8/9.11.2014

8.11.14. spaziergang mit einem kind und seinem patenonkel, 8 km entlang der ehemaligen mauer, ich habe ihren feinverlauf inzwischen nicht mehr parat, gerade durch die gebiete, bei denen bis auf die spree alles neu bebaut worden ist. was war da vor dem regierungskram, brache? ich habs vergessen. dem besuch fällt der gegensatz zwischen regierungsgebäuden auf der einen seite und dem neubau des bnd auf der anderen seite auf, die behauptung von transparenz vs der behauptung von kontrolle.

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huch, ist das ein langes bild geworden, gregorzwilling versteht die architektur auch als einladung.

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kw junihälfte

kaum ist es mal ein bisschen sommerlich, schon gibt es hitzefrei und man kommt zu gar nix mit drei jungs im haus. mahne ich ruhe an, heißt es: warum hast du dann überhaupt kinder gekriegt? dann singe ich ihnen ein lied von liebe, und keiner hört mehr zu, ausser dem postmann, der grad ein paket bringt, auf dem „haribo“ steht, er sagt: naja, hier haben sie schon wieder gummibärchen. (ich bestelle haribo colorado in 3kg – paketen gegen unterzuckerungen und darf die nicht gut verstecken, weil ich sie sonst im notfall selber nicht mehr finde. die jungs sind gnadenlos damit.)

eigentlich wollte ich rockstars machen, oder kleine feenkinder, oder lausbuben mit borte oder sowas. alexanders, ann-sophies und maries, wo seid ihr?

die chance auf lange fingernägel zum gitarrespielen sinkt um die hälfte mit jedem kind mehr, und ich habe richtig immer ca. zweieinhalb lange nägel an den händen. plus haushalt. darum sowenig gitarristinnen?

die schlechte laune, wenn kleid und haar am körper kleben, obwohl man doch im süden aufgewachsen ist und hitze gewöhnt, und der andere völlig entspannt mit freundlichem lächeln fragt, ob er das fenster öffnen soll, außerdem portemonnaie nicht mit im supermarkt, auf der gev klassenlehrer von kind 1 lautstark mit elternteil verwechselt, beim überholen eines exmannes auf dem rad fast ins gleis gefahren, unschick gebremst. nur sowas heute. so mal unter uns euphemistinnen: deutliches undankbares mittelalt-gefühl. meine zähne werden ausbleichen wie knochen in der wüste, wenn ich weiter alles mit humor nehmen muss.

was ich später nicht vermissen werde: kabel, besonders die mit proprietären enden.

keine lust, nach dem tag noch zu kochen. macht euch brote, sage ich. „mama, die eltern meiner freunde machen ihnen sogar mittagessen, und die sind auch alleinstehend, teilweise.“ („teilweise“: wortwahl liegt am gymnasium) ich: „na dann zieh doch zu denen“ er: „mach ich vielleicht.“ kein respekt mehr vor stullen, die jugend.

(leicht verkatert)

der sechziger-typ im porsche aus dubai, der mich auf okc anschreibt, ich sage ihm nein, ich suche wen in der stadt, er: ich kann in ein paar stunden bei dir sein, „if all goes really well“. die kinder so: yeah.

 

80

den beiden schwestern beim schnellen herumhopsen durch uralte döntjes zugehört („doch, das weiß ich noch genau, da war ich doch schon acht“), eine heute achtzig geworden, eine im nächsten jahr, kaffee, kuchen und blumen, am wochenende kommen die anderen frauen der familie dazu. die zahl ist bemerkenswert, sie waren 11 und 10 bei kriegsende, ihre kindheit war satt an geschichten und menschen, vater konditor mit eigenem café, vielen gesellen und lehrlingen und kellnern, einer backstube im haus, mit eigenen schweinen im hof. der vater hatte außerdem noch seidenraupen dort, eine passion, die privat geblieben ist und von der es wenig anekdoten gibt, sie überlebt seit jahrzehnten hartnäckig im nebensatz, „er hatte da ja auch seine seidenraupen“. die schwester erzählt von ihrer arbeitszeit 1956-57 in bayern, mit anfang zwanzig, wie sie wandern gingen an den wochenenden und bei plötzlichem schneefall in einer almhütte unterkamen, „die stand da so, da haben wir dann übernachtet, vier männer, drei frauen, du, gefroren hat keiner.“

heute einem eichhörnchen beim überleben zugeguckt (über SZ), dann nochmal einer krähe beim bespieltwerden, zufrieden. die selbstverständliche antwort auf alles tierische ist ja, ohne zweifel oder umwege, rührung oder andere gefühle sind schon wieder entfremdung, nur bei capybaras nicht.

gregorzwilling, der seine 4 jahre alte schwester am telefon beruhigt, die angst vor ihrem ersten flug hat, „beim starten hast du so einen druck im rücken, aber der geht vorbei, du musst einfach aus dem fenster gucken.“

alle jungs singen abends vor sich hin, jeder ein eigenes lied, der einzige moment, an dem ich wahnsinnig gern richtig ausfallend werden würde, dieses spezielle genervtheit, nach der etwas besser sofort aufhören sollte. auf mein ruhe! höre ich dann: „schulz“ „schulz“ „schulz“, und bleibe allein im gelächter mit dieser sehnsucht nach ruhe im hirn, ohne kids, ohne tinnitus, ohne pegel.

 

kaltstart?

menschen in beziehungen, darf ich um eure geschichten bitten?

wann habt ihr euch verliebt? eher in den ersten minuten oder sekunden, oder erst im laufe des kennenlernens? ist es  nach der ersten nacht passiert oder in den wochen danach? war es von anfang an anders zwischen euch, oder ist das andere langsam lauter geworden wie so ein basso continuo, den man erstmal nicht wahrnimmt und dann in jedem atemzug spüren kann? erinnert ihr den moment noch, in dem sich das gewisse etwas zwischen euch gezeigt hat und ans licht kommen wollte, und was war es davor?

ich frage aus neugierde, bei mir war es bisher fast immer sofort, manchmal sogar auf den ersten blick. auf der einen seite ist mir da das risiko zu hoch inzwischen, ich bin deutlich broken hearted, auf der anderen ist es zuwenig planbar, es passiert viel zu selten oder beim falschen. bei meiner suche begegenen mir bislang erstaunlich viele okaye bis tolle männer, kluge, freundliche typen, die mitten im leben stehen. vielleicht ginge es ja auch erstmal ohne große gefühle? und ohne diesen besonderen funken, der die dinge zum leuchten bringt – hmm. wüsste ich gerne.

(abt. luxussorgen)

books&dioptrien

berlinbooklovers ist eine sehr charmante idee von der bloggerin und übersetzerin (oder umgekehrt) hinter love german books: menschen werden mit ihrem lieblingsbuch fotografiert, wer mag, kann sie kontaktieren. sonst nix, keine fragen vor allem, keine hundertausend fragen, kein algorhythmus, nur: ein buch. ich werde da auch mitmachen, irgendwann in den nächsten wochen habe ich einen fototermin. von der wahl des buches hängt natürlich einiges ab, sie fällt mir eher schwer, vielleicht nehme ich ein handbuch zu deutschen porzellanmarken oder sowas, an dem ich auch irgendwie hänge, nicht nur, weil es in einem kindergartenhellblau gehalten ist.

nota zu okcupid: es fehlt ein auswahlpunkt „dioptrien“. würde gern nur noch männer mit >3 anschreiben, nimmt mir die befangenheit, wobei hier das englische „self-conscious“ leider genauer passt, obwohl: bei den älteren erledigt sich die nahsicht ja sowieso von alleine.

 

not quite

schwerer gefütterter schlafsofabezug, nur mit 600bpm geschleudert, trocknet in 4 stunden, andere wäsche in zweieinhalb, haut ist trocken wie ein altes pergament, der winter ist eine wüste hier in berlin, und wie jedes jahr ist er erst zuende, wenn man keine träne mehr weinen kann mitte april.

allererstes symptom des nahenden übergangs in die XXX* (nächste lebensphase) erlebt, erschrocken, es für eine hypo oder einen spontanen fieberanfall gehalten. eins nach dem anderen kommt dazu, eine lange kette voller steine, die wir frauen tragen müssen, als wären es perlen, wir haben keine wahl, als dabei heiter und souverän zu bleiben. männer: ihr wisst nichts, nichts. nichts.

dinnertime, und wenn das nervenkostüm mal nicht sitzt: pesto

*sorry. bin noch nicht so weit, dass ich das auch noch benennen will.

as you are

hört mir auf mit den kleinen freuden. mal wieder eine richtige umfassende umarmung, not?

einige profiltexte auf okcupid sind richtig gut geschrieben, perfekt und rund mit genau der richtigen kleinen bruchstelle. mir gelingen die nicht mehr so wie noch beim letzten ausflug ins gewerbe, ich schreibe nicht mehr gut, mein tinnitus ist lauter geworden in diesem jahr, die gedanken kommen nicht mehr durch die sätze, ich weiss nicht, warum. das jahr hat mich ausgedünnt, es fühlt sich an, als wäre immer alles schon gesagt, keine überraschungen, aaaaber zurück zu den männern, die unlust beim ewigen selbersuchen! im ganzen letzten jahr keinen single auf einer party gesehen, auch sonst gar nix, und ich bin wirklich kein mauerblømski.

es gibt ihn noch nicht, den mann, den ich grad gern hätte, weil er sowieso erst durch das dingsda, das etwas, das mehr wollen zu dem wird, den ich will, oder wie war das? 2 jahre her, mein letzter. da war alles anders, aber das war auch was mit liebe (schluck aus dem whiskyglas), eine traurige geschichte wie alle davor, so what, warum also nicht. die bilder bei okcupid wollen mir die phantasie anschmeissen, wie die kurbel am ottomotor, ohne zündungsfunken, oder sie schon lenken, hab ich ev. lust auf den, macht er mich neugierig, hab ich und/oder mein körper grad platz für so jemanden? ja woher soll ich denn das wissen! müsste sie alle ausprobieren, ausgehen mit ihnen, darauf warten, dass die nerven sich verhaken ineinander, fürchte dabei, dass ich zu alt und kinderreich bin für diese piste, aber hey, männer sagen eigentlich nie nein, wenn man sich die mühe macht, ihnen die tür zu öffnen. das wird sich ändern demnächst, ich weiss, meine zeit saust durch wie klappernde dominosteine, aber wird der nächste mann mich nicht erkennen, auch im durchrauschen der bilder? weiss man nicht, muss man versuchen. sie sehen fast alle irgendwie gut aus, diese männer, sie lassen mich fast vollkommen kalt, es sind fotos von fremden männern, sie müssten wohl tagelang belichtet sein, um das gewisse etwas zu erwischen, wie bei den angeberfotos nichts übrigbleibt ausser dem vorhaben, oder die nackerten! rührend irgendwie. und die ultracoolen, die wahrscheinlich neonröhren im schlafzimmer haben. die mit den ewig langen listen von büchern und bands, als würden sie einen spiegel suchen, bei dem möglichst wenig anders oder unbekannt ist. die ohne viele worte, die nur casual sex wollen. wie soll ich denn voher wissen, was ich will von einem mann? das geht doch gar nicht, das ist doch eine saublöde einschränkung möglicher wunder! länger suchen also. oder gucken die eh nur auf die fotos? die mit dem freundlichen blick, die mag ich noch am ehesten. meh. jetzt blogg ich wieder zu lang, statt einen mann zu suchen. alles selbermachen! das macht mich so eher müde, drei kinder, job, krankheit, machen sie mir das mal nach, 10 jahre, und dann nicht mal müheloser sex als belohnung, ausrufezeichen. ponyhof.

okay, traditionell bin ich eine, bei der es am klarsten auf den ersten blick passiert, wenn alle systeme schnell und wach herumfunken und es zu diesen magischen momenten kommt, und es ist dann nicht mal so wichtig, ob es mehr wird als sex, also so mit dem gesamtmensch als organ – egal, nicht planbar, wüste, leer bis zum horizont, und auch danach blieb ich immer übrig.

wie macht ihr das? gibt sowenig einzelmenschen da draussen.

ach, ich warte lieber aufs frühjahr oder den nächsten eisprung. im vorletzten jahrhundert wäre ich eine zufriedene kleine emphatikerin geblieben und hätte bilder von pflanzen und steinen gemalt und bäume umarmt, und traurige alte witwer hätten um meine hand angehalten, und ich wäre doch eher überrascht gewesen danach.

der trieb mit seiner wucht, mit allen seinen verästelungen und nervenbahnen und verschiebungen ist ein riesenärgernis, ich bin heilfroh, wenn der kram endlich aufhört.

trunkene vorweihnachtstexte, in dieser kalten welt. hab aber alle geschenke, die gans wird mit niedrigtemperatur gebraten diesmal, 9h lang, ich bekomme einen schal von roeckl, mit pferden. von meiner mutter.

transferleistungen. wie inzwischen, so als halbreeller teil der gehirnmanufaktur, alles als resonanzraum nutzbar wird, wenn es sich lohnt, die ungeheure dichte von augenblicken, das versinken im jetzt, wie das aufstampfen auf eine eisplatte im märz, das großzügige schwingen der zeit, die millionen federn an ihren flügeln, ihr lächeln, wenn man sie achtet, dann streckt sie sich ein bisschen und man kann ihr beim atmen zusehen. wie es überall hinkommt. anderer text, anderer mangel. oder es ist yoga. ich werde über dinge schreiben im nächsten jahr, endlich ich-ärmere texte.

(hört mir auf mit den kleinen freuden, ich will grosse nächte.)

 

sommerfest

grosse, rauschende feste brauchen das unbekannte, fremde männer und frauen, schöne kleider, von allen seiten soll erkennbar sein: das ist eine feier heute, wir geben unser bestes, nochmal eng und kurz, solang der herbst noch nicht da ist. wir staksen notfalls auf zu hohen schuhen durchs gras und bleiben dann eben auf der tanzfläche, wir nehmen den dunklen lippenstift und freuen uns, wenn nur fackeln und feuer und ein paar laternen das sommerfest erleuchten. ich treffe jemanden aus mailänder schulzeiten, eine andere, mit der ich studiert habe vor ähem jahren, die beste freundin ist auch geladen, von den anderen hundert kenne ich nur ein paar, bei den frauen (viel mehr einzelne frauen als männer, wie immer) gedacht: die konkurrenz schläft nicht, wenn ich mich in meiner altersklasse so umsehe, oh my, da tanzen wille und vorstellung und werfen ihr haar, und es kann, es wird ewig so weitergehen. ausgetobt.

ein paar schöne männer angelächelt, einer strahlte jedesmal zurück – ein schauspieler, wie sich herausstellt, aber he, ich habs versucht.

 

way away

war neulich im nature theater of oklahoma, romeo and juliet im HAU. in einem teil des stückes haben die beiden schauspieler einen dialog geführt zwischen sex und gefühl, mann und frau, nicht über gesellschaft und projektion, sie haben als stimmen der unterschiedlichen wünsche gesprochen, und irgendwann sagte die frau, sie wolle mal der neediness den stab halten. oder brechen? brechen. beifall im publikum.

ankleiden, weitergehen

zu voller kleiderschrank.  ich weiß nicht, ob die alten sachen noch funktionieren, ob ihr subtext mir noch gehorcht, beim anprobieren ist alles fremd,  ich möchte asphaltgrau oder kobaltblau tragen, knielang, schmal, ich möchte nur sichtbar sein, wenn ich sprechen will, ich möchte sein wie die nächste ebene, jemand, der erst nicht gesehen, dann aber erkannt wird, dem man dann zuhört, das shifting alle paar jahre, wenn körper, alter, kleidung nicht mehr zueinander passen, wie ich dann immer am liebsten nur männerklamotten tragen möchte, jeans, hemden, verwaschene t-shirts, chucks, ein zwei wertvolle schmuckstücke.

wie ein kleid immer verweis auf den körper als frauenkörper ist.

vor ein paar jahren auf einer fahrt ins grüne hatte ich mal keine lust darauf, mit den freunden nackt draussen zu duschen, nicht aus scham, sondern weil es doof ist, wenn der einzige blick auf den körper ein nicht ganz unvoyeuristischer oder, von den frauen, ein vergleichender blick ist. keine liebe, baby.

warum mir das heut einfällt: weil ich frau kittys kleid wunderbar zeitlos schön finde und weil frau engl heut eins trägt.

 

 

lauf

am beispiel laufen beobachten, wie etwas über monate selbstverständlich wird. der wiedereinstieg im herbst, bei regen und dunkelheit, wie ich völlig fertig die letzten meter langgeschoben bin, total auf meinen körper fokussiert, die beine, die muskulatur, der schwung, aka totaler mangel von. wie die erde mit all der erdanziehung so einladend wurde: einfach hinsetzen. wie dann ein paar wochen lang der körper das hindernis blieb, ihn hochzukriegen, in die klamotten rein, auf die strasse, schon nach ein paar kilometern war ich bloss noch atemnot und blei, also wörtlich ein paar: 2. dann lösen sich über die nächsten wochen zuerst die gedanken vom körper, man ist nicht mehr nur maschine bergauf, sondern denkt wieder über dies und das nach, zu dick angezogen, ich brauche etwas für schlüssel, taschentuch, traubenzucker, besser bauchbinde oder tasche mit reissverschluss? auch mal die üblichen themen, und das ich noch zu schlecker muss. der nächste kick war die erkenntnis, dass ich jetzt weiter und länger laufen sollte, wenn ich besser werden will, das war wieder ein sprung im kopf und nicht im körper. ich habe gelernt, dass mein körper sehr sehr viel zeit braucht, um fitter zu werden, dafür bin ich in einem weiteren schritt aus den ganzen trainingsplänen im netz wieder rausgekommen, und konnte mich ganz entspannt nach mir selber richten. das wunderbare gefühl, wenn man nach dem laufen nicht mehr so kaputt, sondern eher wach und frisch ist, also nach dem duschen natürlich. dann habe ich die strecke verändert, es gibt hier nicht so viele gute, und bin aus dem hochhaus- + sozialviertel in den szenigen mauerpark weiter, der ist voller anderer läufer und es gibt was zu gucken. es kostet kaum noch überwindung und ist so im tagesablauf kein grosses ding mehr, also nicht mehr wie wäscheabhängen oder fensterputzen. ich versuche, es dreimal pro woche hinzukriegen, lasse es bei blutzucker über 200 oder bei terminen vor 10uhr. kann es wirklich, wirklich empfehlen. das tolle konzept „laufen mit hund” geht leider nur bis vielleicht 15° c außentemperatur, ab dann macht mein kleiner fellberg wegen überhitzung schlapp.

gleichzeitig zu bloggen

die schwierigkeit, gleichzeitig zu bloggen und video zu gucken, weil man zunehmend weitsichtig wird. in der videothek angesichts vieler interessant aussehender männer kurze scheu, den lauten mainstreamscheiss zu leihen, nach dem mir grad der sinn steht.

spazierengehen wie früher mit hund, dieses ziellose körperzentrierte laufen, den löchern im pflaster ausweichen, den menschen. es ist eine schwüle draussen, noch nicht schwer, ganz jung, sie wird nicht alt werden.

beim nachgoogeln der schauspieler von beginners über filmlisten und biographien lückenlose ketten bilden, vater/mutter von, mitgespielt in, verheiratet mit. fast alle haben kinder.

auf einer party am freitag die erwachsenen kinder der freunde sehen, junge männer und frauen inzwischen, mit grooming, bärtchen, ringen, klamotten, mit coolness. ich mit vier freundinnen in ein sofa gekuschelt im atelierraum des gastgebers, nachts über die kinder redend, die entwicklung, die zeit. auf der ersten party des abends waren die kinder noch klein und rannten im garten herum, hofidylle in weissensee mit wildschwein und kunst. das grundlegend andere, das leute ohne kinder haben, die gemeinsame basis bei menschen mit kindern, wie schön das ist, das selbstverständliche vertrauen und wissen.