wie mir italien

wie mir italien fehlt. bei meinem kurztrip neulich an den lago, als ich abends praktisch aus dem flieger in die wohnung am see kam, alles dunkel und still dort, es fühlte sich haarscharf genauso an wie als kind, als wir immer am wochenende und in den ferien dort waren, eine stunde auto von mailand aus, ein klacks, von einem zuhause ins andere zuhause. die reisetage, die seit 25 jahren zwischen mir und dem haus am see liegen, der adrenalinberg, der aufwand, die 1100km, alles weg. schade, dass es kein bezahlbares flugabo gibt, ich würde einmal im monat für ein weekend dorthinfliegen und meine welten zueinanderzwingen.

deplacement

deplacement, merkwürdiges. erste hühnersuppe. das fehlen des sommers fällt mir gar nicht auf, ich sehe dem schnellen wechsel draussen zu und habe das gefühl, die zeit verginge schneller als sonst, während ich in meinem elastischen stillstand festsitze (plaste und elaste aus schkopau). aber das gepladder verhindert radfahren, and that sucks.

das stille glück, kann ick. ist langweilig.

unbehagen bei absätzen oder diesen absatzmarken in blogtexten, lieber alles condensed auf einen nicht mehr lesbaren punkt.

kinder vor der glotze nach endlosen versuchen, streitereien zu schlichten. einmal um dem block gescheucht hab ich sie, für programm fehlt mir die lust grad.

begeistert vom leben, auch wenn sich das nicht immer so anhört, hier liegen, unter einem plaid, dem regen zusehen, eigentlich das hühnerfleisch lösen müssen, die freude über kinder, die wohnung, die dinge in ihrem bezug zu mir, die freude an der brillanz vieler sätze bei „on beauty“, der alte kelim unter den nackten füßen, der regen. ziele haben, hatt ich immer, fast keines erreicht, aber hey, man richtet sich ein.

hundert 60w-glühbirnen gekauft, ist das nicht verrückt? die sind mir eigentlich zu dunkel, aber das andere licht ist im berliner winter nicht adäquat.

keine lust, den houllebecq zu lesen, den ich schon hin-und zurück nach italien geschleppt habe. mich beunruhigt immerhin sein titelbild, ich finde die abgeklärtheit des autors total uninteressant und unangemessen in meine wahrnehmung seiner werke hineinschwappend (grad über inappropriate als reizwort der amerikanischen akademikerwelt in „on beauty“ gefreut), sein unglück macht es auch nicht besser, die bücher vergilben einem unter den händen weg. aber das bild ist großartig.

shittibitty, ich muss jetzt das huhn.

alle kleinen, fast alle großen kinder sind mitgekommen, am samstag hängen 5 von 11 in einem riesigen kirschbaum und ernten. ein haufen freunde und bekannte, fast alle mit kindern, die kinder kennen sich von klein auf. seit vielen jahren fahren wir gelegentlich mal weg für ein wochenende, diesmal in ein kleines altes haus an der grenze zu polen, man kann über die felder die grenzanlagen sehen, schon das wort grenzanlage spult die zeit zurück, aber es ist ein eu-land und der bäcker hinter der grenze hat auch am sonntag offen.

das haus hat ein reetdach, ich sehe immer wieder hin, dann erkenne ich auch an anderen stellen liebe und zeit, das vor jahren erneuerte dach auf der scheune, der brunnendeckel, die findlinge um die feuerstelle. es hängen dicke bleche außen an den fensterläden, wegen der nahen grenze, denke ich müde im vorurteil, wegen der marodierenden jugendlichen, erzählt der hausherr später, weil es das dorf nicht mehr gibt, in dem das haus stand.

ein großes grundstück, die jungens ziehen mit schubkarren in die umgebung zur holzsuche, es gibt eine sauna im nebengebäude und eine dusche im garten. die gäste dürfen überall schlafen, auch im kleinen haus, aber ich habe mein altes zelt dabei, das ist eigentlich nicht mehr so meins, aber es ist nett antigentrifizierung, ich kann sowieso überall schlafen. nachts die anderen am feuer noch hören, wie sie weiter reden und herumkaspern, während man wegdöst, es ist picture perfect, obwohl ich angeknackst bin durch fabios tod, es macht mich stiller und weicher, das fällt den kindern auf („mama, bist du unterzuckert?“). ich rede nicht drüber, obwohl g. auch mit einem moped kommt. ich könnte, aber ich vermute so eine übereinkunft, die dicken klopperthemen in berlin zu lassen, also die themen mit einem ungleichgewicht zwischen sprecher und hörer, zwischen dem junimond und dem ende aller dinge.

morgens wirkt das zelt nicht mehr so kuschelig, sondern total sottosopra, die isomatten verquer, die schlafsäcke auch, das kinderchaos und die mutterhorizontale passen nicht gut, aber ich lass dann los, dreh mich um und gucke in den blauen himmel, die kinder schon unterwegs und verschwunden, ich liege noch herum und gucke ins gras auf augenhöhe. ab halb neun tapern die anderen herum, teilweise nackicht, stellen die tische und stühle auf die wiese, große tafel im morgenlicht, nahtlos passen idyll und mein frühstück ineinander, wir sind viele, über 20 leute, es gibt genug espresso.

ich hab gar nicht soviel zu erzählen vom wochenende, aber ich habe den kindern heut aus protest das essenkochen verweigert, aus so einem ihr nicht-ich auch nicht-ding heraus. hat meine mutter nie gemacht. gregorzwilling hat richtig gebrüllt vor empörung, dabei hab ich gedacht: das kommt jetzt auch, dass meine kleinen zwillis wütend werden und mich anschreien, wie ich sie manchmal anschreie, es kommt ja alles, alles zu einem zurück, pause, blödsinn, das meiste geht und kommt nie wieder, oder nicht? jetzt hat elias für alle stullen gemacht, die kinder haben mir ausführlich und begründet ihr missfallen an meiner reaktion dargestellt, ich hab es ihnen erklärt, sie haben „ach so“ und „verstehe ich“ gesagt. david hat sich aufgebaut und gesagt: „du darfst deine kinder nicht verhungern lassen, eine mutter tut so etwas nicht, das ist unmenschlich“ dann musste er lachen und ich habe ihn ermahnt, nicht zu schauspielrn, sondern mir wirklich zu sagen, was er denkt. er: „ich fand das total doof.“ gregor sagt, er will jetzt besser gehorchen, beim rausgehen kam noch: „kann aber sein, dass ich das wieder vergesse“. gemerkt, kein essen ist eine unangemessene strafe. kann sein, dass ich das wieder vergesse.

darum hatte ich nix zu tun über den abend. beim hintippen gemerkt, man kann wirklich lange texte über nichts schreiben, wenn man nicht aufpasst.

ob bücher aus langeweile entstehen? so einer tieferen langeweile mit sich selber? wie in den royal-tenenbaums alle ein buch geschrieben haben.

man könnte ein buch machen über jedes wochenende, über das nebensächliche an schönheit, das funktionieren von gemeinschaft oder freundschaft oder alleinsein, das wahnsinnig wenige, dass wir wissen von anderen, die vielfingrige vielgestalt an informationen die man mit augen und verstand so sammelt über den tag, natürlich weiß man alles wesentliche, zumindest mit dem herzen, vor allem weil diese leute sich selber sind, aber was ist mit dem sex, oder die ganze geschichte so eines alten hofes in der uckermark, war das ein bruch zwischen bauern- und ferienhaus, ist alles danach das andere, oder ruht das haus immer noch in sich, jetzt mit reetdach, ist etwas dazugekommen oder wurde etwas weggenommen – mal für jemanden aufgeschrieben, der nicht dabei war oder niemals dabei war.

man kann sich seinen eigenen long tail ins weblog posten. oder: man kann sich einen long tail ins eigene weblog posten?

ist nicht die morgenröte auch immer vielfingrig? die dämmerung umhüllt ja eher ganz behutsam.

jedenfalls: biere im dunkeln, die schmutzigen füße, plaudern am feuer, noch ein bier, manchmal singt einer ein paar takte, die gespräche wandern, es gibt schokolade, das holz wird knapp.

wolfsburg

ich habe keine zeit mehr zum bloggen, also zum beispiel jetzt mache ichs, müsste aber wäsche und blumen und cb machen. überhaupt zeit ist gerade ein geschenk, weil sie sich so überaus ausführlich füllen lässt, nur die leerstellen im kopf, zwischen den blöcken und bewegungen, in denen blogtexte entstehen könnten, die sind grad nicht.

heut kurz in wolfsburg gewesen, dabei zum ersten mal das phaeno gesehen, ein aufregendes raumschiff an einem nichtort, dahinter ein dings, ein mehrzweckdings mit billigeren klamotten, wie heißen die noch? – outlet, genau, ein ralph-lauren-auslass, und dahinter dann nichts mehr, während links „das zentrum“ kommt.

otto sander am bahnhof gesehen, mit zwei pilotenkoffern in schwarz, aus einem schwarzen vw-bus steigend und den beiden begleitern „meine herren, noch einen schönen tag“ wünschend, er sah aus wie ein fachmann, ein handwerker, als hätte er etwas richten müssen bei vw und würde jetzt nach vollbrachter tat wieder in den zug entlassen. er fährt erste klasse und wird sogar von den beiden bildlesenden mitreisenden neben mir erkannt, „bühne und so“.

neulich mal ix im supermarkt gesehen, ihm spontan für meine küche gedankt, also fast, weil ich meine renovierung nach seiner dokumentation seiner renovierung begonnen habe, hätte also ganz knapp blogkennen mit sich kennen verwechselt, wie früher.

wolfsburg ist so weit weg wie der flughafen schönefeld, fahrzeitmäßig. schräg. im zug zurück nach berlin ein junge, vielleicht 12,13, mit laptop und film, der wirkt, als käme er aus der schule nach hause.

meine bentos stecken an, was mich sehr freut, in den klassen der kinder gibt es schon vereinzelt andere boxen. sie haben die zurückgebrachten schulessen auf null reduziert, die jungs freuen sich drauf, die anderern kinder finden es cool und wollen etwas abhaben, mir macht es spass. mit drei kindern bin ich klar im vorteil, weil die mengen lohnender sind, ich koche abends bisschen mehr oder bereite beim kochen schon die dinge für den nächsten tag zu. originär japanische bentos wollen die kinder nicht, ich kann sie auch noch nicht gut – aber zum beispiel die geformten eier sind sehr beliebt, oder die spongebob- deko, und und.

neulich wollte

neulich wollte ein zwilling babybilder für ein schulprojekt haben, ich öffne mein photoprogramm und sehe, dass die ältesten bilder von 2003 sind. also habe ich begonnen, meine gut sortierten negative einzuscannen, es passen jeweils fünf 35mmm-streifen in die halterung, das gerät braucht über 1 stunde dafür, liefert aber ganz okay auflösende positive. die negative haben schon arg gelitten, obwohl sie gut sortiert in extra plastikhüllen aufbewahrt wurden, sie wirken wie aus den 40ziger jahren, ich muss da noch mal rüber gehen. merke, wieviel ich fotografiert habe früher, nie richtig gut, nie richtig schlecht, meine ich zu erinnern, mit anfang 30 war ich auf einem echten trip und hatte das schwere zeug immer dabei, bei jedem bild den gedanken ans material als kleines ausrufezeichen mit im kopf, die auswahl der filme im laden, das kennertum, dass sich darum rankte, der luxusaspekt, weil es überflüssige bilder waren, nur zum vergnügen, mit der nie ausgehenden hoffnung auf ein wirklich schönes bild. meine kameras liegen noch im schrank, eine fe2, eine f80, eine sehr alte voigtländer, alle unkaputtbar und nicht mehr benutzt, ich hoffe immer, dass die jungs vielleicht in ihrer teeniezeit lust aufs vergrößern bekommen, aber es gibt außer so einer freude am prozess keinen grund dafür. früher waren die kameras haltbarer als die bilder, jetzt hat sich das deutlich umgekehrt, ich habe die dritte digitale seit 2003 und liebe sie mehr, als ich sie benutze, nur noch familienbilder und natur gelegentlich, für alles andere fehlt die hingabe, wo ist sie hin, die hingabe? das herumlaufen auf der suche nach motiven, überhaupt das gehen auf nicht bekannten wegen – nee, es ist der blick, der nicht mehr da ist, das suchen und erkennen von dingen im großen alltagstrott. man läuft herum mit weit offenem kenntnislosem blick und sieht dann bilder – mein letztes kleines fotoprojekt waren die gummibänder, die gregorzwilling immer auf dem bürgersteig gesehen hat, als wir noch nach unten sehen mussten beim laufen, die habe ich noch irgendwo, kein fotoprojekt im eigentlichen sinne, mehr ein unerwartetes muster im alltag, bis zum bild nicht erkennbar, wie wir dann wochenlang immer die gummibänder gesehen haben, dann die bodenarten drumrum, die zeichen für jahrezeiten, der zustand der gummis – nagut, doch ein projekt.

das fette klackern einer echten spiegelreflex.

kellerkisten

kellerkisten für auszumusterndes spielzeug kaufen gegangen, dabei im pflanzencenter hängengeblieben. ginkgo-bonsai mitgenommen, 15 euro, fühlt sich nach verantwortung an, er ist schon 7 jahre alt, ein glatter grader stamm mit heller rinde, mit luftwurzel, die durch „stress“ entsteht, wie ich im netz lese. habe jetzt also einen ginkgo auf dem tisch, die älteste baumsorte der welt, sie werden 30, 40 meter hoch und überleben so gut wie alles, mein erster ginkgo war einer dieser gewaltigen 1000jährigen exemplare in japan, mit einem tempel drumrum. wie lächerlich der ästhetische ansatz dann wird, wie sehr es an die füßchen der chinesinnen erinnert, kultur als macht und kontrolle. wenig sympathisches am bonsaiding. kurze müde überlegung, den baum zu befreien und groß werden zu lassen, dann mittagsschlaf, danach überlege ich, vielleicht noch einen rhododendron-bonsai dazuzukaufen, das sind eh nur büsche, wegen der blütenpracht. jetzt steht der kleine hier und ich bin so kurz davor, ihm einen namen zu geben.

ohrwurm

ohrwurm heute gehabt, dann herkunft eingefallen. das lässige. verlockende zeitlupe, oder? als hätte man noch alle zeit der welt für die aggression, als wäre die welt jederzeit offen dafür. der lange anlauf, der die überraschung nimmt und die erwartung steigert. wie der sound beide ebenen einzeln betont, souveränität spiegelt und dem schlag seine gewalt zurückgibt. das hyazinthige nebenan, ein duft der schönes und total fieses sehr eng miteinander vermischt hat, intensiv ad nauseam.

dann werden die kinder doch noch für anderthalb tage abgeholt, nach einer woche fieber, husten, übergeben und dieser stumpfen grippe-erschöpfung, und was macht hotel mama? erstmal betten abziehen, aufräumen, putzen, damit die keime weg sind, bevor die jungs wiederkommen. jetzt kann ich auch mal krank sein. das ist der anstrengenste aspekt beim alleinerziehen, man muss gesund sein, auch mit 39° fieber muss man den jämmerlichen kranken kindern beistand und wärmflaschen und wadenwickel und hustentee und „nein, du wirst nicht sterben“ (männergrippe von anfang an, irgendwie) verabreichen, bei drei kindern etwa alle 10 minuten einem. die oma will nicht angesteckt werden, die freunde haben wichtige projekte und wollen lieber keine grippe, die krankenkasse braucht zeit, die anderen eltern sind in den winterferien, der vater hat selber kranke familie: blöd. jetzt bin ich bis morgen um 19uhr horizontal, will mich aber dabei auf einen job vorbereiten, der vollkommen out of the blue hereingeschneit ist, ab montag. bis dahin darf gehustet werden.

der parkettschleifer, der

der parkettschleifer, der mir ratschläge gegen das asthma meiner kinder gibt, sehr fürsorglich und nachfragend, nein, er wird das hartwachs-öl spätabends auftragen, wenn die kinder im bett sind und nicht mehr über den flur müssen.

die freundin, deren neugeborenes das down-syndrom hat, das hangelnde telefongespräch, die kleine sorge, diese unsicherheit, das staksen über ungesagtes könnte missverstanden werden als das, was es ist.

der sohn, der nach dem marathon an schulbesichtigungen zu mir sagt: „mama, das war gut, das wir das gemacht haben, jetzt konnte ich mir einen eindruck verschaffen“, obwohl er morgends mit einer sehr hartnäckigen unlust mitgenommen wurde, + die freude über den satz

mein unverständnis don alphonso gegenüber, diese ganzen faz-texte, ich weiß, es ist müßig, aber seine häme, das atemlose und hilflose dabei, als könne er nicht anders, es legt sich einem um die brust beim lesen, soviel fertige urteile, keine demut und auch keine neugierde. wogegen kämpft er? der mann hinter diesen texten, bild: die bunker in der normandie, keine offenen stellen, alles dicht, keine feinde mehr sichtbar. was hat der gegen solche wie mich? alles und gar nichts, nichts und alles, das weiß ich ja, aber hey –

auch black swan spricht meine mädchenseite an, fragil sein dürfen, ausgerechnet, das wollte ich niemals und nie und war es natürlich doch, aber mit 16. nach 40 minuten rausgemusst, weil elias mich nach hause telefoniert hat

(„mama, ich zittere am ganzen körper“ – er kennt mich. ich laufe die ganze zeit über dünnes eis bei diesem kind und höre auf jedes unwohlsein. zuhause sitze ich an seinem bett, bin souverän und handauflegend wie immer bei kinderkrankheiten, er hat nur halsweh, ihm war nur kalt, oder er wollte mich einfach dahaben. er zieht meine hand an sein gesicht, ich decke ihn zu, sein haar ist zu lang schon wieder, die stirn ist warm, kein stress mehr, alles ist gut. ruhe, alltag, die dunkle kalte nacht ist draussen.)

es schneit schon wieder.

aber der film hatte mich schon angestrengt zu dem zeitpunkt, als frau beginnt man unruhig hin- und herzuwackeln im sitz. null identifikationsmaterial, nur pein und überspanntes, die kameraführung erzwingt dabei durch große nähe intensität, das ist selbsterklärend, weil es im ballett auch soviel um details geht, aber dieses thema möchte ich nicht über alle kanäle serviert bekommen. die korrespondenz zwischen körperschmerz und psychoqualen, alles in diesem tanzenden mädchenkörper, der quälende konflikt in der hauptfigur zwischen kontrolle und fallen lassen, zwischen von der mutter aufgezwungener und eigener identität, der durch den begehrenden männerblick als konflikt zwischen keuscheit und hingabe gelesen wird, und das muss auch der blick des regisseurs gewesen sein, denn genau das sehen wir, hals, armbeugen, nacken, oberschenkel, lauter verführende blößen, die erotik ist zu einfach erzielt. das ist so altherrensexmässig, ist mir unangenehm und macht mich aggressiv. die opferfrau. ein männerfilm.

fast tagebuch (ich will manchmal ein geheimes mommydiary eröffnen, und zwar deswegen, danke caro. wie meine ausflüge nach oklahoma, in die schöne welt von frau drummond)

ebooks

schnell vorm losgehen noch ein ebook besorgen, bei bücher.de. ebook nicht auf dem rechner, sondern auf dem telefon lesen wollen. buch lässt sich aber nur in einem einzigen programm öffnen, dass auf meinem telefon nicht läuft. konvertierungsprogramm gegoogelt, calibre gefunden, aber frisch geladenes ebook auf meinem rechner nicht mehr gefunden, warum? keine ahnung. speicherort per google gesucht, weil weder autorenname noch titel im dateinamen standen. schließlich gefunden. neues ebook in ein lesbares format konvertiert. über calibre zu stanza auf dem telefon rübergezogen. mehrfach geflucht. halbe stunde verloren. es ist nicht wie im finnischen club, das wäre ja noch okay, es ist eine vorstadtkneipe mit nur einer biersorte und einem mit benimmschildern tapezierten gastraum, in die man nur hineingerät, weil man mal muss, und dann ist auch noch der kühlschrank kaputt.

edit: nee, doch nicht. stanza kann das buch zwar laden, aber nicht öffnen, weil es encriptet ist. ich muss „mit einem anderen programm“ erst das drm löschen, sagt calibre beim zweitversuch. jetzt muss ich auch noch gesetze übertreten, um lesen zu dürfen, dazu geht es um ein buch, dessen autor schon seit 105 jahren mausetot ist. und das ich korrekt bezahlt habe, ihr socken bei bücher.de. fast 50 minuten „verloren“ inzwischen, also anders verbracht als beabsichtigt.

wäre der buchladen an der ecke schneller gewesen, und nur ein paar euro teurer.

darf man ein ebook zurückgeben?

wenig gebloggt, weil mein wlan im macbook nicht geht und ich abends nicht extra aufstehen will zum bloggen. facebook geht mit iphone.

vorhaben für 2011:

einen reisepartner finden für die tour mit jungs durch die usa, die ich mir für 2012 vorgenommen habe. ob mann oder frau ist eigentlich nicht so wichtig, es sollte ein reger und witziger gesprächspartner sein, kinder dabeihaben oder meine aushalten, lebensfroh und wohlerzogen.

besser anziehen. die kombi single/heimarbeit hat zu einer gewissen stilistischen vernachlässigung geführt. ich habe einen schock schöner strumpfhosen gekauft, die schuhe stehen eh im schrank. heute: jeans, rolli, alter lauren-tweedblazer, voll house&garden – well, ich arbeite noch daran.

aus dem einen wöchentlichen yoga/pilates ein zweimaliges machen. es tut so gut, man fühlt sich jahre frischer und anwesender.

einen längeren text verkaufen. mal gucken, was mir einfällt. eigentlich nur wegen der ehre, ich brauche ein bisschen bestätigung fürs wohlbefinden, ich hatte einen geben-schwerpunkt in meinem leben, der mich ins wanken gebracht hat im letzten jahr.

viel, viel mehr lesen. zum beispiel stefano d’arrigos „horcynus orca“, der angeblich im februar auf deutsch erscheinen soll, nach 36 jahren, ein monumentaler und sehr eigentweltlicher roman, in den achtzigern gekauft und immer nur bis seite 140 gelesen. er hat 1257.
(ich habe nur einen einzigen beitrag für den commonreader geschrieben, das hängt mir schwer nach. gelobe besserung.)

mehr theater. ich weiß nichtmal mehr alle berliner dramaturgen auswendig, bei den intendanten muss ich nachdenken, und ich war eine echte premierentusse, ach früher.

mehr kür-mässiges fällt mir auch bei nachdenken nicht ein, die pflicht ist sowieso selbstverständlich.

mit

mit befreundeter turnerinnenmutter auf dem weihnachtsfest des turnvereins. die kinder laufen ein und einmal um die halle, alle im gänsemarsch, dazu ertönt nordostberliner liedgut, bei dem ich die zeile „wir sind die turntiger“ raushören kann, das publikum klatscht mit, alle mit einem entspannten für-die-kinder-ausdruck. die fühlen sich gesehen und kasperln rum, sie tragen über den wettbewerbsklamotten noch eine schicht drüber, turnkampf heißt stundenlanges warten auf bänken, bis wieder mal ein paar kinder ihre übungen vorzeigen, die abfolgen sind undurchschaubar. wie sie dann vortreten, sich sammeln und gerade werden, den arm heben (turnergruß) die hände an die beine legen, den kopf heben, dann loslaufen und abspringen, nach der landung zum richter gucken, sich wieder hinsetzen, ganz kurz zur mutter hochschauen, sofort weiterquatschen mit den kumpels. die kinder, seufz. als später die jungen männer ihre kunststücke vorführen, wird es still und die mütter legen ihre lektüre nieder: schönheit! und muskeln, man lächelt ein bisschen verträumt.

ein mutter-sohn-duo, der sohn ca. 35, die mutter macht handstand auf dem barren und senkt dann den körper in die waagerechte, ohne zittern, bin beeindruckt.

in der berliner ein interview mit dem donnersmarck, komplette doppelseite, seine antworten voller namedropping und mit einem sehr hohen und in die sprache gewandertem selbstwertgefühl („meine werkgeschichte…“), das künstlerfoto sagt eigentlich schon alles, der mann sitzt auf einem breiten sessel vor angeberwand, gekleidet wie ein englischer baron, ein wiedehopf in königspos|s|e. hat den niemand erzogen? vielleicht einfacher narzisst. erstaunlich, wie hat der den doch großartigen oskarfilm geschafft?

nach vollem tag ist die gulaschsuppe schon seit stunden auf dem herd und ich hab zeit, wie wunderbar das faulenzen ist, bei dem kilometertiefen schneematsch + regen draussen, home-sweet-home, nachher noch einen highland park.

o.t.

ich „kenne“ einige männer, die souverän mit präsern umgehen können. die anderen können dann nicht, oder sie sagen, sie könnten damit nicht so gut, oder es liegt eben am kondom, wenn sie nicht können. wie störungsanfällig die männliche sexualität ist, der akt als wirklich blosse stelle im schützbaren komplex körper/geist, viel mehr als die weibliche, wobei ich natürlich nicht so oft sex mit frauen hatte. kondome bedeuten verantwortung, für etwas jenseits der unmittelbaren befriedigung, für die frau, sie bringen alltag und zukunft in einen im besten fall zeit- und realitätsfreien rausch. ist das männliche unterbewusstesein dadurch schon zu sehr herausgefordert? das bewusstsein will ja, sonst wär der mann nicht im bett mit der frau, nehme ich mal an, zumindest der körper will. das präserproblem ist natürlich hinreissend symbolisch fürs erwachsensein, für mannsein, für im leben stehen. wobei ich gelegentlich auch den verdacht hatte, dass sich das eher ödipale nichtkönnen von verliebten männern an den schwierigkeiten mit dem kondom aufhängen kann, der präser wird dann sozusagen aufgedehnt, bis auch die männliche psyche ihn als schutzraum benutzen kann. (aye! das war mein küchenpsychologischer moment heut früh.)

edit: klar kommentiert da keiner. im kopf hatte ich assange und diesen text hier, von m. verlinkt.

edit2: die frauen sind schuld, wie immer!

entspannte pesto-tage, weil man wegen dem hin-und herbringen nicht zum kochen kommt. an der supermarktkasse bei rewe mal wieder ein richtiges tantrum-kind, schon ganz heiser, selberreinmachen selberreinmachen brüllt es, die eltern dabei total unheimlich arschglatt, keine regung, kein wimperzucken, nicht einmal ein blick, man denkt das arme wurm, das muss ja so brüllen. und dann wundert man sich über gefühlskälte bei erwachsenen.