am dienstag, den 23. februar. habe ich eventuell leser/leserinnen in der wunderschönen hansestadt bremen? nette menschen mit einer gästecouch? große lust, da hinzufahren. obwohl, am abend danach sind sie in mailand, da könnte ich eigentlich auch mal wieder … kann mich ja als groupie bewerben.
Kategorie: Allgemein
fülliger füller
schreiben lässt sich damit nur noch sinnvoll und sauber gesetztes
das ist bedauerlich, aber es spart tinte am morgen
inhalt ist so nur noch eingeschränkt möglich, da bleibt nur das hündchen:
emma liegt still auf dem sofa und starrt auf den tisch, schon seit langem
eben grad lag da die gans, an der noch fast sicher was dran war.
naa, das wird nix für den alltag. schon die feder ist so groß, dass ich beim schreiben immer draufsehen muss, wirklich am besten fürs unterschreiben geeignet, wenn alles schon durchdacht und gesagt ist.
schreibzeug meines vaters, von der nonna geschenkt bekommen. habe schon zwei weitere geerbte füller von ihm, mit dem pelikan schreibe ich am liebsten, den vergisst man beim schreiben, die zigarre hier will weg vom papier und raus in die welt, gesehen werden. vorteil: die hände wirken wieder zierlich.
er hat damit tagebuch geschrieben, erzählt die nonna, und so ist das tagebuch auch geworden, distinguiert, mit anmerkungen zum wetter, in schöner, leserlicher handschrift. es geht darin um geschäftliches, treffen mit wichtigen menschen, ein tagebuch des öffentlichen lebens, kühl und analytisch, eines montblanc meisterstücks würdig. wir kommen nicht vor, aber es war ja auch noch vor dem internet.
kw 45
davidzwilling hat sich alle vier weisheitszähne auf einmal rausnehmen lassen, die sache ging problemlos über die bühne, mit ibu und kühlpads auf den dicken backen ist es unangenehm, aber nicht dramatisch, also bis jetzt, tag 2. gregorzwilling hat magendarm, ich hoffe, er steckt david nicht an, oder erst, wenn seine schwellung abgeklungen ist.
ein zehntklässler in der schule der kinder ist heute nacht an einer mandelentzündung erstickt. gestern habe er noch gechattet, erzählt elias, und sich krank gemeldet. nie bin ich abends mit angina oder verdacht darauf zum notarzt, immer erst am nächsten tag zum kinderarzt, schwitzi, um nach dem abstrich eventuell mit antibiotika weiterzumachen. nehmt sowas ernst genug! der große malt sich aus, wie ich morgens zu ihm gehe, und er nachts gestorben ist, „für immer“, sagt ein zwilling. er hieß m., war groß, hatte schwarze haare und weiße haut, und er hatte einen sehr gut trainierten bizeps, sagt der große.
wie man bei plötzlichem hohen fieber immer den nacken checkt, wie ich bei asthma die kinder neben mir schlafen lasse, wie sicher ich mir bin, einen notfall zu erkennen, es aber eigentlich halte wie bei unterzuckerungen: wenn du ernsthaft zweifelst, hast du eine, und also das krankenhaus entscheiden lasse, ob die bänder gedehnt oder gerissen sind, die hand verstaucht oder angeknackst, es nur eine grippe oder doch blinddarm ist. aber bei halsschmerzen? vielleicht halstabletten aus der nachtapotheke. den kassenärztlichen notdienst kann man bei sowas in der pfeife rauchen, bei kindern kennen die sich nicht aus.
bah.
KW 44
mit den zwillis in der philarmonie, thielemann und der großartige menahem pressler, 91 jährig, spielt federleicht und freut sich sehr über den stehenden applaus. danach strauss, die alpensinfonie mit ganz großem orchester, inclusive der wirklich großen pauke und einer windmaschine mit kurbel, die ich noch nie gesehen habe vorher. zwillis sitzen vorne auf der klappstuhlkante und sehen hin. das konzert ist absolut perfekt, der eine kurze atemzug einer ich glaube oboe, den man nicht hätte hören sollen, macht es nur noch größer, es war makellos gespielt. draussen zeigt davidzwilling auf die gemäldegalerie und sagt: „das konzert war ja eigentlich ziemlich in ordnung, aber da drüben, das ist ja wohl das langweiligste museum der welt“. denkt man so (als vermittlerin von inhalten, nicht meinungen): yeah.
einen tag später frau ziebarth besucht, mit den jungs, wir bringen kuchen mit und ein buch, leider das falsche. da hast du wohl meine souveranität überschätzt, sagt sie, und ich nehme „sterben“ wieder mit. sie kennt knausgård noch nicht, was ich kaum glauben kann, aber vielleicht ist er menschen, die das ichbezogene netzschreiben nicht kennen, auch nicht so leicht nahezubringen? werde ihr „lieben“ mitbringen stattdessen, schon aus neugierde, ob es ihr gefällt, mit ihren 93 jahren, die reihenfolge ist ja auch nicht so zentral. sie freut sich über die jungs, die sie zuletzt vor jahren gesehen hat, und fragt sie aus, die kinder werden ganz still und stumm vor soviel altmodischem interesse, niemand fragt ja noch, lässiges ignorieren ist angesagt, wenn kinder mitkommen. der stuhl, in dem du sitzt, gehörte brecht, sagt sie, kennt einer von euch brecht? die jungs schweigen, ja, doch, sagt gregor dann zögerlich, ein autor, oder? elias weiß etwas aus der hauspostille, ich höre natürlich den weckruf lauter als nötig (das schlechte gewissen der alleinerzehenden irgendwie, und mein kultureller kontext fühlt sich zuhause bei frau ziebarth auch eher behauptet als gelebt an) und packe brecht auf meinen inneren stapel. frau ziebarth lacht und fängt an, surabaya johnny zu singen, sie kennen es noch nicht, wollen aber alle mal auf dem stuhl sitzen. wir verabreden einen gemeinsamen abend im BE, bei mutter courage. sie hat dort, das muss man wissen, einen sitzplatz in der ersten reihe, der für sie freigehalten wird.
kanon als quest?
amüsante und recht kulturbegeisterte serie entdeckt, white collar, hauptfigur ein schöner junger betrüger mit hut und bildung. 6 staffeln bei netflix, die mischung aus vorfreude und panik bei soviel möglicher prokrastination. ähnlich wie suits lebt sie von der begegnung zwischen norm und regelbruch, bringt dazu durch ihre vorliebe für klassische bildung viel spass und jede menge kleiner erhebender momente, wenn ich buch, künstler oder kunstwerk kenne. so billig bin ich zu haben.
wieder dran erinnert worden, dass ich meinen jungs eine solide bildung angedeihen lassen möchte, die schule liefert da nur einen sehr weitmaschigen kanon, mit einem ein buch pro semester höchstens. die selbstbeschreibung von belesenen menschen hat häufig so einen antielitären grundton, es war nicht die eliteschule oder der hauslehrer wie in vergangenen jahrhunderten, sondern das buch als einziger ausweg aus einer trüben welt, die bibliothek der rückzugsort, das lesen also immer freiwillig und aus so einer autonomie heraus, als zeichen einer besonders ausgeprägten intelligenz in einem umfeld, das so eine intelligenz erstmal nicht belohnt hat, als bräuchte auch die reine, elementare freude am lesen eine entschuldigung, wenn sie nicht eh vom aussterben bedroht ist.
kann den kindern leider keine komplette backstory mehr liefern, es geht ihnen gut, sie haben alle smartphones und lieblingsserien, brauche also ein anderes antriebssystem, einen anderen impulsgeber, und eine leseliste. ein incentive, das wort gefällt mir am besten, etwas anfeuerndes. bestechen oder herausfordern? schwierig.
Unbenannt
auflug zum geburtstag nach magdeburg, neun stunden alleine außer haus gewesen, mein zug ist schon wieder in wannsee, da ruft der große an, „mama, wo bist du eigentlich?“
16
dinge, die nach 16 jahren nicht besser werden:
außer einem edding kein stift mehr auf dem schreibtisch.
paketklebeband ist niemals da, wo man es erwartet. ich weiß nicht, wozu man klebeband alles verwenden kann. es ist mir ein rätsel.
hinter den betten befindet sich genau das, was man bei teenagerjungs erwartet
haribos halten erst ab 3kg-packungen länger als 3 tage, und nur, wenn sie gut versteckt sind.
wenn ihre kraft gelegentlich mal nachlässt (wäscheberg, stullen-statt-abendessen oder so) dann sind die kinder genau im richtigen alter, sich für alle zeiten daran zu erinnern.
die konsumierten eier pro tag gehen ins dutzend, nahrung mit vielen kohlenhydraten und/oder vielen kalorien sind wie nie gekauft.
aufgeschriebene passwörter sind nicht sicher. niemals.
die kinder verfeinern ihre diskursiven fähigkeiten und passen sie den mütterlichen schwachstellen an. du weißt nachher selber nicht mehr genau, warum du es erlaubt hast.
komisch, ich hatte doch noch bier im kühlschrank?
der teure concealer ist alle (ja, auch bei jungs).
(kleine vergängliche mahnung, tmi)
ich sage euch, liebe kinder, bevor ihr ernst macht mit euren partnern, schaut darauf, wie sie mit krisen umgehen, mit euch oder anderen. vermeidet unbedingt jähzornige. wenn ein erwachsener seinen jähzorn immer noch nicht im griff hat, hat er den schuß nicht gehört. achtet auf den tonfall in streitereien, schaut nach, ob sie generalisieren („du bist immer“) und ob sie so sind, wie sie sich selber sehen, ob selbstdarstellung und sein sich zumindest ein bisschen entsprechen, bei erwachsenen, ob sie ihre projektionen erkennen und einen entspannt-liebevollen umgang mit ihnen pflegen können, ob sie über sich lachen können. ob sie fragen stellen oder mehr selber reden.
(die ganz kontrollierten sind mir eigentlich genauso unheimlich, aber in die verlieb ich mich eh nicht, die machen mir bisschen angst.)
ach, genau weiß ich gar nicht, wie ich die misere hätte früher erkennen können. gab es zeichen? wo sind meine fehler gewesen, in den situationen, die dann zu handgreiflichkeiten geführt haben, nun, es gab natürlich keine, weil der fehler dann beginnt, wenn einer zuschlägt, alles vorher ist vielleicht schlecht gestritten, aber nicht übergriffig. klare grenze. hat der mann nie verstanden, dass ich da so reagiere, fand er immer übertrieben.
ist es vielleicht auch übertrieben, kommt sowas einfach vor in einer liebesbeziehung? nehme ich das und solche mails zu ernst? schlagt ihr euch manchmal, also jetzt nicht du, s., ich meine die anderen? ich mag die wehrlosigkeit nicht, in der ich dann stecke, die verteidigungshaltung, die mich stumm macht, weil ich autoritär aufgezogen wurde. wenn so eine situation der angst nicht sofort einrastet in einer sich ab dann munter weiter selbstbestätigenden unterlegenheit, ein mechanismus, den ich in anderen situationen ausheilen konnte, vielleicht kann man dann als liebender einfacher darüber hinweggehen, und sieht den anderen eben als choleriker, ohne das persönlich zu nehmen. wenn es nicht eine vorhandene kerbe trifft, sowas. oder ist das blödsinn? lohnt da die differenzierung, wie bei erdbeben, mit einer richterskala? kommt bestimmt darauf an, wie tief man drinsteckt. wenn ein mann (oder eine frau) ensthaft prügelt hilft natürlich nur anzeige und polizei, aber das meine ich hier nicht so. einfach zurückhauen hätte vielleicht genügt, dann ist die energie vielleicht aus der welt, wie in der kneipe, da darf man sich ja rituell prügeln, aber es bleibt ein bescheuertes doppelvielleicht, weil jemand, der grade die kontrolle verliert, bei gegenwehr womöglich noch weiter austickt, das will man ja nu auch nicht unbedingt herausfinden müssen.
ich konnte jedenfalls damit nicht leben, wollte ich nicht, hab ich dann ja auch nicht mehr. habe auch mit dem einen typen, der mal meine kinder geschlagen hat, nie wieder reden wollen, auch das können viele nicht nachvollziehen, aber bei dem ist es ja wurscht, ich muss ja nicht mit ihm reden, anders als mit dem ex.
hey, ich bin das letzte blümchem auf dem acker, licht und wärme, bitte danke. nein, ich bin die frau, die ihre drei kinder fast allein großzieht, 11einhalb jahre lang, und außerdem bin ich ein blümchen auf dem acker! das soll mir mal einer nachmachen.
mit ernst machen meine ich: kinder kriegen. es ist eine mindestens 18jährige zwangsbeziehung, wenn man kinder hat mit dem falschen mann, und die männer sind immer in der besseren position, also wenn man gemeinsam sorgeberechtigt ist und die beziehung der kinder zum vater nicht untergraben will. bah. mehr schreib ich jetzt nicht.
laufen
ich laufe viel mehr als sonst, mit dem hund, versuche morgens zum brötchen und zeitungen holen runter ins dorf zu laufen, es ist nicht weit, nur monstersteil, 11% gefälle, das nichtlaufen eingeschrieben im kopf, weil schon meine eltern keine geher waren, und in meiner spätpubertät sassen wir in alten fiats und auf mopeds, es kam einfach niemand auf die idee, zu gehen. jetzt begegne ich jedesmal irgendwem und finde das schon besonders, gucke beim laufen in die bäume und die mauern, zähle die löcher im asphalt und vertiefe mich in die aussicht.
im alten kiosk an der regionalstrasse unten liegen sz, die welt und die faz auf dem eiskasten, das ist auch neu, es gibt ein paar deutsche nester im umland, wo sich leute gefunden haben, kinder an der deutschen schule in mailand, eltern auf der suche nach einer datsche mit guter luft. inzwischen wird die dritte generation erwachsen, es ist wie ein dorf ohne den zwang, der abstand bleibt genügend groß, es sind ja auch nur drei oder vier generationen, davor war der krieg. das lokal unten am wasser läuft auch gut seit ein paar jahren, das publikum sieht nett aus, ist mitgealtert, immer mal wieder erkenne ich jemanden von ganz früher, aber ich bin nicht mehr auf dem laufenden.
Unbenannt
der text von vor ein paar jahren, als lückenfüller ausgegraben. gemerkt, dass es schwerer wird, sich als flirtatious zu beschreiben, weil die leichtfüßige identität körper-sex-selbst durch das altern gestört wird, es schleicht sich rein wie ein nervig mitlaufender untertitel. vielleicht der am wenigsten fühlbare verlust, ersetzt durch bisschen ironie, bisschen bitterkeit, man redet lieber drüber, als es zu tun.
rantino
bisschen ranten wurde ich gerne, sind aber alle so nett überall, bevor sie in ihre fein strukturierten leben zuruckgehen, als hätten sie die erfunden. alles gut, alles fein. hätte gern eine tastatur die gross genug,ist , um auf sie einzuschlagen mit beiden fäusten, aber nein, man sitzt und tippelt mit den fingerspitzen vor sich hin, als würde man so irgendwo im leben weiterkommen. wir sind cyborgs, unsere gedanken durch hunderte von spiegeln gelockt, nichts ist mehr eigen, wir sind alle und gleichen uns immer.
dazwischen
bin bisschen gespalten in den bedürfnissen, einerseits versucht, mir für die zeit schnell noch eine geschichte an land zu ziehen, klar fehlt da was, aber es fällt keiner auf in der masse der gesichter und profile, wie ein wort, das man zu oft sagt. die alternative nur-körper ist dann doch, ich weiß nicht, einfach weit weg von dem, was ich bin, und das gerede in den kneipen mit den freunden ist genau das, ein warmes/lautes hohoho in die nacht. außerdem muss ich lachen, wenn mir jemand von seinem penis vorschwärmt, echt, penis? gut, wenn einer dran ist, wenn es ein mann ist, okay. ich sehe die männer, wie sie solche mails schreiben und den langen schlingerpfad, fluchtpunkt p, den sie hinter sich haben, über berg und tal. wozu haben wir eher ganzheitlichen den langen weg der sozialisation hinter uns gebracht, dabei bedürfnisse verbunden, beim sex das resthirn erschlossen? gern etwas zwischen plüsch und dem hier, zwischen nur geist und nur körper. not?
passagen 2 und 3
es freut die kinder sehr, bei einem großen fest im mittelpunkt zu stehen, well naturally freut es sie, wen nicht? vielleicht bringt die konfirmation nur ans licht, wie sehr die kinder im mittelpunkt der elternleben stehen, wo ich als mutter in meiner lage oft nicht soviel zeit für sie habe, wo vieles eben einfach nicht geht, gleichzeitig wird der schritt ins neue leben gefeiert, der übergang ins eigene, in den mittelpunkt ihres eigenen lebens, die religion nur als anlassgeber, obwohl ihnen das auch thema war, in kindlicher gleichberechtigung neben den geschenken und dem trara. bin mir nicht ganz sicher. ich mag den gedanken eines rite de passage sehr gern, es ist aber eigentlich nur die passage in einen ersten anzug, sie müssen dazu regelmäßig in die kirche und in den konfiunterricht gehen, was bei der hohen qualität der jugendarbeit hier in der gemeinde überhaupt kein opfer für sie ist. vielleicht fehlt mir das ein bisschen, ein vorgang, der zur selbsterkenntnis führt, ein echter schritt, der arbeit und konzentration erfordert. das ist aber nu auch nicht aufgabe der kirchen, bei denen die selbstverantwortung zumindest in den 10 geboten kaum eine rolle spielt. aber nee, es ist schon schön, dass die kirche die jugendlichen feiert! es macht sonst ja keiner. bar/bat mizwa für alle. in der schule bleibt das einzelnen lehrern und dem zufall überlassen. die jugendweihe, in berlin sehr verbreitet, bietet nur party und ein paar kurse.
schöne predigt gehört, der pfarrer hat sie um den film boyhood herum aufgebaut, das größerwerden, die beziehungen, viel lieber würde ich „texte“ schreiben, merke ich, weil die predigt auch ohne den kirchlichen rahmen funktionieren würde, der mich dabei nicht so sehr berührt, anders als die gedanken und bilder, die weiterführen und etwas öffnen. der pfarrer mäandert ein bisschen um seine themen herum, ist souverän und freundlich, genau im gleichgewicht zwischen dem ritus und dem leben, er kann das sehr gut, wie an einem küchentisch bei einem glas wein, wenn etwas unbedingt gesagt werden will, authentisch und heartfelt. es war die letzte predigt dieses menschen, zumindest vor seiner gemeinde, er ist bereits pensioniert, die jungs hatten glück.
für die auswahl der bibelsprüche haben offensichtlich alle google bemüht, und auf denselben paar seiten gesucht, alles vielfach vorhanden. es muss mehr gute sätze in der bibel geben, not? furchtlosigkeit und liebe hatten meine beiden, wie viele andere auch.
wie der glauben besser funktioniert als das internet, und schon so lange, weil es ein geschlossener kreis ist, ohne leerstelle für kommentare, gefällt mirs und pageviews. glauben als sich selbst bestätigendes system, ich glaube, und der glaube macht mich sicher, ich mag die eleganz und askese dahinter, das uneitle, wobei das aufgehobensein in einer gruppe beim gottesdienst zb auch etwas gibt. ob es mehr ein wissen ist für die, die vom glauben leben?
je älter ich werde, desto weniger behagt mir das männliche am gott, auch weil in meinem ganzen umfeld die frauen diejenigen sind, die das praktische, nicht symbolische leben gestalten, egal, ob sie berufstätig sind oder nicht. wie hier frau wildgans erzählt, dass überwiegend frauen dableiben bei pflegebedarf, während die männer verschwinden. lieber mit den frauen der bibel reden, ein pläuschchen mit gott stelle ich mir inhaltlich eher diachron und formal eher monologisch vor, ein mansplainer, die heerscharen, die siege und strafen, die geschichte, der einzelne nur als beispiel. einfache bilder, aus denen die unterwerfung nicht wegzudenken ist, oder nur dann, wenn der glaube als ganz und gar freiwillig verstanden wird, als anerkennung eines grösseren anderen.
na, das hohelied ist ja auch noch da, zum glück.
mal wieder in den schönen und vielseitigen (und einen tick zu verspielten) band von otto kallscheuer hineinlesen, die wissenschaft vom lieben gott, eichborn 2006: nee, der hat natürlich auch keine passenden zitate. zu pfingsten, steht da, „im Gründungsereignis der christlichen Mission, wurde der Endkampf um die feste Burg Zion ersetzt durch die Geburt eines neuen Mediums: des heiligen Geistes globaler Kommunikation.“(s. 468); „Der Endkampf zwischen Gut und Böse hat sich ins Herz jedes Einzelnen verlagert, ist in jeder Sprache kommunizierbar geworden“ (s. 471)
endkampf? wieder so ein albernes männerwort. es endet ja nie, solange man lebt.
Unbenannt
ist eigentlich irgendwas passiert?