28. juni 2024

es ist ein besonders dunkler und kalter juni, das fällt mir auf. der ventilator ist noch verpackt, die balkone gehören den taubennestern, sandalen bleiben im schrank. zuviel um die ohren, um darüber traurig zu sein, aber energietechnisch ist es wie februar/märz, und im haus eher kälter, weil die heizung natürlich ausbleibt. leichte wollshirts sind trumpf, ich mag dilling ganz gerne.

dann gestern fast einen hitzschlag bekommen, weil es plötzlich fast 30° hatte und ich mit dem rad herumgefahren bin, nur ein paar kilometer, aber es hat gereicht. hitzeerschöpfung habe ich ergoogelt, das hat meinem selbstbild als jemand, der im hochsommer erst mensch wird, sehr geschadet.

lieber besuch aus italien, eine freundin ist sehr krank und wir besuchen sie zum brunch, es ist schön und leicht alles, bewundere sie sehr. das große aber im hintergrund. nein, es ist ein und. denke an meine mutter, der es besser und nicht besser gleichzeitig geht, es kommt dauernd was dazu, ich sollte meinen sommerurlaub verschieben, brauche ihn aber zu dringend, wird eh nicht mehr gehen. weiß auch nicht.

zum thema pflege und absicherung angebote für eine zusatzversicherung eingeholt, der angenehm schnelldenkende junge mann am telefon erzählt, dass viele leute um die 50 damit anfangen, wenn sie im umfeld so eine situation erleben. vielleicht übertreibe ich aber auch, ich bin halt schon wegen td1 eher sicherheitsorientiert.

herumgererechnet, wie hoch die wahrscheinlichkeit ist, als pflegefall zu enden. wenn es ca 860k diabetiker in pflegesituationen gibt (bei insgesamt 7,5 milionen in d), und ca 5% von ihnen typ 1er sind, also 43k, dann ist bei ca 341k typ einsern insgesamt in deutschland eine chance von über 12% gegeben, zu einem pflegefall zu werden. bei 12% gewinnchance würde ich mehr lotto spielen, wenn es um eine niederlage geht, scheint die chance geringer, weil fast 78% ohne hilfsbedarf leben können. schein-sein. hmm. den hunderter beiseitelegen und investieren, den mich die versicherung kosten würde?

in den ersten jahren des ukraine-krieges habe ich keine neuen möbel gekauft, weil ich dachte, wer weiß, ob wir nicht bald lieber ganz schnell woanders hinziehen. inzwischen irgendwo gelesen, es kann noch 5 jahre dauern, bis es soweit kommt, und dann kann ich ebensogut eine kaputte nachttischlampe ersetzen. auf kleinanzeigen geschaut (da habe ich in den letzten jahren alles gefunden, was ich brauchte), dann ist mir eingefallen, dass die nachttischlampe von der anderen bettseite nie benutzt wird und ich da ebensogut meine kaputte hinstellen kann.

bisschen romantik fehlt, aber was tun? ich komme diesen juni nicht so recht vom boden der tatsachen weg, vermisse die leichtigkeit. minus 1 woche bis urlaub.

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17. juni 2024

im gespräch mit freundinnen neulich den gedanken gehabt, dass wir im miteinander bilder von freunden und geliebten entwickeln, von der art der beziehung, die sie mit uns haben, gefühlsbilder, die schwer loszulassen sind, wir überlegen, ob es deswegen so selten übergänge von affäre zu beziehung, von freundschaft zu liebe gibt. uns fallen aber gegenbeispiele ein.

geträumt (erinnere mich sehr selten) von einem abstieg an einer senkrechten felswand, typ cirith ungol, über unregelmässige, schmale stufen, die nur ein paar cm aus der wand stehen. ein junge hat mich dahin gebracht, ich sage ihm, ich schaff das nicht. denke aber aus pflichtgefühl darüber nach, ob es nicht doch geht, welche stufe ich zuerst betreten könnte. zweiter traum: innenraum, ohne fenster, viele leute, eher party-athmo. ich bin mit einem mann zusammen, freue mich über seine gegenwart. eine frau kümmert sich um mich, als er kurz rausgeht, sie sammelt insekten auf, unter ihren füssen und von den wänden, es sind viele, sie werden größer im laufe des traumes. am ende hält sie mir fast ein dutzend der tiere entgegen, auf beiden händen, fragt, ob ich angst habe. habe ich nicht, ich berühre sie, sie wirken wie tiefsseefische, groß und bunt, ein großes rundes rotes insekt wie ein modell aus hölzern oder einzelnen stäben, exoskelett. ich berühre es, es hat keine angst und stupst meine finger an, wie ein pony.

ich denke, es geht um therapie, meine liegen jahrzehnte zurück, vielleicht ist jetzt irgendwas durchgearbeitet.

auf dem markt eine bekannte getroffen, die ähnliche kinder hat wie ich (1 und dann 2), nur 10 jahre jünger. geplaudert, das ritualisierte freundliche karten zeigen, eine mütterdisziplin, grade genug sagen, nicht zuviel, wer was grade wo macht, kurz vorm ende des gesprächs gibt es eine kleine pause, sie atmet ein und erzählt von einer schweren erkrankung in den letzten jahren, sie hat tränen in den augen dabei, ich bin kurz sprachlos, sage im schwimmen freundliches, dann kippt mir der kreislauf weg und wir gehen zusammen zu einer bank, wo wir in ruhe noch ein bisschen weiterreden können. hoffe so, dass es gut ausgeht, merke diese scharfe grenze, und wir alle wissen genau, wo wir stehen, diesseits, jenseits.

vorhin noch eine erinnerung an einen 17. juni vor mauerfall, aber sie ist wieder weg, verschwunden im großen ganzen.

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kw 24

es ist das licht, nicht das wetter.

vor jahren habe ich mal die eine hälfte eines schuhpaares verloren, sie verschwand einfach aus dem haushalt, ich vermute, sie ist beim schwungvollen ausziehen im kasten für altpapier gelandet, und wurde dann mit ausgeleert. habe dann sogar versucht, einen einzelnen schuh nachzukaufen, to no avail, jetzt gemerkt, es gibt genau dieses design immer noch, allerdings für 250€, das ist zuviel für einen sportschuh, wo ich doch eh keinen sport mache. weiterhin gelesen, dass die marke mitnichten in den frühen 2000ern neu auf den markt kam, sondern die traditionelle sportschuhmarke der ddr war, also kosten jetzt ex-ddr-schuhe doppelt soviel wie schuhe aus dem rest der welt, ist das jetzt ein sieg oder eine niederlage? „fair und nachhaltig“, okay, okay. es gibt sie auch nicht bei irgendwelchen netz-anbietern. macht mir irgendwie schlechte laune. für die hälfte hätt ich sie nachgekauft, aber dieses luxusding ist nicht mehr meins (sprachs und holte die geerbte lv-tasche aus dem schrank, mit haarwurf ab.)

kennt ihr madame secretary? bestimmt alle und ich bin die letzte. bin erfreut darüber, dass es noch einige staffeln zu sehen gibt, fühle mich ein bisschen an west wing erinnert, auch wenn dies hier wesentlich mehr konflikte aufgreift, viel mehr drama enthält, oft erstaunlich nah an der realität, so gibt es einen beinahe konflikt zwischen russland und der ukraine, der präsident heißt selenski, die staffel wurde 2015 gezeigt. eine serie, wo man den plot in den nachrichten nachlesen kann. die hauptdarstellerin hat zwar nur einen gesichtsausdruck, der ist aber überzeugend. rené auberjonois ist zu meiner freude in einigen folgen auch dabei, er ist 2019 verstorben. auf prime.

nach den eu-wahlen weiterhin unzufrieden mit mir selber. wie könnte ich mich politisch engagieren? in berlin sind es 20% rechtsaußen, hoffentlich menschen, mit denen ich keinen kontakt habe, genau weiß ich das aber natürlich nicht. es gibt bestimmt ein paar impfgegner und aber-erst-wir-nationalisten im umfeld, aber ob die gleich a*d wählen? mit den impfgegnern habe ich damals versucht zu reden, aber sie hielten an ihrem misstrauen fest wie an einem schutzschild, es ging gar nicht um gründe, es wurde als symbolischer angriff des staates auf die rechte des individuums wahrgenommen.

das thema wehpflicht lässt mich immer noch nicht los, während die söhne tiefenentspannt sind oder scheinen. mit argumenten kommt man dem staat da auch nicht bei, es hilft vielleicht die felsenfeste sicherheit, nicht töten zu können, oder gar zu wollen, also kein gutes soldatenmaterial zu sein. es macht mich wütend, dass der staat menschen da diskursiv ausmanövrieren kann, bei so einem existentiellen thema, und eben der weitere gedanke, dass das soldatendasein von der bundeswehr als selbstverständlicher preis für die teilnahme an der brd angesehen wird, koste es, was es wolle. ich denke ja, dass steuern zahlen dafür genügt, dieses radikalisierende alles-oder-nichts funktioniert nur mit einem kranken nationalismus. ich hoffe, dass die jungs da nicht reingezogen werden, sie sind ja nicht mehr 18, und hoffe, dass die dann 18jährigen verweigern, so viele wie möglich. jut, schluss damit.

die geplanten ferientage mit den zwillis klappen nicht, wollte mit ihnen die drachenschlucht anschauen, und die wartburg gleich dazu. vielleicht fahre ich alleine. war da jemand von euch schonmal?

zum ersten mal bisschen unlust, die sommerferien allein zu verbringen, wie ich das seit dem auszug der kinder eigentlich ja sehr gern mache. die zeit bis dahin reicht jetzt auch nicht mehr, um mir einen anzulachen, der mitkommen mag.

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meine söhne nicht.

die nachricht, dass wieder musterungen stattfinden sollen, hat mich kalt erwischt, anne roth hat dazu reinhard mey & friends verlinkt, und meine haltung zu dem thema ist mit dem song voll umschrieben, besonders mit den lauten stellen.

ich hab neulich erst gelesen, dass die wehrhaftpflicht tatsächlich erst 2011 abgeschafft wurde, nein, „ausgesetzt“ heißt es. ich erinnere meine freunde mit ihren aufwändigen bemühungen, in den ersatzdienst zu kommen, also jahrelang in krankenhäusern, altersheimen, in sozialen jobs für einen hungerlohn zu arbeiten, weil sie keine soldaten werden wollten, und damit ihre studien- oder lebenspläne für ein paar jahre auf off stellen mussten. das war normal. die wehrdienstverweigerung war damals kompliziert durchzusetzen, musste sehr gut begründet werden, es gab interviews mit fangfragen (was tun sie, wenn jemand ihre familie bedroht, würden sie dann zur waffe greifen, auch wenn sie eigentlich tiefgläubig und pazifist sind), die freunde mussten sich gut vorbereiten. es hat nicht immer geklappt, aber es ist ein grundrecht, den wehrdienst zu verweigern, laut wikipedia allerdings nur solang, wie es noch genug soldat*innen gibt, die kämpfen wollen. wenn es da mal hapert, ist das grundrecht im nu wieder weg. und die musterung ist pflicht, die männer müssen sich sogar selber melden dafür, das hat der staat gut hinbekommen, er nimmt seinen männern jede wahlfreiheit und verpflichtet sie dazu, ihre daten zur verfügung zu stellen. kein entkommen im ernstfall.

es gibt ca 249.000 soldat*innen in d, davon sind ca 10.000 freiwillig wehrdienstleistende, (so sagt die bundeswehr) das sollte doch genügen, aber nein, sie wittern ihre chance, die ganzen alten weißen männer mit aktien von rheinmetall, die kriege müssen doch zu etwas gut sein, und die ganzen ollen kasernen können auch mal renoviert werden mit frischen steuergeldern.

selbstverständlich kann jeder und jede soldat*in werden, wenn sie sich dazu berufen fühlen und das töten für hinnehmbar halten, es gibt bestimmt auch leute, die deswegen extra mitmachen, wegen waffen, disziplin, dem blutrausch, der grenzüberschreitung im schützenden korsett der militärischen disziplin, der gewalt, wobei nein, die bundeswehr ist doch ein zivilisierter haufen, da kann man karriere machen, bleargs, und so weiter, wir brauchen doch ein bedrohungspotential in der welt, die russen, der klimawandel, die weltlage, nur zur verteidigung, einer muss es doch machen, und so weiter. well, politiker*innen, geht da doch gefälligst selber hin, zum kämpfen, macht das alleine, ich will so jemanden nicht einmal an meinem tisch haben. den gedanken, dass jemand meine kinder zu mördern machen will, zum gehorsam verpflichteten sklaven, die das schlimmstmögliche tun sollen, töten, leben beenden, naja, den finde ich nicht prickelnd. darauf läuft die bundeswehr hinaus, das lässt sich nicht beschönigen, nur verdrängen. falls es soweit kommt, und das wird es anscheinend: es gibt andere schöne länder auf der welt, also im ernst. (sry for pathos, musste raus. ist mir jetzt schon peinlich.)

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jetzt juni

ich warte die ganze zeit auf die sommergefühle und merke allmählich, ich muss die selber machen, die kommen nicht von außen. wetter bleibt kühl, hilft nicht weiter, auch meine freundinnen sind alle unterwegs, niemand da für spontane aperitifs.

wie die leute in der seniorenresidenz meiner mutter immer zu mir sagen „sie sind ja berufstätig„.

prenzlauer allee/alexanderplatz, auf den letzten metern vor der ampel stehen 15 fahrräder und 15 autos, aber die autos haben dafür ca 8m strasse und die räder nur anderthalb meter radweg. es gibt ja auch in berlin schon andere strassen, grade im netz die wunderbare entwicklung von paris bewundert, hier sind weitere fahrradstädte. in berlin ist das leider nicht mehr so, es geht mal vor, mal zurück. die neue verkehrsenatorin will aber wohl wieder mehr dafür investieren, aber ich glaube das erst, wenn die farbe auf den strassen trocken ist. das nervt ab frühling, wenn alle wieder aufs rad steigen.

heute und morgen genieße ich die vorteile des öffentlichen dienstes, ich streike nämlich, fahre gleich zu einer demo und merke, dass ich diese pause dringend gebraucht habe. die entlastung, für die wir streiken, ist sehr sehr notwendig, es ist auch ein streik für die kinder, die gesehen werden sollen, wahrgenommen, in stabilen, verlässlichen beziehungen mit den erzieher*innen, sie sollen platz haben für ihre eigenheiten, ihre vorlieben, ihre grenzen, weil die erzieher*innen die kids kennen, wenn es immer dieselben sind und nicht dauernd andere, weil wegen personalausfällen jemand aus einer anderen gruppe aushelfen muss. vertrauen braucht zeit, nähe ist ein geschenk, nichts davon gibt es mit ständig wechselndem personal, und in den großen gruppen gehen die kleinen mäuse verloren, sind sich selbst überlassen, werden wahrgenommen, wenn sie weinen. die förderung und begleitung, das tolle berliner bildungsprogramm ist unter diesen bedingungen kaum umsetzbar, die kids werden halt betreut, weil das personal viel zu knapp ist, und das lässt sich natürlich nicht so schnell ändern, auch die stadt berlin kann das nicht ändern auf die schnelle, also rechnet sie sich die not einfach weg, so zählen im personalschlüssel die auszubildenden als vollausgebildete vollzeitkräfte mit, von tag eins ihrer ausbildung an, auch die langzeitkranken werden mitgezählt, immerhin mit schlechtem gewissen. jedenfalls genug gründe zum streiken. ein schlüssel von 1:3 bei den unter 3 jährigen, (es war mal 1:3,75 für die unter 2 jährigen, auch nicht realisierbar) wie seit 2019 eigentlich vorgesehen, das wäre schön, vielleicht habe ich die letzte anpassung aber auch übersehen. wir sind praktisch oft bei 1:8 oder mehr, je nachdem, ob alle kinder da sind oder nicht. auf der streikveranstaltung heute sprach eine kitaleiterin von einem tag mit 1:30, weil die andere fachkraft ausgefallen war. vorteil: die kleinkinder lernen sehr früh, alleine klarzukommen, unsere können zb schon treppen herunterrutschen, bevor sie laufen können, weil wir sonst nicht alle in den garten bekommen. mit kleineren gruppen wäre im job pädagisches arbeiten möglich, so freuen wir uns einfach, wenn kein kind größere blessuren davonträgt.

heute ist ein sensationeller dritter streiktag, bisher gab es keine verhandlungen zu den themen, gestern haben wir das rote rathaus eingekreist, das war nett, wie immer genieße ich das solidarietätsgefühl, dass streik und gemeinsame demos hervorrufen, habe ja lange allein gearbeitet. heute gibt es als eine art erstes angebot eine halbe stunde der senatorin für ein paar repräsentanten aus kitas und gewerkschaften, so wurde es grad auf der streikveranstaltung angekündigt. eine kollegin sprach dort von „wochenlangen streiks“ in der vergangenheit, die wohl auch wenig bewirkt haben, ich habe also wenig hoffnung, dass sich die arbeitssituation grundlegend ändert. ich werde die stunden reduzieren müssen, um den job als person mit genügend energie für ein privatleben zu überstehen.

heute mir einen restwocheneinkauf im biosupermarkt gegönnt, vorgenommen, alles mitzunehmen, was mich irgendwie anlacht, am ende war es ein gefühlter zentner, hatte schlagseite beim heimradeln, weil in bioläden alles in glas verpackt wird. einkauf ein drittel teurer als im rewe, gut, ich hatte zweimal sanddornsaft dabei.

plane grade die sommerferien, wie immer am lago, aber ich würde diesmal gern auf der hinfahrt kurz unterbrechen, um mit den zwillis ein wochenende lang einen ausflug zu machen, oder mit allen eine gemeinsame woche, es ist aber klausuren- und lernphase an ihren unis, ich hoffe, es klappt trotzdem.

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9. juni 24

im frühsommer gibt es in meinem viertel kaum einen meter bürgersteig ohne tische voller menschen, alles voll, andauernd laufe ich viel zu nah an leuten vorbei, die ich nicht kenne, sie essen, reden, schauen. es ist mir grade ein bisschen viel alles. sollte wieder ohnehundrunden machen.

gewundert über den kilometerlangen wahlzettel. wenn ihr wissen wollt, was ich gewählt habe, geht hin: ich habe mein „nur 1 kreuz“ ganz oben in die erste zeile gemacht. inzwischen bin ich von den andauernden wahlaufrufen überall schon wieder genervt, mei, ich bin ja kein trottel, natürlich geh ich wählen.

sehr nett grade: g.-zwilling ist noch hier, nach unserer stark reduzierten party zum 90. geburtstag meiner mutter, und er leiht mir sein windows-laptop, um damit die app für meine smartwatch zu schreiben, dann muss ich nicht weitere stunden herumprobieren. das laptop ist sehr smooth, mit einem touchbildschirm, fühlt sich ähnlich an wie der mac, bin beeinrduckt. er ist aber viel schwerer. und es ist ein huawei, deshalb werden für den bau der app keine dateien von google-servern geladen, eventuell über einen proxy, es geht jedenfalls nicht einfach so mal eben. lachen oder weinen? es ist ein kindergarten überall.

hatte die zwillis am wochenende nacheinander da, d.-zwilling kam einen tag früher als g.-zwilling, hatte je einen einmal zum frühstück da, das war sehr schön, sie mal 1:1 zu haben, der große ist entschuldigt, er wäre zum großen familienfest gekommen, aber das haben wir ja abgesagt nach dem unfall meiner mutter, und er hat eigentlich eine theaterpremiere diese woche, richtig auf der bühne, als schauspieler.

samsung mit aaps-watchface

dann abends das problem auf dem mac gelöst, apps gebaut, geladen, die auf dem handy läuft nur zögerlich, aber auf der uhr sind immerhin schon die bz-werte in der app lesbar.

g.-zwilling verabschiedet, er fährt wieder nach halle, ich hoffe, er hat keine wahlsieger*innen im zug. was für ein gruseliges ergebnis. bestürzend.

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pflegestufe gold

in den letzten tagen um die mit mutterns pflege verbundene bürokratie gekümmert. sie braucht eine höhere pflegestufe, das wird vom medizinischen dienst beurteilt, der dafür zu ihr kommen muss. wenn das klappt, bekommt sie mehr pflegegeld von der versicherung (1400 statt ca 350), aber auch das wird nicht genügen, die pflegekosten sind deutlich mehr als doppelt so hoch, wobei die pflegekosten seit corona um 40% erhöht wurden, sagte ein freundlicher pfleger. sie kann die differenz bezahlen, zum glück, zum glück. man muss die höhere pflegestufe für einen zeitraum länger als 6 monate beantragen, sonst geht das nicht, wir hoffen aber, dass die mutter in ein paar wochen weniger hilfe benötigt. wirkt alles bisschen willkührlich. beim reden über den zustand der pflege sollte man diese preiserhöhung jedenfalls nicht unerwähnt lassen, ich hatte einen echten wtf-moment. surfe jetzt jedenfalls pflege-zusatzversicherungen, als diabetikerin habe ich gute chancen, einmal als patientin dort zu landen oder zu enden, kostenpunkt um die 80€ im monat. hätte ich schon früher machen sollen.

meine diab-apps brauchen auch pflege, ich hänge da seit ein paar wochen an einem fehler im programm zum bauen der app fest. dabei ganz bewusst den stress abschalten, es hat keine eile, die handyapp habe ich aktualisiert, da müssen wir nutzer dranbleiben, sonst stoppt die app, so haben es die entwickler festgelegt. es geht nur um die uhr, mit der ich das system steuern kann, also blutzucker ablesen, insulin und kohlehydrate eingeben und so, sehr praktisch, grade im beruf, wenn ich nicht so oft aufs handy schauen mag. eventuell liegt es daran, dass apple seit ein paar updates bestimmte programme als sicherheitsproblem identifiziert und (ab hier liest eh keiner weiter …) jedenfalls findet das programm zum erstellen der app irgendwelche programmteile nicht und ich muss den pfad dahin angeben, wenn ich das programm nutzen will. habe versucht, diese teile aus dem netz zu laden, aber sie landen nicht da, wo sie sollen, gestern über mehrere stunden nicht lösen können, bei der facebook gruppe, in der die aaps-nutzer*innen hilfe finden, fällt auch keinem was ein. es ist kompliziert.

grade ist eine neue insulinpumpe fällig, nach 6 jahren. habe also die chance auf einen kompletten wechsel des systems. mit der nachfolgepumpe zu meiner dana muss ich bei der copygepasteten selbstgebauten app bleiben, mit einer anderen pumpe gäbe es andere möglichkeiten. die hersteller der ypsopump bieten ein proprietäres loopsystem an, das ist wesentlich einfacher, kostet allerdings 90€ pro monat, und ich müsste alles auf der pumpe regeln statt auf dem handy oder über die smartwatch, das ist besonders im beruf supernervig. das geld vielleicht lieber in die zusatzversicherung zur pflege investieren. beides geht nicht.

könnte auch von android zurück zu apple wechseln, es gibt ein system mit ios-software, aber das geht nur mit einer uralten insulinpumpe, einem cgm (continous glucose monitoring, also ein blutzuckersensor, der alle paar minuten misst, damit die app zur pumpensteuerung einen aktuellen wert zur verfügung hat) von dexcom und einem extra sendegerät, da bin ich mit meiner bluetooth-fähigen koreanischen insulinpumpe eigentlich viel weiter. wobei, ich könnte für den ios-loop auch zu so einer patch-pumpe wechseln, die werden komplett mit insulin auf den körper geklebt, aber wieder mit einem extra teil ferngesteuert, das muss ich dann laden, immer griffbereit haben etc etc. loopen ist die therapieform der zukunft, die entwicklung zu einfachen userfreundlichen systemen fühlt sich ultra langsam an, aber es sind ja auch erst 8 jahre, seitdem es cgms für alle gibt.

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kw 22

das familienfest werden wir nachholen, sagen wir jetzt im modus der selbstvergewisserung, aber ich weiß natürlich, das sowas nie klappt. meine mutter ist wieder zuhause, sie wird aber noch über unbestimte zeit ambulante pflege brauchen, bis sie ihre kraft wieder hat. sehr froh, dass dafür ein anruf und ein paar formulare genügen, sonst hätten wir das alles last minute organisieren müssen, das krankenhaus hat sie nämlich einen tag nach dem stent einfach entlassen, viel zu früh, sie kommt auch jetzt, eine woche später, noch nicht alleine aus dem sessel hoch.

ich wollte jetzt eigentlich auf dem weg zu einer vernissage im neuköllner lite-haus sein, aber es ist mühsam. erkältung, weit weg, todmüd, morgen wieder früh. erstmal nickerchen, und dann haben diese nickerchen gleich hinter dem augen-zu riesige räume, wo die ganze nacht reinpasst, aber ich war klug und hab den wecker gestellt und es noch raus geschafft. freundin iris ulbricht macht außergewöhnliche sachen, sie malt unter anderem alte geschichtsträchtige flugzeuge, große zeitlose bilder, die hab ich glaub ich mal auf einer ausstellung am tempelhofer feld gesehen. im lite-haus zeigt sie marble moon, ein riesiger, blutroter ball. sehr lebendiges bild, nicht ganz realistisch, nicht ganz abstrakt, es glimmert so dazwischen herum, die oberfläche der kugel bewegt sich fast beim blick darauf, man spürt die oberfläche. kalt und heiß gleichzeitig.

die ausstellung als ganzes hatte mir zu wenig zusammenhang, die drei räume (und der flur) waren zu vollgehangen, das lite-haus denkt sich als goßes museum. der ehrgeiz ist natürlich angemessen, es sind schwierige zeiten für junge kunst. alle besucher viel jünger als ich, das ist besonders, bei den anderen vernissagen von freunden und bekannten altert man so mit, aber vielleicht waren die älteren auch schon weg.

es gab noch ein bild, bei dem vieles stimmte, „am ende des tages ist der beginn der nacht„, abstrakt, ein sehr farbechtes aquarell von maja neuhaus. die großen, fast hyperrealistischen arbeien von barbara wolters habe ich gebührend bewundert, mag sie aber nicht so, sie berühren und interessieren mich nicht, sind nicht mehr, als sie darstellen. meine freundin, wegen der ich eigentlich hin bin, war schon weg, ich kam zu spät und bin wieder heim, etwas unbefriedigt. immerhin kunst.

auf arbeit am tag danach gemerkt, dass meine erschöpfung sich in versprechern, übersehen, vergesslichkeit manifestiert, hadere sehr mit mir, ich würde gern, wäre gern anders, kann aber nix tun, außer die tage wieder kürzer zu gestalten. ich schaffe es inzwischen ganz gut, die müdigkeit nicht als eigene schwäche auszulegen, aber auch das kostet energie. das gewettere gegen teilzeitkräfte halte ich für eine unzumutbare unverschämtheit.

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