wie viele berliner*innen stecke ich grade in der anfallsweisen entsorgungs- und aufräumaktion zum start der neuen saison. kleider, die ich nicht verkaufen werde, sondern einfach in die kleidertonne werfe, weil das mit dem verkaufen ja doch nix wird, und es ist ja berlin, da gibt es überall klamotten umsonst. nagut, bis auf die joop- oder burberry-blusen, die verschenke ich lieber direkt. eigentlich hat von allen alten dingen nur der kasten mit der coboro- murmelbahn, den ich auch ganz hinten in der kammer wiedergefunden habe, seinen den wert erhalten oder sogar steigern können, die murmelbahn wird aber auch noch genau so verkauft. merke den generationenwechsel am sinkenden wert all der dinge, die vor nicht einmal 20 jahren noch wertvoll oder sogar kostbar waren, wie diese sasha-puppen aus meiner kindheit, oder wie die eine leica-kompakt kamera, die ich auch gefunden habe, es ist alles nur für knapp übern hunni irgendwo im netz zu verscheuern. nicht geschafft, die puppen zu entsorgen, weil ich ja vielleicht doch einmal großmutter, usw. usw., no pressure, sagt gregorzwillling, und die kamera will der davidzwilling, also filme ge- statt kamera verkauft, denn der markt kennt eh keine gnade und nein, auch für biedermeier-möbel ist es vorbei, das wird sich nicht mehr zurückdrehen lassen, seien wir ehrlich. der zirkus ist weiter gezogen. dann in der langen schlange vor der einfahrt der entsorgungstelle gestanden, die besteht allerdings unabhängig von jahreszeiten. (nein, ich habe keine biedermeiermöbel weggeschmissen, natürlich nicht.)
neben der murmelbahn und den puppen auch eine weinkiste mit schleichtieren und matchbox-autos behalten, jahrelang besuchspielzeug für freundinnen mit kleineren kindern, aber all diese kinder sind inzwischen ebenfalls lange aus dem haus. eine schwere kiste mit holzbausteinen steht auch noch herum, fällt mir ein. es ist verrückt, wie schnell die zeit vergeht.
ich bin müde dieses jahr, nur ganz langsam macht der frühling den alltag wieder etwas leichter. zu wenig sport gemacht vielleicht, ich bin aus dem training. letzte tage im alten job, dem ich keine träne nachweinen werde, mit den netten kolleginnen bleibe ich ja in kontakt, dann etwas urlaub in der stadt, die auch überall wieder lebendig wird, schön gekleidete menschen, klackerschuhe! statt winterstiefel, hurra. mehr schlendern als eilen, flanieren mit schönem mantel und geraden schritten, wie gestern frau wortlaute, mit der ich spazierengegangen bin. viel mehr fahrräder leider, da genieße ich die leere im winter, jetzt wird wieder gedrängelt, zu eng überholt, mit lastenrädern der radweg blockiert, und so weiter.
sehr schön: zur zeit mal wieder einen gasthund im haus, ein scheues und zurückhaltendes exemplar. inzwischen kommt sie hallo sagen und lässt sich den hals kraulen, das ist sehr nett. ich hatte ja immer den plan, spätestens in ein paar jahren wieder einen hund ins haus zu holen, aber einer der söhne hat eine allergie entwickelt, da werde ich mir was einfallen lassen müssen, die jungs sollen ja immer und ohne eine minute planung nach hause kommen können. vielleicht kann ich die hundeliebe generalisieren, also auf die persönliche beziehung verzichten und hunde von anderen ausführen? da würde wenig übrig bleiben, fürchte ich, ich möchte einen hund ja auch gegen das alleinsein, als familienmitglied. naja, es wird sich was ergeben. der sohn ist da zum glück auch tiefenentspannt, ein wochenende hat er mit dem gasthund schon ohne niesen überstanden.