kw frei

beim verfolgen der reise von mek + k nach spitzbergen ein mir unbekanntes stück land entdeckt, eine große insel, die zu europa gehört, nowaja semlja genannt. eine weile gefreut, neues land, wie aufregend, warum kenn ich das nicht, über google earth bilder geguckt, schöne, karge und kalte landschaft, keine stadt gefunden, nur ein paar einzelne häuser. dann nachgelesen, seitdem entsetzt; es ist ein testgebiet für atomwaffen. hunderte wurden da gezündet bis 1990. die menschheit verdient wirklich alles, was auf sie zukommt.

mit der hündin und mit frau wortschnittchen und ihrem max eine hunderunde gemacht, mit anschließendem kuchenessen mit frau modeste, wie früher eigentlich, wunderbar. heute werde ich frau ruhepuls sehen, nach jahren.

auf den spaziergängen mit der hündin treffe die menschen, die sich an mich mit emma erinnern, sie freuen sich und zeigen daumen hoch, fragen nach, dann erkläre ich meinen urlaubshund. ich bin mir ja nicht einmal sicher, ob ich diese bekanntschaften ohne ihre hunde wiedererkennen würde, mit ein zwei ausnahmen, wo die freundschaft einen weg ins restleben gefunden hat. vermisse das entspannte soziale mit- und nebeneinander auf hunderunden.

habe die woche frei, bis jetzt hab ich keins der dinge getan, die ich mir vorgenommen hatte, schreibtisch (den ich nicht mehr nutze seit dem neuen job) aufräumen, bücher fertig lesen, meine konzentration ist grade nicht nachweisbar. gitarre spielen. silber putzen. der herbst fängt einfach nicht an, es bleibt kurzärmelig warm, das gefühl ist befremdlich. wenn die grenzen der jahreszeiten so verschwimmen, sich auflösen, ganz woanders liegen, scheint nix mehr sicher, auf eine nicht nur negative weise, vielleicht ist viel mehr änderbar, als ich glaube, vielleicht sind sogar neuanfänge noch möglich, so ganz unauffällig mitten im geschehen, naaa, ich fang zu plaudern an.

kws 37 + 38

familienfeste sind schön geworden, seitdem wir sie selber veranstalten. der moment, wo wir alle abends im garten sassen und der große von einer kleinen runde mit einem ausgestopften mäusebussard zurückkam, „hat jemand rausgestellt“, kurz drauf kam noch eine etwas zombiehafte elster und noch ein vogel dazu. der bussard wurde an die wand gehängt, aber niemand wollte sich darunter hinsetzen. später lief ein reh durch den vorgarten, aber das hab ich nicht gesehen. es gab großartiges essen, selbstgebackenes brot, gespräche, fotos, geschichten, einen spaziergang an den fluss mit füßen im wasser. gefühl einer übergabe an die nächste generation, die jugend unter ca. 30 war in der mehrheit, lächeln, lachen, gegiggel und geplauder überall. eine tolle familie, vielen dank an die cousine, die das in ihrem haus und garten veranstaltet hat. rückfahrt mit beiden zwillis, der freundin des einen und meiner mutter, das war auch eine sehr nice sache.

neulich früh auf der stargarder (fahrradstrasse) lauter polizisten, die autofahrer anhalten, sehr erfreulich. die eine dame im dicken bmw-suv mit münchner kennzeichen, die das fenster runterlässt und „ich bin anlieger!“ brüllt, „anleger, anleger“, will man da antworten, aber es fällt mir natürlich nicht schnell genug ein.

die jungs fehlen mir. das nachgekaufte lego ist bei mir eine sentimentale erinnerung an die zeiten, als hier dauernd lego gebaut wurde, an die weihnachtsabende im steinübersähten wohnzimmer, überhaupt an das viele spielen und bauen in der wohnung, die stimmen und streits, das aufräumen und das chaos. wenn die söhne mal hier sind, ignorieren sie mein lego, natürlich, sie sind da rausgewachsen, es ist meine trauer, nicht ihre.

heute zum kaffee mit einer liebsten freundin ins cafe am neuen see geradelt, bzw es versucht, nicht durchgekommen, der gesamte tiergarten war mit hohen stellzäunen abgeriegelt, wegen einem skatermarathon, ich konnte nicht einmal den radweg am 17. juni nutzen. die angst der leute vor gewalt ist bestürzend und fühlt sich übertrieben an, besonders natürlich, wenn man deswegen viel zu spät kommt. oder fürchten die veranstalter quereinsteiger? ich erinnere jedenfalls das eine mal, als ich mit den kindern innerhalb des abgesperrten 17. junis war, irgendein fussballsieg, und wirklich gestresst davon war, nicht einfach durch den park weggehen zu können, wegen den meterhohen zäunen, man fühlt sich wie ein kaninchen im gehege, ein hamster im rad.

das café nach der renovierung dann ein echter reinfall, viel zuwenig personal, überall steht benutztes geschirr auf den tischen oder regalen herum, die himbeerlimo schmeckt nach wasser, der kaffee kam kalt nach einer halben stunde. meiden sie das, es macht traurig. wir aber lagen in den sofas und haben es genossen, uns mal wieder zu sehen. das rückradeln dann auf umwegen, aber ganz schön, herrliches wetter, wollte dann noch schuhe gucken am hackeschen markt und musste erneut feststellen, dass die zeit nicht stehenbleibt, keine läden übrig, nur camper und luccicco.

sommer hier und da

seeblick nach abfahrt, lungolago in porto valtravaglia

wollte ja wieder mehr bloggen, aber das bedürfnis ist grad gar nicht da, anders als immer, weiß auch nicht, woran das liegt. in den ferien war ich sehr angenehm im privatmodus, eigentlich zum ersten mal mit dem gefühl, dass mein innenleben eigentlich keine öffentlichkeit braucht bzw. umgekehrt, und es fehlt mir nichts. hatte jedenfalls sehr schöne ferien, hab viele leute gesehen, einen ausflug ans meer und einen in die berge gemacht, gut gegessen, gut geschwommen, die 3 wochen waren eigentlich zu kurz, brauche eine, um überhaupt aus der erschöpfung rauszukommen, eine, um in den genussmodus zu kommen, und kann dann in der letzten woche die sorglosigkeit freier tage auskosten bis zum letzten tropfen, und am freitag fahre ich dann ja immer schon. mein job ist definitiv zu anstrengend.

sehr schön war, dass meine neue untermieterin, die ich noch gar nicht kannte, mich mit einem leckeren curry empfangen hat, weil man das in ihrer heimat so macht. nach hause kommen.

es ist mir zu kalt hier mit dem ewigen aprilwetter. das sichere helle und luftige plateau verlässlicher hochsommertage, vielleicht gehört das auch zur vergangenheit.

urlaubsreif

erinnere mich nicht daran, jemals so kaputt gewesen zu sein bei ferienantritt, zum ersten mal auch körperlich angeschlagen, schmerzende gelenke, schmerzendes herz, vergesslich, unkonzentrierbar, wortfindungsstörungen, hundemüde. richtig erledigt. zuletzt lauter 12h-tage mit den gefühlt 100 kisten beim umzug der mutter, die sich schlecht trennen kann, obwohl im neuen zuhause gar kein platz ist. bin nach drei tagen immer noch k.o. mich gleichzeitig darin wiedererkannt, ich könnte mich auch schlecht trennen von büchern und bildern, sie gehören ja zu einem, sind hafen und geist, das alter ego, das im alltag keinen interessiert, und es ist wirklich traurig, sich zum lebensende davon verabschieden zu müssen, nur weil das altersheim zu wenig platz hat. mir in den letzten wochen bei jedem nachhausekommen reduktion vorgenommen, aber womit anfangen?

bücher wären natürlich möglich, aber das kleine neu eingetroffene biedermeierbänkchen von tante ahne ist das objekt, das ich bis jetzt am wenigsten brauchen kann, es ist zu unbequem, um damit zb das gemütliche ikeasofa im gästezimmer zu ersetzen, es passt nirgendwo hin, usw. usw. ich weiß, ich habe im bestfall noch 20 jahre zeit damit, ich hoffe, die wahrnehmung rutscht in ein paar wochen von alleine wieder von masse zu substanz. es ist jedenfalls nichts schön daran, eine wohnung aufzulösen, das hab ich jetzt gelernt.

meinen geburtstag sehr schön in ruhe verbracht, zwei alte freunde waren da, wir haben einen prosecco getrunken und ich wurde bekocht, das hätte ich gar nicht besser planen können. ein paar liebe anrufe und viele nachrichten, sehr gefreut, was mit dem eigentlich egal wunderbar in einen korb passt. feiern will ich wieder zum 60. in zwei jahren, wenn nichts dazwischenkommt. die beiden corona-jahre haben mich bequem gemacht, ich hatte seit jahren nicht mehr so viele menschen in der wohnung und kann es mir gar nicht mehr vorstellen.

beim umzug zum ersten mal einen partner vermisst, der mit anpackt. ich habe den bestimmt auch in den jahren des alleinerziehens mal vermisst, aber diese männliche konnotierten eigenschaften wie kraft, entschiedenheit, die waren es nicht.

wetter am anfang 35°, zu heiß, dann gewitter, heute ist es regnerisch und angenehm kühl. bisher einen tag am see und in der sonne verbracht, wie sich alle zellen der haut drüber freuen ist immer wieder ein erlebnis. der see ist warm, erfrischt aber noch etwas, man muss rausschwimmen, er ist in der mitte 400m tief, so weit kommt die hitze nicht.

die jahrelange lieblingsbar direkt unten am see ist merkwürdig verändert, das personal meckert die gäste an, ist schnippisch und wird laut, wenn man was essen möchte und nicht weiß, dass die küche zu ist. sehr strange. der freund sagt zu einem kellner, es sei wie fisch ins gesicht (pesce in faccia), was mich an vercingetorix erinnert und mir gute laune macht. wir wollen da nicht mehr hingehen, obwohl wir „schon hingegangen sind, als der kellner noch nicht auf der welt war“ (freund), es ist ein jammer wegen der erinnerungen und der 1a-lage. auch gedacht, so ist das mit dem alt werden, nee, dem älter werden.

hier in norditalien wird die mülltrennung sehr akribisch und übergenau überwacht, es werden durchsichtige mülltüten verwendet, und wenn man was falsches reintut, bleiben sie liegen. gegen das übermass an plastik haben sie mit dem kleinsten angefangen, so lassen sich die deckel von den plastikflaschen nicht mehr so leicht abdrehen, ein letzter plastikfaden bleibt und hält den deckel, man muss ihn mit einem ruck abreissen, oder man lässt es, der deckel bleibt hängen und wird nicht vergessen. bei den millionen täglich verkaufter plastikflaschen macht das bestimmt einen mindestens einstelligen zuwachs an recyclingmaterial aus.

tassen im schrank

unglücklicherweise gemerkt, dass mein geschirr nicht mehr lieferbar ist, ich hatte das eher bunte arzberg tric, jetzt gibt es das nur noch in etwas pompösem silber. bisschen sauer, ich meine mich an das versprechen von ewiger lieferbarkeit zu erinnern, und was sind schon 15 jahre, meissen zwiebelmuster gibt es anstandslos seit 1730, da können diverse generationen immer mal was nachkaufen. auf ebay die fehlenden teller gefunden, aber wenn wieder was kaputt gehen sollte, esse ich eben nur noch vom meissen. habe dann gleich kontrolliert, wie das mit einer anderen lieblingsserie aussieht, den schon etwas arg bunten iittala-tassen, und naja, heute war porzellantag. ich kann gut verdrängen, dass ich nur selten mehrere leute am tisch habe.

sonst ist alles wunderbar grade, counting meine blessings, beide zwillis im haus, einer sogar ein paar tage, mit dem g. über den markt spaziert, mit beiden gebruncht, dann zusammen scrabble gespielt, dann sind die beiden wieder weiter gezogen. meine tickets für ophelia’s got talent am sonntag habe ich an den g. vergeben, werde es mir aber auch nochmal ansehen, frau catatonia hat mich überzeugt. bin gespannt, was g. erzählt.

beim scrabble hab ich verloren, aber nur knapp.

muttertag nachmittag, vergessen, wo ich mein auto geparkt habe, nach spaziergang gefunden, den blumenstrauß abgegeben, sofort fällt der absurde stress von mir ab. schwester rät, das schuldproblem in den griff zu bekommen, solang meine mutter noch lebt, das werde ich angehen, scheint sehr sinnvoll. war gar nicht auf den gedanken gekommen, dass sich sowas auflösen lässt, habe es als wesenszug der beziehung als gegeben angesehen. wieder zuhause, schokolade, likörchen, entspannung. bei meinen kids ist es mir nicht wichtig, ob sie dran denken oder nicht, es ist keine kategorie, diese symbolischen gesten spielen keine überhöhte rolle. (1 2 3 von 3, hab mich doch gefreut).

auf der autofahrt im radio erst eine sendung über die frankfurter schule/horkheimer/marcuse versucht zu hören, aber nicht folgen können, dann kam was über den orthodoxen stalinismus, gedacht ooookay, keine mütter im elfenbeinturm, das kennt man ja aus dem alltag. sender gewechselt, ich war ja auf müttertour.

versucht, mein depot zu befüllen, gemerkt, dass man so etwas nur zu geschäftszeiten der börsen kaufen kann, wie altmodisch ist das denn bitte?

kw 19

endlich wieder ein depot eröffnet, wo ich meine paar kröten vom tagesgeldkonto rüberschieben kann, um wenigstens ein paar prozente zu bekommen. das post-ident-verfahren ist verblüffend einfach, ich musste mit offener app im vordergrund vielleicht 20 minuten warten, dann kam eine dame auf den bildschirm, bat mich, mit dem perso zu wedeln, ihn anders festzuhalten, mehr nach links, mehr nach rechts, bestimmt, um auszuschließen, dass ich eine robodame bin, dann hat sie ihn fotografiert, dann mich, dann war sie zufrieden. dauert keine 5 minuten. das depot ist einen tag später aber immer noch nicht freigeschaltet, keine nachricht, keine mail, kein hinweis darauf, wie lang es dauern wird. gegoogelt, aber es steht nirgendwo, beim kundendienst sagt mir nach 20min ein freundlicher herr, das würde bei einem depot ja alles noch ein bisschen dauern, weil da „im hintergrund einiges gemacht werden“ müsste, in einer woche etwa wäre es fertig. jetzt sehe ich leute mit schreibmaschinen in staubigen büros dinge machen, seile verknüpfen, wege verstöpseln, rauchzeichen senden, ein kompliziertes gefüge wird ins reine gesetzt und zum laufen gebracht. danach wird mir das depot wahrscheinlich per bote überbracht.

freue mich in zukunft auf die schönen zeiten, wenn es keine parkplätze auf allen strassen mehr geben wird, und auf der parkspur dann all die e-räder, fatbikes und lastenräder fahren können, ohne die schmalen radwege auf dem bürgersteig zu verstopfen. genervt von all den nie bewegten fahrrädern, die sämtliche radständer im hof besetzen, statt im keller auf ihren seltenen einsatz zu warten. als ganzjahresradlerin hat frau es schwer. genieße grad die nicht mehr gut aufgepumpten reifen, weil ich so über das viele berliner kopfsteinpflaster fahren kann, ohne dass mir die insulinpumpe aus dem bh rutscht.

das theatertreffen beginnt morgen, ich habe 2 karten für ophelia’s got talent in der volksbühne ergattert, ohne viel über das stück zu wissen. dann nachgesehen, gemerkt, ich hab gar keine lust auf soviel nacktheit, es fällt mir schwer, nacktheit ohne sexualität zu denken, und die ist bei mir grade sehr angenehm verdrängt, da will ich nichts aufwecken. nacktheit im theater nehme ich immer als aufhebung der illusion wahr, als entblößung, ein übergriff ins privatleben der schauspieler*innen, also das schauspiel unterbrechenden und störenden übergriff in das andere, was die arbeit der theaterleute vergessen machen soll – nee, auch nicht, so war das theater ja früher mal, inzwischen ist alles oft so normal und authentisch wie möglich, da passt es ja wieder, auf der bühne. ich bleibe da alte schule, will schauspiel sehen, ich mag außerdem kleidung als teil der inszenierung. eine freundin, die drin war, sagte, man würde es nach einer weile gar nicht mehr sehen, und es sei eine sehr kraftvolle inszenierung. well, wers mag. den kindern die tickets angeboten, g.-zwilling hat interesse und eine freundin, mit der er da hingehen mag, wie viele im publikum vermutlich hauptsächlich aus nicht theatertheoretischen gründen.

hab leider sonst nur mich nicht übermäßig interessierende karten bekommen, weil die guten innerhalb der ersten 2 minuten alle weg waren, extrem! nervig. wär sehr gern in den sommernachtstraum gegangen, die nora hat mich nicht so interessiert. hab noch karten für die eingeborenen von maria blut, am 22. mai, aber das ist mir eigentlich schon zuviel schrecken und wandel. ein ticket für den rang wär noch zu haben, falls jemand mitmöchte?, für 19€. einen hamlet aus dessau schaue ich mir auch noch an, das geht ja immer, da hab ich leider nur noch eine karte gekriegt.

oh. das depot kam dann doch schon heute um 20 uhr, per email. heute abend mit dem g.-zwilling geplaudert, der schon heute für eine party hier ist, jetzt bin ich schon zu müde zum investieren. haben sie lieblings-etfs oder aktien für mich? bisher ist das suchen danach eine angenehme beschäftigung, ich bin jedenfalls total raus aus meinem alltag und gut abgelenkt dadurch. vielleicht ist das als geldthema auch privatsache, wie die frage nach der lieblingsunterwäsche oder dem liebhaber. ach, eine frage zur bekleidung hätte ich auch: suchen sie sich ihre sachen für den nächsten tag am abend vorher raus? ich nicht, bin deswegen meistens im egalwas-modus, der meiner optik nicht gut tut, außerdem bleiben dann die vielen schönen sachen meistens im schrank liegen.

1. mai 2023

es scheint, als ob wir loopenden typ einser in zukunft google colab nutzen könnten, um die app zu schreiben, mit der die insulinpumpe gesteuert wird. wir müssen das ja aus versicherungsrechtlichen gründen selber tun, mit android studio und in einem für nichtnerds oft rätselhaften copy/paste-verfahren, mit unerwarteten fehlern, wobei für leute wie mich ja jeder fehler gleichermassen erwartet wie unerwartet ist, und zur gänze unerklärlich. es wäre hilfreich, wenn ein programm in einer cloud das übernimmt. zum glück gibt es das erst jetzt, sonst hätte ich noch ewig keinen neuen rechner gebraucht, und über den freue ich mich ja täglich. hier gehts zur anleitung.

(die körper von wolken)

das bloggen rutscht in den hintergrund, genauso wie twitter, vielleicht hängt das auch zusammen. es ist mir nicht mehr so wichtig. das altern zeigt erste kleine zähnchen (die wirklich alten lächeln milde über uns alberne endfünfziger), ich bin oft müde und in einem totalen alltag festgeklebt, wie in einer fliegenfalle. nicht unangenehm, es ist wie es ist, aufwand lohnt sich nicht, besser wird es nicht mehr, aber es ist okay. schau filme an, in denen leute (meistens männer) uralte motoren wieder zum laufen bringen, sowas bräuchte ich vielleicht auch. freue mich über den feierabend, die freunde, meine wohnung. finde meine tage nicht interessant genug, um darüber zu schreiben, andrerseits lese ich die tagebücher der anderen immer sehr gerne, bewege mich da bisschen im widerspruch. irgendein thema, ein bild, ein detail bleibt dann ja doch hängen von einem tag.

letzte woche der moment, wo mein fröhlicher jagdeifer beim versuch, mit einem anderen mitarbeiter einen fuchs aus dem garten meiner arbeitsstätte zu vertreiben, während alle anderen hinter einer unsichtbaren linie stehenblieben, in scharfen schmerz kippte, als ich bei einem zu schnellen richtungswechsel mit dem fuss umgeknickt bin. der triumph ist immer nur kurz.

vielleicht geht das bloggen in der sagen wir nichtkalten jahreszeit einfacher? es hat dieses jahr so lang gedauert, es ist so aufregend, wenn es endlich los geht, ich fühl mich nach einem wochenende schon wie ende juni, lieber auf vorrat fühlen, alles auf einmal, es hält ja doch nicht, morgen sind wieder 12° grad.

erinnere mich an 1. mai-tage bei 30° c im görlitzer park, in den achtzigern, irgendwie lagen wir da immer unter bäumen und es war endloser frühsommer. demos kriege ich heute nur über die polizeimeldungen auf twitter mit, das hätte ich vor 20 jahren auch keinem geglaubt, immerhin ein bisschen unangenehm ist es mir dann doch. vor drei oder vier jahren bin ich mit einer affäre zufällig am rand des geschehens entlangspaziert, fällt mir jetzt grad ein, mauerpark, es wurde dunkel und war laut, und wir haben über etwas anderes geredet.

jetzt habe ich ein legoset mit über 2300 teilen zuhause und freue mich lieber weiter drauf, es am nächsten oder übernächsten wochenende aufzubauen, statt endlich damit anzufangen, obwohl der tag perfekt dafür wäre. bin inzwischen dermassen zuhause im impulskontrollmodus, ich komm da gar nicht mehr raus. im letzten sommer habe ich am see eine vespa zusammen mit dem g.-zwilling zusammengebaut, das war toll, ich glaube, ich warte jetzt auch auf den sommer, wenn zumindest der große mal reinschauen will, um der nonna beim auszug mitzuhelfen.

kleines ping aber habe ich, ping ping, sagt die lifeline.

14. april 22 uhr 41

durch den job diese art anspannung, bei der ich mir sagen muss, dass alles okay ist, es keine probleme gibt, alles seinen weg geht, die woche überstanden ist, und es dauert trotzdem ein paar stunden, bis der stress nachlässt.

regen und kälte.

nächste woche werden die zwillis 22 und ich hab noch kein geschenk, hab bisher auch nicht drüber nachgedacht, sonst habe ich immer ein offenes fensterchen in meiner aufmerksamkeit für solche dinge und die sortiert dinge und ideen vor sich hin, während ich durchs leben gehe, bis es irgendwann passt. es fällt mir eigentlich immer was ein. bettwäsche wäre mir nicht eingefallen, das ist aber der wunsch vom g.-zwilling, „weil die oma immer so schöne puma-bettwäsche“ hat. besorge also einmal biber und einmal schöne dichtgewebte baumwollwäsche, ich hoffe, es ist genehm. verspüre gewisse neigung, allen kindern warme dinge zu kaufen, ich kann mir die sommerliche sehnsucht nach etwas kühlem auf der haut gar nicht mehr vorstellen in diesem ewigen winter. der d.-zwilling antwortet nicht, ich darf also durch die ganzen gadget-listen scrollen und mich amüsieren. es gibt 3d-drucker für 70€, damit könnte er einen borg cube drucken, wenn er ein trekkie wäre, und nachtsichtgeräte für noch weniger, die ich aus nachhaltigkeits- und albernheitsgründen nicht verschenken will, außerdem muss man sowas immer an beide zwillis verschenken, sonst ist der andere zu recht eifersüchtig. wie immer plus 1 buch.

noch ein date verabredet, hoffe auf wenigstens ein bisschen nervosität vorher, auch beim zweiten mann im jahr ein kontakt bisher ohne das gewisse etwas, hoffe sehr, dass irgendwas, was wir uns zu sagen haben, einen anker wirft in der, die ich bin, ach quatsch, ein einzelner kleiner müder funken würde schon genügen. irgendein erkennen. ein glühwürmchen am horizont. ein kleines oh. ansonsten hab ich ruhe bis zum nächsten quartal.

es ist wie es ist

in den achtzigern war ich ja schon in berlin, in meiner uni- und freunde-blase, hatte noch keine genaue ahnung, was ich mit meinem leben machen soll, zuviel war noch abgrenzung von all dem, was ich nicht war. ich habe zu wenig gelesen für mein studium, aber ein paar autoren haben mich erwischt, wie man halt mit paarundzwanzig erwischt werden kann. ein seminar mit rainer niehoff war dabei, das erinnere ich noch heute als intensiv und leicht und leidenschaftlich klug. ich habe nicht viel gesagt da, hab aber verstanden, was literaturwissenschaft sein kann, brücke und fluß, und was nicht. es ging um hans henny jahnn, immerhin heißt der g.-zwilling mit zweitem namen henny, die bücher stehen im regal, ich lese alle paar jahre mal ein theaterstück nach, wenn jemand das inszeniert, aber für die romane fehlen mir inzwischen geduld und glauben, oder nein, es fehlt die zeit, vor allem, die fähigkeit des abtauchens in eine welt, die das wert ist.

es gibt ja autoren wie hesse, sartre, camus, chatwin, kurze bücher, die vor allem von zwanzigjährigen gelesen werden, ich bin mit dem großen in seiner hesse-phase vom see aus nach montagnola ins museum gefahren, hab mich gefreut, als beim g.-zwilling ein band sartre lag, allerdings auch gemerkt, dass ich den jungs außer paar gemeinplätzen kaum was dazu sagen konnte, es ist zu lang her, meine lebensumstände haben mit literatur nichts mehr zu tun, es gibt nur noch ein paar fragile fäden ins literaturnetz, immerhin glitzernde fäden.

ich versuche das mit diesen besonderen büchern alle paar monate mal, bleibe ein paar dutzend seiten, lese nicht oder selten zu ende. vielleicht ist es lesegruppenmaterial, aber wie früher in der uni kapitelweise, als eine art lesebegleitung, das gabs doch beim ersten knausgård, wenn ich es richtig erinnere? für all diese monolithe, vielleicht auch für den tunnel von william gass, oder den horcynus orca von d’arrigo, dann die sorge, dass auch diese bücher im rückblick verschwimmen, nicht mehr die meilensteine sind, die sie ungelesen und im vorfeld noch waren, so als sehnsuchtsobjekt, das buch, in dem ich endlich verloren gehen darf oder mich wiederfinden kann. die glastonbury romance von powys ist da anders, der roman funktioniert auch in auszügen, da lese ich gelegentlich als eine art ausflug ins grüne drin herum.

ich schaue allerdings auch gelegentlich indiana jones, aus ähnlichem impetus. egal. wochenende!

eine freundin, die literatur unterrichtet, hat mir gesagt, das heutige buch der jugend sei allegro pastell von leif randt, und naja, wenn ich das probelese, also sagen wir, ich nehme dann mein alter wahr, es liest sich wie nahtlos aus dem leben gegriffen, zwanzigjährige schreiben tagebuch, was sie unbedingt tun sollten, aber es sind halt uninteressante zwanzigjährige. dann lieber drama, intensität, grenzen, fremde weltgebäude.

hmm. ein versuch, mich selber ins lesen hineinzubloggen, und das hat ja schon mit dem daten nicht wirklich gut funktoniert.

freddo cane

heute auf ca 100m strasse bis auf die haut nassgeregnet worden, sogar meine dicke winterjacke war wie einmal in den see geworfen. danach noch 2 stunden in einer sitzung gesessen und am ende gefroren wie ein schneider, heimgeradelt, jetzt wärmflasche und tee. kann weg, der märz.

das fortwährende frieren an allen exponierten körperteilen findet ja bei jeder begegnung mit der aussenwelt statt, beim lüften genauso wie beim weg zur arbeit, also da ziehe ich mich natürlich an, aber realistisch gesehen ist immer ein strumpf runtergerutscht oder ein eckchen hals liegt im fahrtwind oder der regen kriecht unter der regenhose (ich habe mir aus bequemlichkeit solche regenhosen für nur die oberseite der beine gekauft) in die jeans.

heut ist mir aufgefallen, dass ich den mann vom letzten date ja genauso ghoste wie er mich, wenn ich ihm nicht absage. paar zeilen geschrieben, obwohl das beidseitig stillschweigende nett, but nope auch eine gewisse eleganz hatte. er antwortet nicht, aber ich fühl mich besser. ghosten wird es ja nur aus unterschiedlichen oder missverstandenen absichten heraus, oder? das mistwetter eignet sich jedenfalls hervorragend als ausrede, um mit den nächsten kontaktversuchen noch eine weile zu warten. niemand verlässt grade freiwillig das haus.

als ich das letzte mal laut freddo cane gesagt habe, war es auch märz, der 17.03.2018. unter umständen ist es im märz doch noch nicht frühling und nur das licht bringt uns durcheinander?

26. februar 2023, sonntag

überlegt, ob ich mir noch so ein kleines chromebook fürs bloggen von unterwegs kaufen soll, ich habe mir ja kurztrips und kaffeehaus-gänge für dieses jahr vorgenommen. dann ist mir eingefallen, dass ich seit jahren ein kleines fire hd – tablet herumstehen habe, für 20€ eine tastatur bestellt, problem solved, also falls der akku noch anderthalb stunden oder so hält.

heut nacht habe ich auf dem land bei leuten einen kleinen schwarzen colliewelpen getroffen, er stand hinter einer reihe dunkler holzkisten, rabenschwarz, der bleibt so, auch wenn er ausgewachsen ist, das wird ein großer schwarzer collie, das fell matt und weich fließend. ich wollte ihn mitnehmen und habe eine weile überlegt, ob das nicht irgendwie gehen könnte. der hund hat mich gesehen und nicht gesehen, er hat an mir vorbeigeschaut, noch nicht verziehen, hab ich gedacht, und komm, ich machs wieder gut! bin aber ohne hund weggegangen.

am wochenende von simone buchholz „unsterblich sind nur die anderen“ gelesen, in einem zug, feines buch für einen kalten februartag, besonders, wenn einem das meer so fehlt. seit langer zeit mal wieder lust zu segeln.

mit frisch entgrautem haar sagen mir die leute, ich würde so frisch aussehen. den effekt werde ich wohl doch noch eine weile beibehalten, für ein paar jahre zumindest.

in den letzten tagen sehr auf die zeit gefreut, wenn sich meine jeweiligen aufenthaltsorte nicht mehr mit diesen vielen kabeln auffüllen werden, unzählige sich verknotende aufladekabel, und ich nicht mehr andauernd zeit mit sich geheimnisvoll verflüchtigenden passwörtern verbringen muss, und dann von gerät zu gerät sprinte, um die mehrdimensionale 3d-x-faktor authorisierung für jeden weiteren kleinen schritt rechtzeitig wegzuwischen, in der ewigen himmelsleiter des appwesens. ich bin es, ich bin es doch, will man rufen, aber es hört ja keiner zu, und dann schmeisst mich ebay-kleinanzeigen raus, weil meine ip-adresse nicht vertrauenswürdig ist. versuchen sie es später noch einmal. ob der liebe gott das auch so machen muss? es wäre allmacht, überall sofort reinzukommen. hier, madame, ihre mails, aber sofort. ich denke manchmal, so groß ist die erleichterung durch onlinezeugs nun auch nicht, früher habe ich meinen kram auch erledigt bekommen.

heute auf dem spaziergang um den wasserturm zweimal männer in montgomerys gesehen, einer hatte sogar einen hund dabei. ich weiß nicht, was genau diese mäntel bei mir auslösen, ein gutes gefühl jedenfalls, sicherheit, souveränität, zeitlosigkeit, vielleicht eine gute erinnerung an meinen vater, oder einfach an diese italienischen männer der achtziger, aus der zeit vor funktionskleidung. ich sollte einfach selber einen tragen.

endlich freitag.

gestern wg ko einen ko-tag genommen (1 tag krank ohne krankschreibung), da aber allerhand dinge zu hause erledigt, haare nachgefärbt habe ich auch. abends zahnprophylaxe, auf die frage, wann denn die letzte gewesen sei, wusste ich keine antwort, jedenfalls hat mir damals niemand stundenlang an den zähnen herumgeschmirgelt und gekratzt, da habe ich nur so eine detektivpaste auf die zähne bekommen, die dann zeigt, ob man richtig oder falsch putzt. ich dachte, das gehört so! jetzt ganz neues zahngefühl. plane den erwerb von zahnseide. unter anderem hat mir der zahnarzt erzählt, dass die naturfarbe der zähne eher gelblich ist, nur der schmelz darauf ist so weiß. der wird mit der zeit dünner, das gelb scheint mehr durch, also wenn ich das da mit weit offenem mund liegend, dem unangenehmen gerät lauschend, richtig verstanden habe. ich war etwas unentspannt. ich fragte nach dem blendamed-lächeln der schauspieler*innen und hab gelernt, dass es sich dabei nur um so eine art abdeckung handelt, die aufs vorhandene gebiss verfertigt wird, und das wird vorher dünner gemacht, damit die masken platz haben. den d.-zwilling mit den strahlend weissen zähnen gefragt, ob sein gebiss noch echt ist, darauf hin rief er am selben abend noch an. sehr gefreut. vielleicht sollte ich in zukunft einfach mehr fragen aus der luft greifen, dann meldet er sich häufiger. seine zähne sind echt, er ist ja auch erst 21.

das erstaunliche an den gesprächen zum krieg und zur politik ist die häufig lückenlose sicherheit der argumentationsketten, und wie die menschen davon ausgehen, auf der seite der wahrheit zu stehen, alles zu wissen, eine erklärung parat haben, die ihnen recht und dem anderen unrecht gibt. es gibt keine grauzone, die meinung muss klar und eindeutig sein. mir ist das unheimlich, ich bin ja nicht so ein meinungstyp. es sterben sehr viele menschen, und jeder tote im krieg ist einer zu viel. das finde ich sehr schwer auszuhalten, dieses sterben, das leben ist kostbar und einzig. keine chance habe ich im gespräch, versuche es allerdings auch gar nicht wirklich, da ich eh kein russisch kann, ich weiß also nicht, was die russische seite sagt.

fahrt nach leipzig gebucht, freu mich sehr. wollte mit dem g.-zwilling in dieses bowie-stück gehen, aber er sagt, da würde er schon mit dem großen hingehen, wenn der ihn besuchen kommt. gibt es tips für so einen kurzen wochenendtrip, was außer dem bach-museum soll ich auf jeden fall anschauen gehen?

… und von luft und liebe.

aus diversen winterfrustgründen neue kleidung bestellt, bei yoox, von dort habe ich fast alles schöne, was ich trage. und jetzt war die jacke zu eng, eine hose auch, die andere, selbe größe, sieht unangenehm nach 80ern aus. es waren auch blümchen darauf, weiß auch nicht, was ich mir da gedacht habe. geht alles zurück. überlege, mir am wochenende ein vollbad zu gönnen, nagellack, und dann eventuell den aufbau vom lego-aston martin, der immer noch in der schublade liegt, plus marktrunde mit freundin, vielleicht noch der eggleston im c/o mit einer anderen freundin.

frau kaltmamsell fragt, wovon wir leben, ich finde die frage auch total interessant, und schwierig, weil sie so sehr mit werten und vorstellungen und vorurteilen verbunden ist. ich glaube, es war keine nonmention, aber es passt so gut: ich hab zwar alleine drei kinder großgezogen, hatte aber leider keinen reichen mann, habe keinen cent unterhalt gesehen, für die kinder hat er aber bezahlt, wenn auch nicht viel. als mein vater 2003 starb, habe ich geld geerbt, das ich in den erwerb meiner wohnung gesteckt habe, vor der immowelle, schon ein paar jahre danach hätte ich das überhaupt nicht mehr bezahlen können. das war ein glücksfall und es ist meine alterssicherung, meine rente wird nicht ausreichen. es waren anstrengende zeiten, meine jobs waren keine hobby-nebentätigkeiten, sondern existentiell wichtig, auch wenn ich zu wenig damit verdient habe, teilzeitjobs, aufträge, texte, einmal tierghostwriterin für den rbb, sekretärinnenjobs. ein paar missglückte projekte, einmal wollte ich so eine art biographie auf dvd anbieten, mit interviews und bild/filmzeugnissen der personen, das war eine eigentlich schöne idee, die ist wohl an mangelnder fachkenntnis gescheitert. dann wollte ich diabeteshunde ausbilden und habe eine teure ihk-fortbildung dafür gemacht, dann kamen die blutzuckersensoren auf den markt und meine warteliste löste sich in wohlgefallen auf. also weiter jobs und aufträge und bewerbungen. als die jungs aus dem haus waren, gab es für die jobs kaum noch geld, weil sich die zeiten gewandelt hatten, sonst würde ich das eventuell heut noch machen- oder nein, wenn ich ehrlich bin, ist eine freiberufliche tätigkeit sowieso nicht das richtige für mich gewesen. als feste freie ging es gut, ganz selbstständig gehe ich verloren. jetzt bin ich mit fast vollzeit im öffentlichen dienst, of all things! außerdem verdiene ich etwas mit der vermietung eines zimmers dazu, das geht aber noch komplett an die söhne. auf die paar hundert euros mehr freue ich mich, wenn die jungs fertig sind mit ihren studien. ich bin seit 20 jahren alleinverdienerin in meinem haushalt.

ein date ausgemacht, mit einem mann, der mich freundlich angeschrieben hat. erst dabei ist mir aufgefallen, dass das fast niemand tut, viele männer schreiben im profil, sie würden die likes nicht sehen (weil sie die gratisversion der app nutzen), darum solle man sie anschreiben. auf die idee, selber mal den ersten schritt zu gehen, kommen die wenigsten. solche prinzen schreibe ich nie an. ich will mein ziel, eine handvoll männer zu kontakten, bis zum sommer erreicht haben, und das leidige thema datingbörsen wieder für ein paar jahre vergessen. oder für immer, echt, was soll der quatsch, ich bin eh zu alt für den markt.

mit dem blog würde ich gern was dazu verdienen, vg wort bringt um die 40-50€ im jahr, da reicht nicht mal für den blogunterhalt. müsste dafür viel häufiger schreiben, es genügen ja auch ganz kurze texte, vielleicht mit irgendeiner fortsetzungspassage, um die 1800 zeichen für die vg wort vollzukriegen? schon oft vorgenommen. ich bin ja eher abend- als morgenbloggerin, ich könnte wie früher einfach den tag durchs blog laufen lassen. die leser für hohe zugriffzahlen bräuchte ich dann natürlich auch, bisher sind es so um die 100-120, wenn ich was poste, also sehr viele, wenn ich mir euch als einzelne menschen vorstelle, mehr wären mir auch fast unheimlich, da kenn ich dann ja keinen mehr von, das ist ja wie auftreten vor publikum! ich mag ja das hotel mama als geheimtipp. na, nicht unschwierig. die kaffeekasse über paypal jedenfalls hat bisher insgesamt 8,50€ eingebracht.

februar ist aber auch ein rechter bremsschuh für neue projekte, man sollte sich was ungesundes vornehmen, das dann eh nicht klappt, wieder rauchen! mehr käse.

was mich eigentlich fast mehr als das finanzielle interessiert: was macht ihr auf eurer arbeit, womit verbringt ihr eure zeit? was davon ist fachwissen, das ihr gelernt habt, was musstet ihr euch selber erarbeiten? inwiefern war eure ausbildung für den job entscheidend?

nachtrag: dem sohn vom posting erzählt, und er liest grade zufällig das buch von julia friedrich übers erben. sie berichtet darin, wie dadurch die ungleichheit perpetuiert wird, wie es zu kriegen, morden und konflikten geführt hat, und wie schwierig dabei die gefühlslage aller beteiligten sein kann, erben und nichterben. es sei keine neiddebatte, sondern es ginge um wichtige gesellschaftliche themen, sagt der große, wie wir weiter leben wollen, und wie sich die teilung der gesellschaft in arm und reich verlangsamen lässt. interessant.

wechselstrom

eigentlich wollte ich mir heute meine kamera umhängen und dann spazieren gehen, aber es gab einfach gar kein licht, also nur dinge erledigt und im sessel gesessen. ich hab mich ein paar mal in den sessel gesetzt, und jedes mal ist ein mann auf den balkon gegenüber getreten, um eine zu rauchen. fühle mich beobachtet, bis mir eingefallen ist, dass der arme mensch einfach dauernd rauchen muss, dieser egosumpf immer im berliner februar, wo wenig erkennbar ist außer dem selbst, alles außen im ungefähren halbdunkel verschwindet. ihm zugewinkt und den vorhang zugezogen.

gestern meldete sich noch der sich selten meldende d.-zwilling, er wolle mit seiner freundin geschenkte möbel von berlin nach halle transportieren, ob er das auto haben könnte. kann er, ich war auch kaum nervös, er ist ein vorsichtiger fahrer, aber es war seine erste lange strecke allein, und es gibt dieses mütterliche fatalismus-ding, weil man ja außer vertrauen nichts tun kann, vertrauen als aktive lebenskunst sozusagen. große freude, als er heil wieder hier war.

die jungs wollen ihren vater über eine intervention dazu bringen, seine aggressivität in einer therapie in den griff zu bekommen. der große meint, er sei das seinen halbschwestern schuldig, die mit dem mann ja aufwachsen müssen. ich habe ihm gesagt, dass der vater für seine aggression verantwortlich ist, niemand sonst, bin gleichermassen besorgt und gerührt und glaube nicht, dass sowas funktionieren kann, es ist vielleicht eher der job der mutter, da wegzugehen mit ihren kindern, aber wenn sie das nicht will oder kann, gibt es wenig möglichkeiten.

wegen meiner viel zu hohen stromrechnung einen zähler gekauft und den kühlschrank drangehängt. der 24 jahre alte bosch verbraucht strom für ca 16€ im monat, das ist weniger als erwartet, vielleicht sollte ich den zähler doch noch genauer einstellen, oder ihn länger als drei stunden laufen lassen. jedenfalls interessant. ich würde mich freuen, das alte ding behalten zu können, er hat außerdem noch so einen schönen schwarzen „achtung volksbühne“- aufkleber drauf, die gibt es nicht mehr, die ganze volksbühne gibt es ja so nicht mehr.

versucht, beim stromlieferanten nachzufragen, ob es da vielleicht ein missverständnis gab, ob vielleicht der stromzähler falsch ausgelesen wurde, aber da ist kein durchkommen. es würden grade wegen der preiserhöhungen sehr viele leute anrufen, deshalb müsste man bis zu 2 stunden warten, in der leitung zwei stunden warten, echt ey, das führt zum kurzschluss. auf meine mail hat auch noch keiner geantwortet, nicht mal eine automatisierte antwort. vielleicht ist der ganze laden mit dem vielen geld der kunden einfach im großen strom untergetaucht, den adern des netzwerks folgend, hinfort durch alle dosen, auf nimmerwiedersehen im großen kreislauf verschwunden?

*grade eben nach einem freundlichen hinweis einfach einen vertrag bei einem anderen anbieter geschlossen, der dann beim alten anbieter kündigen wird. die absurden 440€ stromkosten für januar und februar sind dann wohl weg.