot kam dann doch schon heute um 20 uhr, per email. heute abend mit dem g.-zwilling geplaudert, der schon heute für eine party hier ist, jetzt bin ich schon zu müde zum investieren. haben sie lieblings-etfs oder aktien für mich? bisher ist das suchen danach eine angenehme beschäftigung, ich bin jedenfalls total raus aus meinem alltag und gut abgelenkt dadurch. vielleicht ist das als geldthema auch privatsache, wie die frage nach der lieblingsunterwäsche oder dem liebhaber. ach, eine frage zur bekleidung hätte ich auch: suchen sie sich ihre sachen für den nächsten tag am abend vorher raus? ich nicht, bin deswegen meistens im egalwas-modus, der meiner optik nicht gut tut, außerdem bleiben dann die vielen schönen sachen meistens im schrank liegen.

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7. mai 2023

heftige woche. abends kaputt, eher hechelnd durch den alltag, mit momenten in warmer sonne, die alles kompensieren, der absolute ist-zustand. am mittwoch ist überraschend und tragisch der (ex)-mann meiner schwester gestorben, viel zu früh. in italien gibt man solche nachrichten nicht am telefon oder per nachricht, wenn es sich vermeiden lässt, mühe gehabt, es meiner mutter direkt mitzuteilen, bevor sie jemand anruft. trauer und diese fassungslosigkeit darüber, wie schnell dieses große, wunderbare alles vorbei sein kann. er ist heute beerdigt worden, in rom, und ich habe die absurde krönung geguckt. so ist der mensch. die trauer über a. dämmt alles ein bisschen ab, ich habe ihn nicht oft genug gesehen, rom ist dann ja doch weit weg. er war atheist und eher anarchisch unterwegs, hatte ein buntes und volles leben mit abenteuern, liebe, familie und dem film, seiner großen liebe. er ist der vater meiner tollen nichten und war fast 26 jahre lang mit meiner schwester verheiratet, er war also ein glückspilz, und er konnte großartig mit kindern, meine jungs haben ihn geliebt. che la terra ti sia lieve, ale.

wieder ein wochenende, dass sich gut gefüllt hat, gleich kommt überraschend der g.-zwilling vorbei, nachher mache ich mit einer freundin einen ausflug nach brodowin, zu einem violinkonzert ihrer nichte, da war ich schon über 10 jahre nicht.

dir beiden musikerinnen, anna heygster und henja semmler, haben ein paar mir total unbekannte komponisten ausgewählt und ein anspruchsvolles programm gespielt. eugène ysaÿe war dabei, seine sonate für 2 violinen, nie vorher etwas gehört von ihm. es war richtig aufregend da zuzuhören, es war mir vollkommen neue musik, es gab zum ende hin eine stelle, wo ein kleines, leicht liedartiges motiv gespielt wird, das sich gleich wieder verliert im miteinander. die beiden spielen großartig miteinander, die linienführung der stücke mal mit, mal gegeneinander, immer im wechsel, es ist alles aus einem guss und bleibt dabei leicht und glänzend. die kirche war gut gefüllt, viele graue köpfe ein paar junge, wir waren so im mittelfeld.

ich bleibe dabei noch im krönungsthema, denn the king himself, charles III, hat den hof ende april besucht, er ist ja sehr interessiert an ökologischer landwirtschaft. die brodowiner haben mit dem könig einen königskäse hergestellt, er hat sogar hand angelegt, die freundin hat hier darüber geschrieben. mal schauen, wie ich nach der reifung an einen solchen käse kommen kann, das wäre lustig.

heut morgen dem g.-zwilling beim abschied noch einen schein angeboten, er hat ihn abgelehnt, weil er grade genug geld hat (3-monatiges praktikum war bezahlt). sie sind schon so groß, jetzt werden sie auch noch erwachsen!

zahnarzttermin am samstag gehabt, auch neu. sonntagstermine werden aber wohl noch nicht vergeben. eine zahnfleisch-behandlung steht an, etwas, worüber ich noch nie nachgedacht habe, aber ich glaube, das brauchen sehr viele in meinem alter, wenn sie nicht superduper zähne gepflegt haben, ich höre es jedenfalls aus dem umfeld. bin unlustig, will es aber mal erledigen. immerhin hat diese ärztin es irgendwie geschafft, dass ich mein gebiss jetzt wieder mag, ich habe es merkwürdigerweise erst jetzt, wie schon jahre zuvor meinen körper, aus dem wettbewerb der eitelkeiten herausnehmen können, aus der wertungsskala, dem 10er-system, in dem wir uns bewegen, ob wir es wollen oder nicht. es gehört wieder zum ganzen.

die teilewirtschaft in der selbstwahrnehmung.

heute eine idee für ein projekt gehabt, für das ich noch eine software suchen muss. es könnte eine webseite geben, für die viele, sehr viele bilder ins netz gestellt werden, 4-stellig+, nach kategorien durchsuchbar, mit oder ohne text, je nach bild. ein bisschen wie ein shop, also mit der möglichkeit von paar fotos pro gegenstand, aber ohne shop. wordpress kann das glaube ich nicht. gibt es sowas, oder muss man das schreiben lassen? katalog- oder archivsoftware, sowas.

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1. mai 2023

es scheint, als ob wir loopenden typ einser in zukunft google colab nutzen könnten, um die app zu schreiben, mit der die insulinpumpe gesteuert wird. wir müssen das ja aus versicherungsrechtlichen gründen selber tun, mit android studio und in einem für nichtnerds oft rätselhaften copy/paste-verfahren, mit unerwarteten fehlern, wobei für leute wie mich ja jeder fehler gleichermassen erwartet wie unerwartet ist, und zur gänze unerklärlich. es wäre hilfreich, wenn ein programm in einer cloud das übernimmt. zum glück gibt es das erst jetzt, sonst hätte ich noch ewig keinen neuen rechner gebraucht, und über den freue ich mich ja täglich. hier gehts zur anleitung.

(die körper von wolken)

das bloggen rutscht in den hintergrund, genauso wie twitter, vielleicht hängt das auch zusammen. es ist mir nicht mehr so wichtig. das altern zeigt erste kleine zähnchen (die wirklich alten lächeln milde über uns alberne endfünfziger), ich bin oft müde und in einem totalen alltag festgeklebt, wie in einer fliegenfalle. nicht unangenehm, es ist wie es ist, aufwand lohnt sich nicht, besser wird es nicht mehr, aber es ist okay. schau filme an, in denen leute (meistens männer) uralte motoren wieder zum laufen bringen, sowas bräuchte ich vielleicht auch. freue mich über den feierabend, die freunde, meine wohnung. finde meine tage nicht interessant genug, um darüber zu schreiben, andrerseits lese ich die tagebücher der anderen immer sehr gerne, bewege mich da bisschen im widerspruch. irgendein thema, ein bild, ein detail bleibt dann ja doch hängen von einem tag.

letzte woche der moment, wo mein fröhlicher jagdeifer beim versuch, mit einem anderen mitarbeiter einen fuchs aus dem garten meiner arbeitsstätte zu vertreiben, während alle anderen hinter einer unsichtbaren linie stehenblieben, in scharfen schmerz kippte, als ich bei einem zu schnellen richtungswechsel mit dem fuss umgeknickt bin. der triumph ist immer nur kurz.

vielleicht geht das bloggen in der sagen wir nichtkalten jahreszeit einfacher? es hat dieses jahr so lang gedauert, es ist so aufregend, wenn es endlich los geht, ich fühl mich nach einem wochenende schon wie ende juni, lieber auf vorrat fühlen, alles auf einmal, es hält ja doch nicht, morgen sind wieder 12° grad.

erinnere mich an 1. mai-tage bei 30° c im görlitzer park, in den achtzigern, irgendwie lagen wir da immer unter bäumen und es war endloser frühsommer. demos kriege ich heute nur über die polizeimeldungen auf twitter mit, das hätte ich vor 20 jahren auch keinem geglaubt, immerhin ein bisschen unangenehm ist es mir dann doch. vor drei oder vier jahren bin ich mit einer affäre zufällig am rand des geschehens entlangspaziert, fällt mir jetzt grad ein, mauerpark, es wurde dunkel und war laut, und wir haben über etwas anderes geredet.

jetzt habe ich ein legoset mit über 2300 teilen zuhause und freue mich lieber weiter drauf, es am nächsten oder übernächsten wochenende aufzubauen, statt endlich damit anzufangen, obwohl der tag perfekt dafür wäre. bin inzwischen dermassen zuhause im impulskontrollmodus, ich komm da gar nicht mehr raus. im letzten sommer habe ich am see eine vespa zusammen mit dem g.-zwilling zusammengebaut, das war toll, ich glaube, ich warte jetzt auch auf den sommer, wenn zumindest der große mal reinschauen will, um der nonna beim auszug mitzuhelfen.

kleines ping aber habe ich, ping ping, sagt die lifeline.

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