Le vase où meurt cette verveine D'un coup d'éventail fut fêlé; Le coup dut l'effleurer à peine: Aucun bruit ne l'a révélé. (prudhomme, le vase brisé)
hwurw (genau so hat es sich angefühlt) früh um halb sechs mit dem hund rausgemusst, weil g.-zwilling heut nacht nicht mehr mit ihr raus ist, was er hätte tun müssen, weil er beim ausgehen meinen schlüssel mitgenommen hat, nach dem seiner am see liegengeblieben ist und der d.-zwilling erst heute wiederkommt. gestern war es nochmal schön sommerlich warm, ich bin zur friseuse, die als feste freie in einem salon in friedrichshain arbeitet, sie wurde mir empfohlen, weil sie so wenig kostet, ich bin bei ihr geblieben, weil sie gut schneidet und ich mit ihr in diesem italodeutsch plaudern kann, weil sie lange in rom gelebt hat. sie arbeitet 55h pro woche, sagt sie, weil sie mehr als 1000€ netto verdienen will. in rom würde sie kaum noch was bekommen fürs haareschneiden, und sie ist die männer leid, denen die salons meistens gehören.
bisschen bammel vor dem dunklen winter, schon jetzt ist es um 7 nicht mehr ganz hell beim kaffeekochen. wie jedes jahr will ich mir dann schnell noch einen mann suchen, aber es kommt immer was dazwischen, und für diesen schritt in die nähe fehlt mir das klicken, der moment, wo ich auf jemanden total fremden neugierig werden kann, entweder durch text oder durch bild. ich muss das konsequenter angehen und einfach jeden treffen, der halbwegs normal wirkt.
mit g.-zwilling bisschen über den netflixfilm „the social dilemma“ geredet, hauptsächlich wegen einem verschwörungsopfer im näheren umfeld, er meint: aber du bist doch auch süchtig und hängst immer am gerät. stimmt und stimmt nicht, vor allem fühle ich mich nicht inhaltlich manipuliert, sondern vertraue meiner wahrnehmung. aber tun das nicht alle, auch die querdenker? ein unterschied zwischen mir und denen ist glaube ich die zusammensetzung des inputs. bei mir sind es (auf twitter, facebook und instagram) nur private stimmen, also einzelne, identifizierbare menschen mit geschichten, berufen, menschen, die ich mag und in grenzen kennenlerne über die socials, vor allem ist die zusammenstellung meiner timeline selbstgemacht, und kein ergebnis von cookies. das geht auf youtube nicht so gut, da gibt es ja immer einen stream, auch wenn man keinem folgt.
ich spüre trotzdem nach wie vor einen überdruss an all den nachrichten und meinungen auf twitter, das gibt mir eine grundunruhe, die ich früher nicht hatte, obwohl ich da nicht weniger informiert oder interessiert war. die art der kommunikation ist entscheidend, das dauernde tröpfeln von schlechten nachrichten und hinweisen auf die böse welt hinterlässt spuren, unter anderem ein gefühl der hilfslosigkeit und des ausgeliefertseins, und leute, die andauernd probleme erwähnen, gehen mir im wirklichen leben total auf den keks, ich nenne sie übelgrübels, keine ahnung, warum ich sie im netz leichter ertrage, wahrscheinlich, weil es (meistens) beruf für sie ist, nicht freizeit wie für mich. ich lese sie ja freiwillig, und werde nicht als zufälliges opfer von ihnen auf einer party festgequatscht, inclusive schlechtes gewissen. gegen all das übel tue ich nicht mehr als in den zeiten vor dem netz, bisschen spenden, wählen, gelegentlich diskutieren und demonstrieren. also nutze ich meine geräte tagsüber nicht mehr für social media, lese morgens im netz zeitung und …
wieder mehr literatur, könnte eigentlich mal wieder den plan aufnehmen, alle nobelpreisträger zu lesen, die ersten 5 oder so hab ich schon, aber die bücher sind nicht herauszulösen aus ihrer entstehungszeit, die autoren längst vergessen, mit ein paar ausnahmen, gleich der zweite nobelpreis wurde an th. mommsen verliehen, dessen römische geschichte ein wahrhaft zeitloses meisterwerk ist, nützlich fast wie am ersten tag.
heute gebe ich diese facharbeit ab, nachdem ich mir einen schlussatz ausgedacht habe. freu mich drauf, ich leide ein bisschen an der zähen gebundenheit an meine situation als jobsuchende risikopatientin bei corona, da ist jede aktivität gold wert.
(das gedicht oben drüber sollte kleiner, rechtsbündig, ein vers pro zeile gesetzt sein, wie son gedicht halt aussieht. nach halber stunde aufgegeben. wordpress, your blocksystem sucks.) (edit: das rechtsbündige und die zeilenwechsel gehen mit dem blockformat „vers“, allerdings ist dann die auswahl für schriftsatz nicht mehr sichtbar.)