orr. ist das eine alterssache, nicht mehr gut schreiben zu können? gar nicht im blog, da hab ich nur die leicht verdrängbare erinnerung an alte zeiten, als die worte noch flossen und hüpften und sich allgemein halt fügten, und beobachte die änderung eher als eine normale entwicklung, zum faktischen, leiserem, zu längeren sätzen mit hintereinander geordneten inhalten, aber beim schreiben für geld ist es mir wirklich unangenehm. ich brauche einen job, bei dem nicht mehr soviel denken muss.
Kategorie: futilità
<3
am valentinstag meinen liebsten blömster gekauft und ihnen neben die frühstückteller gestellt. es gab keinen kommentar dazu, sie haben die blumen aber auf eine fast britische art rücksichtsvoll beiseite geräumt, um an die butter zu kommen. jungs.
[kommentieren geht wieder]
brooks ade.
hat mir doch neulich einer von meinem alten fahrrad den alten brooks-sattel geklaut. wollte ich einen nachkaufen, aber die dinger kosten unglaubliche 140€ inzwischen. damals* waren es glaube ich 40dm. die verletzung bei diebstählen, schlimmste verwünschungen, gleich das bild vom stumpfsinn solcher diebe im kopf, und wie überhaupt nicht sie erreichbar sind für unsere gefühle. der mann vom radladen meinte, auf dem flohmarkt am mauerpark gäbe es immer sehr viele alte ledersättel. jetzt einen billigsattel unterm hintern, sehr entthront gefühlt. mein altes rad ist mir nämlich ziemlich heilig.
oh! sehe grade: bei meinem radladen kosten sie 140€, sonst um die 90.
kaum durchblick
wie ich dann aus allen ritualen rausfalle, sobald die kinder beim vater sind. zweiter feiertag, die stille bleibt, im kopf eher ein leeraum, den ich fast lieber mit ritualen oder zumindest mit alkohol füllen sollte. um meinen kleinen platz herum fast alle fenster dunkel, als wären es wirklich alles junge leute, die noch zu ihren familien fahren.
den kindern go geschenkt, seitdem versuche ich es zu lernen, mit einer app. hemmungen, gegen einen guten spieler als anfängerin herumzustoppeln, meine lernhaltung ist älter als das internet. mißtraue den einfachen regeln, faszininiert davon, wie damit so komplexe spielsituationen erschaffen werden können, die ich nur leider noch nicht begreife. ein paar partien durchspielen, irgendwann werde ich verstehen, warum sie verloren sind.
erster wein um 16:16, angemessen, aber eigentlich keine zeit für pausen, weil mir ein gericht am tag vor weihnachten eine klageschrift geschickt hat, in zwei wochen irgendwie zu beantworten, sie wollen offensichtlich auch noch die verdiente entspannung torpedieren. macht mich nicht freundlicher gesonnen, dieser termin. (hatte für das konfirmationsessen im juni mit 33 gästen 20% weniger bezahlt, weil der wirt die reservierung tatsächlich komplett vergessen hatte, wir übelste plätze auf dem weg zum klo hatten, stundenlang warten mussten und die hanseln keine karten nahmen, so dass ich nachts noch zum automaten musste, um die anzahlung abzuheben. sieht er nicht ein, der wirt, er könne nämlich glückliche gäste erkennen.) es hängt wohl von der meinung des richters ab, bei meinem glück erwische ich garantiert einen, der mich als zechprellerin sieht. das neue jahr fängt an, wie das alte aufgehört hat, bin allein verantwortlich dafür, wie für den rest ja auch. der nietnagelneue geschirrspüler streikt auch schon, also weiter spülen, spülen, spülen, und es wird nicht sauber, das glas. geh mir weg, 2015.
„na, immerhin“ sagen, in den stillen nachmittag.
unwohl
übelkeit, kopfweh, frieren, ist das die grippe der kinder oder die folge der hypo von heut morgen? vomex und ibu, dann sehen wir weiter. mcp ist leider alle. vormittag ist gelaufen. heut nacht in die unterzuckung hinein von außerirdischen geträumt, panik, weil ich sie überhaupt nicht verstehen konnte, weder ihre absicht, noch ihre art, und weil meine kinder heute abend alle unterschiedliche pläne haben, ich sie so nicht retten kann. in die stuckrosette über meinem bett gestarrt, sie für ein unentzifferbares zeichen gehalten, verzweifelt, dann haribos gegessen und saft getrunken, sprach- und wortfindungsstörung beim frühstück, rede wenig, kinder merken nichts.
homecooked oder nicht?
die idee, mal wieder ein thanksgiving-dinner mit freunden zu machen, oder den jungs eins zu bieten in einem restaurant. erst nach minuten merken, dass die spielerei im kopf sich hauptsächlich ums geld dreht, hab ich einen hunderter übrig fürs hard rock cafe zbsp.? eher nicht. kurze enge beim gedanken an meine traurigen finanzen im jahr 50. mit freunden wärs machbarer („nicht so teuer“ wieder gelöscht, weil es so wenig befriedigend ist, offen darüber zu reden, aber ich bin ja nicht nur selbst dran schuld, sondern auch in guter gesellschaft. altersarmut? ha, wir sind jetzt schon arm. bis dahin können wir das.) aber viel mehr aufwand, das gemeinsame kochen macht aber auch spass, und trifft den gedanken der sache besser. die kinder haben immer einen riesenspass an aufwändigem essen. wie wir einmal mit 20 freunden einen riesigen truthahn gekauft hatten, der dann nicht in den ofen passte, und auch zerschnitten noch wegen seinem gewicht aus den schienen rausgeplumpst ist, und stunden länger als vermutet gebraucht hat, andere wohnung, anderer herd, eher studizeiten, riesenvergnügen. die weihnachtsgans wiegt ja nie mehr als 6kg, aber mein ofen sollte einen 10-12kg braten eigentlich beherbergen können. pecanpie, cranberry sauce und mashed potatoes? hmm.
entlieben, mäandernd
frau fragmente hat einen sehr schönen text übers entlieben geschrieben, und da fühle ich mich irgendwie auch als profi, hab ich mich doch genauso oft ent- wie verliebt, ungefähr alle zwei bis drei jahre.
erlebe mich nach dem entlieben nicht wie ein neues selbst, eher wie in einer vorübergehenden verhärtung des jetzigen, weil ich die gefühle ein paar monate lang intensiv verdrängen und nicht zulassen darf, ich muss sie richtig austreten wie einen funken, es sind ja immer großartige und strahlend sichere gefühle, ein mächtiges ist so. nach der trauer kann ich dann wieder aufmachen und bin mir wieder näher.
fragmente schreibt: „Die Hoffnung ist die zerstörerischte Kraft überhaupt“, das ist ein bitterer satz, aber der moment der klarheit kommt leichter und schneller mit den jahren, man erkennt das alte im neuen und kann schneller darauf reagieren, obwohl, manchmal wünsche ich mir einen modus, der das kämpfen ermöglicht, gegen die erfahrung und das offensichtliche, alles setzen, nicht nur leise für sich, sondern offen und für den anderen, tun, was man kann, weil jede liebe schutz verdient? wäre das freiheit oder masochismus? da bin ich mir auch noch nicht so sicher, praktiziere aber den kontaktabbruch, als sichersten weg. wir waren ja auch beim entlieben, das beginnt erst am ende der strategien.
ich erinnere es als wirkliche arbeit, erleichtert durch das bei fragmente erwähnte abflauen des oxytocins (wenn es nur oxytocin ist, war es keine liebe), die entmutigung, wenn mal wieder klar ist, dass es nix wird, weil man ja eine body&soul-sicherheit („ja. alles.“) wegdenken muss, die so real ist wie der tag, besonders in der endorphinösen phase, über die ich leider nie hinausgekommen bin in den letzten 12 jahren. immer als kalten entzug erlebt, mit der liebe geht ja auch die intensität der wahrnehmung, dieser unverschließbare zugang zur welt. den abschied von vornerein als unvermeidbaren und ebenso vergänglichen teil des abenteuers begriffen.
es gibt schönere bilder für die liebe, sie drängen selbst in einen versuch übers entlieben. love is.
es gehört dazu, wenn es mich mal wieder erwischt, plane ich das entlieben im kräftehaushalt von anfang an mit ein, wird es gehen, hast du genug ressourcen, geht das noch einmal? lohnt die liebe das erwachen, ist es das wert? hast du zeit dafür grade? es ist ein zu erwartender preis, den man für ein paar tolle wochen oder monate zahlen wird, ich möchte heute keine meiner lieben missen (gut: fast keine), ich erinnere die magie und nicht den kummer danach. die praxis verhilft einem zu einem zustand, der erst nach dem dritten oder vierten korb möglich wird: entspannte freiheit im und von dem mangel, er wird zum blinden fleck, mit dem ein gutes leben möglich ist. darauf kann man sich verlassen auch im entlieben, es gibt andere dinge, kinder, freunde, bücher, arbeit. musik.
und die so bezaubernde wie nagende erkenntnis, dass jede liebe bleibt, einen fußabdruck hinterlässt, den man auch nach jahren noch wiedererkennt. mein pathostroll dazu: dein zertrampeltes herz!
wäre neugierig darauf, wie es sich das selbstfahrende entlieben anfühlt, ohne ein nein als auslöser, in einer langjährigen beziehung, als normalen prozess ohne trennung. ich stelle es mir wie ein verebben auf normalnull vor. ändert sich so eine liebe nicht sowieso alle paar jahre (oder jahrzehnte, how should i know), und man muss seine neue form im alltag erkennen, würdigen und feiern, als bewussten erkenntnisprozeß? bei dem dann die gefühle magischerweise auch ohne rausch überleben, in anderer form.
also yeah, wie immer: still not saved. won’t happen.
alte platten
and if you listen very hard
wir sassen zu viert oder fünft im dunkeln, natürlich um ein feuer, es war zwischen zehn und elf uhr abends, es gab damals in den achtzigern keinen hinweis darauf, wie schwer es einmal sein würde, die einzigartigkeit solcher abende über die nächsten dreissig jahre zu retten. mit der liebe geht das leichter, bei den guten geschichten bleibt das besondere im zentrum der erinnerung, der moment dieses einen kusses, die sekunden davor und danach, nicht die dutzend clichees und tausend filme und die milliarden anderen küsse auf der welt (es gibt natürlich keine milliarden lagerfeuer mit teenies drumrum, sollte es aber.) guido hatte damals wie immer die gitarre, musik flog ihm zu, er spielte auch noch klavier und querflöte (jethro tull), schrieb lieder und war vollkommen zuhause, wenn er spielte. wir hatten kastanien im feuer, es war also schon herbst, redeten, rauchten, sangen oder schwiegen und machten witze. das alter, wo man noch aufgehoben im moment ist, in den minuten vor und nach dem jetzt, mit allen sinnen die blicke spürt, die nacht, die fragen, die hoffnung, ob da nicht etwas möglich sein könnte bei dem einen ihm, der dabei war, ausnahmsweise, weil er sonst mit einer anderen clique unterwegs war, und wie zum teufel ich es schaffen könnte, näher an ihm dran zu sitzen, während das feuer langsam runterbrannte, und guido immer weiter spielte. dann kam eins der stücke, von denen ich jede strophe kannte, ich hab lauter gesungen, weil er auf der anderen seite sass, die anderen wurden still, und plötzlich singt man alleine, sicher und ohne jeden sicherheitsabstand zu den eigenen gefühlen stairway to heaven, alles gelingt dabei, der song wurde dafür geschrieben. (er hat mich an dem abend nach hause gefahren und ist mitgekommen. magic night.)
o2: can’t do
verstehe eigentlich nicht, warum o2 sich auf so eine großveranstaltung wie das lollapalooza nicht irgendwie vorbereiten kann. gibt es keine mobilen sendemasten oder so etwas? die netzabdeckung war nicht nur schlecht, sie war einfach gar nicht vorhanden. kein anruf möglich, 11 stunden lang, wie in einem betonbunker unter der erde, kein netz sowieso, gerade wenn man mit kindern unterwegs ist vollkommen inakzeptabel. auch sms waren kaum zu versenden, man musste wie früher mit der antenne in der hand über das gelände laufen, das glück hat dann für vielleicht eine sms genügt, gleichzeitig kommen die von den kindern vor stunden geschickten nachrichten geballt an, eine minute später heisst es wieder: zustellung nicht möglich. wirklich eine zumutung, dann sieht man neben sich im grössten gedränge vor der seeed-bühne die menschen stehen, die (wohl mit einer telekom-anbindung) munter und lebhaft nachrichten verschicken und selfies hochladen.
(mit den netzanbietern ist es halt klar eine zwei-oder dreiklassengesellschaft, ich kann mir vier telekomverträge für mich und die jungs schlicht nicht leisten, das ärgert mich schon lange – wobei vielleicht die preisdifferenz geringer ist als die der qualität.)
(kleine vergängliche mahnung, tmi)
ich sage euch, liebe kinder, bevor ihr ernst macht mit euren partnern, schaut darauf, wie sie mit krisen umgehen, mit euch oder anderen. vermeidet unbedingt jähzornige. wenn ein erwachsener seinen jähzorn immer noch nicht im griff hat, hat er den schuß nicht gehört. achtet auf den tonfall in streitereien, schaut nach, ob sie generalisieren („du bist immer“) und ob sie so sind, wie sie sich selber sehen, ob selbstdarstellung und sein sich zumindest ein bisschen entsprechen, bei erwachsenen, ob sie ihre projektionen erkennen und einen entspannt-liebevollen umgang mit ihnen pflegen können, ob sie über sich lachen können. ob sie fragen stellen oder mehr selber reden.
(die ganz kontrollierten sind mir eigentlich genauso unheimlich, aber in die verlieb ich mich eh nicht, die machen mir bisschen angst.)
ach, genau weiß ich gar nicht, wie ich die misere hätte früher erkennen können. gab es zeichen? wo sind meine fehler gewesen, in den situationen, die dann zu handgreiflichkeiten geführt haben, nun, es gab natürlich keine, weil der fehler dann beginnt, wenn einer zuschlägt, alles vorher ist vielleicht schlecht gestritten, aber nicht übergriffig. klare grenze. hat der mann nie verstanden, dass ich da so reagiere, fand er immer übertrieben.
ist es vielleicht auch übertrieben, kommt sowas einfach vor in einer liebesbeziehung? nehme ich das und solche mails zu ernst? schlagt ihr euch manchmal, also jetzt nicht du, s., ich meine die anderen? ich mag die wehrlosigkeit nicht, in der ich dann stecke, die verteidigungshaltung, die mich stumm macht, weil ich autoritär aufgezogen wurde. wenn so eine situation der angst nicht sofort einrastet in einer sich ab dann munter weiter selbstbestätigenden unterlegenheit, ein mechanismus, den ich in anderen situationen ausheilen konnte, vielleicht kann man dann als liebender einfacher darüber hinweggehen, und sieht den anderen eben als choleriker, ohne das persönlich zu nehmen. wenn es nicht eine vorhandene kerbe trifft, sowas. oder ist das blödsinn? lohnt da die differenzierung, wie bei erdbeben, mit einer richterskala? kommt bestimmt darauf an, wie tief man drinsteckt. wenn ein mann (oder eine frau) ensthaft prügelt hilft natürlich nur anzeige und polizei, aber das meine ich hier nicht so. einfach zurückhauen hätte vielleicht genügt, dann ist die energie vielleicht aus der welt, wie in der kneipe, da darf man sich ja rituell prügeln, aber es bleibt ein bescheuertes doppelvielleicht, weil jemand, der grade die kontrolle verliert, bei gegenwehr womöglich noch weiter austickt, das will man ja nu auch nicht unbedingt herausfinden müssen.
ich konnte jedenfalls damit nicht leben, wollte ich nicht, hab ich dann ja auch nicht mehr. habe auch mit dem einen typen, der mal meine kinder geschlagen hat, nie wieder reden wollen, auch das können viele nicht nachvollziehen, aber bei dem ist es ja wurscht, ich muss ja nicht mit ihm reden, anders als mit dem ex.
hey, ich bin das letzte blümchem auf dem acker, licht und wärme, bitte danke. nein, ich bin die frau, die ihre drei kinder fast allein großzieht, 11einhalb jahre lang, und außerdem bin ich ein blümchen auf dem acker! das soll mir mal einer nachmachen.
mit ernst machen meine ich: kinder kriegen. es ist eine mindestens 18jährige zwangsbeziehung, wenn man kinder hat mit dem falschen mann, und die männer sind immer in der besseren position, also wenn man gemeinsam sorgeberechtigt ist und die beziehung der kinder zum vater nicht untergraben will. bah. mehr schreib ich jetzt nicht.
ferragosto
gestern ferragosto total im regen ersoffen, dichter, gleichmäßig rauschender regen. die stille um das rauschen herum. heute dann ein gleissender sommertag, tiefblauer himmel, weiße sauber geknüllte wolken, glitzernder see, angenehme 28°. eine freundin zeigt uns ein altes industriegelände, hinter einem park versteckt, mit felsen und ruinen direkt am wasser, die kinder können hohe sprünge machen, darüber ein senkrechter felsen, unbefestigt, eine badestelle wie aus den fünfzigern, davor meine kinder, braungebrannt und beweglich, auf dem spazierweg dahinter die mädchen und ragazzi in kurzen hosen und polos, die damen in hohen schuhen und mit perlenketten am arm der eleganten alten männer, vorsichtig der menge nachlaufend, dazu ein eis.
wir sind früher an den felsen bei s. caterina del sasso schwimmen gegangen, durch den garten des klosters kam man über einen überwachsenen saumpfad runter an den see, vor dem kloster liegt die tiefste stelle des sees, das wasser war dort auch an heissen tagen kalt und klar. jetzt ist alles touristisch erschlossen und renoviert, es ist schöner und nicht mehr so leicht verwahrlost wie in den achtzigern, der weg zum felsstrand ist seit jahren mit neuen toren versperrt. daran muss ich denken, als die jungs allein auf den ruinen bei caldé herumturnen, der platz da hat bestimmt eine ähnliche zukunft.
wir sind im ferienhaus, ein dutzend oder so kilometer südlich der kleinen stadt, die mir genauso nahe ist wie die andere kleine stadt, von der man anderthalb kilometer steil den berg rauf zum haus gelangt. in caldé liegen auch zwei freunde von mir auf dem friedhof, ich wollte eigentlich noch die mutter von einem anrufen, jetzt wird es schon wieder knapp. dieses jahr habe ich lange gebraucht, um aus der erschöpfung aufzutauchen, um anderes als das gewohnte zu unternehmen.
zwei häuser weiter wohnen zwei junge berlinerinnen im teuren gentrimobil, airbnb, sagen sie. ich will eigentlich keine berliner mit touareg hier haben in meinem refugium, die beiden passen auch nicht zu ihrem auto, können es kaum manövrieren, aber es hat berliner kennzeichen. es ist ein so privater ort hier, vor berlin und der komplizierten gegenwart, oder einfach nur auf eine ältere art kompliziert, mit mir verwachsener, nicht mehr zu trennen von der, der ich bin, die wir geworden sind. die beiden sahen netter aus als ihr blöder luxusschlitten, sie trugen eher berliner klamotten, als irgendwas italienisch-überlegtes, die italiener hier neigen eher zum kleineren auto und dafür zu schönerer kleidung, schon weil man mehr zeit auf der piazza als auf den engen strassen verbringen möchte. oder will ich bloss das einzige berlin hier sein? weiss aber, wie uneinpassbar so ein gedanke ist in die realität. neue zeiten. airbnb werden wir hier bestimmt auch irgendwann machen, so what.
das feuerwerk findet dann am montag danach statt, aber da regnet es auch und wir verzichten, ich biete den jungs halbherzig an, sie hin- und wieder zurückzubringen, aber die couch, die handys und das fernsehen locken mehr. grmpfe ich sie kurz an, bin aber selbst dran schuld, weil sie das tollste mögliche feuerwerk schon gesehen haben, das in venedig.
keiner
das ganz und fullbody umarmt werden manchmal so vermissen, dass man sich kurz irgendwo zusammenrollen muss. 2012 zuletzt, der mann kurz danach wieder weg, still missed sometimes, wenn ich ehrlich bin. ach, ach. (gestern, szene in den letzten minuten von „the killing“, season 4. treffer versenkt.)
pssst
wenn ich ein bisschen flirte, dann meine ich das genau so, nichts halbes und nicht ganzes, als spiel und als kompliment, und wenn ihr das bemerkt, nehmt es einfach als lebenszeichen, es macht spass, all den kram nur anzudeuten, der sonst mit viel aufwand gelebt werden muss, ein kleiner kick sexiness, ein erinnerung an das, was ihr euch wünscht, also jetzt nicht mal von mir. ein lüften der ollen decke über all dem, was fließt und atmet und sich mitteilen will, weil es geht.
(in italien aufgewachsen bin ich. dort ist es unhöflich, gar nicht zu flirten, und deutschland macht mich echt fertig mit all seiner funktionalen angst vor missverständnissen. ein kleines ich seh dich ganz, and I like it, und ich will dich nicht heiraten.)
(das leben als single)