hihi. während sonst eher ein „naja, aber was hast du sonst schon erreicht?“ den stolz irgendwie überflüssig macht (kinderhaben ist doch keine lebensleistung, wie eine bekannte einmal fallenließ), es ist ja auch etwas eher normales, finde ich mich nach dem lesen kurz doch ziemlich toll. ich hatte zwillinge und einen zweieinhalb jahre älteren erstgeborenen und ich war und bin allein mit meinen mäusen, krankheiten, alltagslogistik, erziehung, diabetes und dem hund, in der summe: dem leben et.al.
ich geh dann halt nach vorne und mach eben selber ein paar bilder mit dem handy, dachte ich mir so, wenn gaga nicht dabei ist, hab dann aber eine halbe stunde gebraucht, um überhaupt von der treppe runter in den raum zu kommen, so heillos überfüllt war das b-flat. meine freundin d., die mich dahin mitgenommen hat, war auch verwundert. gelb war in grauer vorzeit mal kurz calexico, oder so ähnlich, und bewegt sich seitdem, wie d. erzählt, in einem wundersamen netzwerk von musikern. auf dieser tour ist er mit zwei dänen allein unterwegs, einer am bass, einer am schlagzeug.
neben uns der jüngste zuschauer. er ist zu musik von gelb auf die welt gekommen, vor etwa 4 wochen, und liegt jetzt ruhig und winzig im tragetuch an seinem vater. einmal gibt er kurz laut „was this a cat? no? it was a baby!“, sagt gelb von der bühne, und wir sollen bitte leise klatschen, um das baby nicht zu stören.
die musik ist wirklich zum kinderkriegen, auf die bajoranische weise, wenn sich jemand erinnert (ds9 ist jetzt komplett auf netflix! das wird hart.), dabei spielerisch und frei um die worte herumlaufend, mit einem lächeln, als wär der song auf seiner reise eben an einem fels in der wüste von arizona angestoßen und müsste kurz woanders lang.
er hat sonst in berlin immer gitarre gespielt, sagt d., heute hat er meistens das klavier vor der nase, erst in der zweiten hälfte holt er sie, zum glück, die klaviersachen sind homogener, anschmiegsamer, da ist die musik mehr begleitung der songs, mit der gitarre ist es eine eigene zweite stimme, in den abfolgen genauso so überraschend wie die texte, ohne jetzt zu erschrecken, es sind kleine zäsuren und akzente und verschiebungen. „the guitar is an animal, a piano is a city“ sagt er dazu, und die city schien mir (hey, who am i) mehr background, das animal ein echter partner.
sehr schöner abend, bisschen voll wars, aber große freude über die neuentdeckung. der mann lebt dank seiner nichtberühmtheit sehr entspannt mal in aarhus und mal in tucson, und er macht dabei laufend musik, hat über 50 platten veröffentlicht. freu mich drauf, da reinzuhören.
wir sitzen noch eine weile, während der saal sich leert, die musiker laufen herum, gelb kommt babygucken, die dänen sind von frauen umgeben, und erzählen ihnen sicherlich geschichten von der wüste, von der musik und vom leben auf tour.
nach einer unterzuckerten nacht mal wieder ans projekt cgm gemacht. mit meinem derzeitigen blutlosen messsystem von abbott kann ich eine sony smartwatch 3 verknüpfen, die die gemessenen werte empfängt und sie an ein android-handy weiterleitet, dass dann alarm geben kann, sobald die werte unter x oder über y gehen.
so etwas kann die ssw3, weil der sensor die messdaten mit nfc an ein lesegerät weitersendet, und diese uhr einen nfc-chip an bord hat. man lädt dann eine app auf die uhr, die den sensor auslesen kann. über synchronisation werden die werte in eine weitere app auf dem handy weitergegeben, mit der man alarme einstellen kann. so einfach!
mitnichten, natürlich, ein bisschen sport ist wie immer erforderlich. erstmal habe ich gar kein android-handy. mein tolles iphone hat zwar einen nfc-chip drin, den man zb zum bezahlen benutzen kann, aber apple hat ihn nicht freigegeben für entwickler. und sony hat den nfc-chip in der uhr mit mit seinem aktuellen betriebssystem ausgeschaltet, ich muss also die uhr downgraden, damit der chip wieder läuft. what? fragt man sich da, aber warum machen die das? aus irgendeinem firmenintern relevanten grund. es wird nicht aus reiner kundenfreundlichkeit sein, not? nein. aus dem mir in meinen alltäglichen bedürfnissen immer abstruser und sinnleerer erscheindenen und tiefer in alles verschachtelte profitstreben dieser riesigen entfremdeten firmen. profit ist das ersatzkriterium für alles, es ist der schwarze joker jeder argumentationskette, das ende des diskurses, ich meine, da erfinden leute so etwas tolles, und dann wird es nicht integriert, sondern gesperrt.
außerdem muss man die uhr irgendwie direkt auf dem sensor befestigen, weil nfc nur wenige zentimeter weit sendet, mit einer selbstgebastelten halterung – mal schaun, wie weit ich komme. die hilfreichste anleitung werd ich verlinken, also die, bei der es geklappt hat. bis dahin muss ich mich ans system smartwatch gewöhnen, durch desensibilisierung meiner ästhetischen werte, schaut her:
sieht aus wie ein schicker skalierungsfehler, not? „musst du wissen, mama“ meinte der große dazu. auch wenn ich das armband verkürze, ist der klopper immer noch breiter als mein komplettes handgelenk. wollte die dose tagsüber als uhr tragen, das cgm brauch ich ja nur nachts, aber das wird wohl nix, wenn ich meine unterarme nicht dicker füttern oder trainieren will. wesentlich dicker.
erschöpft und erschüttert am 9. november, dabei extra noch um 5 aufgestanden und mit den jungs aufs sofa gesetzt, mit croissants! ich dachte, es wird ein interessantes ereignis, und wollte sie irgendwie in meine aufregung der letzten monate miteinbeziehen, vom ersten eher amüsierten lesen (er hat was? echt, das war boulevard, den man lesen musste) hin zum genervten zur kenntnis nehmen. hab die ganzen analysen, essays, reportagen sehr gern gelesen, sie waren gekonnt, pointiert, gut geschrieben, fein beobachtet, und sie haben überhaupt nichts genützt.
und dann dieses datum dazu! ein beängstigender sieg der irrationalität, denk ich zuerst, aber es ist ja nicht reine abkehr von politischer vernunft, die massen haben ausserdem einen rassisten und frauenverächter und xenophoben narzissten gewählt, sie haben ihm macht gegeben, sie haben hass und angst den weg freigemacht. in den letzten wochen wohl gewusst oder geahnt, dass all diese trumpisten kein interesse haben an der nyt und der wapo, dass sie keinen anlass haben, sich aus ihren vorurteilen und ihrer leichtgläubigkeit zu lösen, dass sie zuhause sind in einer welt, in der trumps lügen nicht relevant sind. seit heut morgen ein paar statistiken gelesen und ein paar geschichten gehört, und es ist schlimmer, es sind nicht nur die verlierer, soviele verlierer gibt es gar nicht, wobei es ja gar nicht um reale verhältnisse gehen muss. die angst schafft ja ganz eigne welten. es sind eine grosse menge weiße wohlhabende männer dabei, die über ihre privilegien nicht mehr nachdenken wollen oder müssen, es sind weisse collegestudenten dabei, viele. trumps persona hat sie nicht davon abgehalten, ihn zu wählen, es macht jetzt keinen unterschied mehr, ob diese wähler echte arschlöcher oder einfach merkbefreite republikaner sind.
die sorge, dass meine filterblase alle meine informationskanäle umschliesst, und dass die trolle und rechtsaussen-kommentatoren mehr als nur die üblichen verrückten sein könnten. immer gewusst, dass die mehrheit der menschen anders denkt als ich, aber den unterschied nie für dramatisch gehalten, immer vertraut, dass bestimmte übereinkünfte für alle gelten, in stein gemeisselt. ich halte extremismus und intoleranz jeder art immer noch für eine offensichtlich pathologische geisteshaltung und finde es sehr erschreckend, dass es mehrheiten dafür gibt. bin als hase aber auch dabei, mir den sieg als achtlosigkeit zu erklären, nicht als zeichen des weltuntergangs, habe also hoffnung, dass die amis wirklich ein problem mit ihrem bildungsstand haben. kurz froh, dass meine söhne in drei jahren wahrscheinlich ihr abitur haben und frei entscheiden können, wo sie leben wollen. ihr englisch fördern. sie nicht zu krav maga anmelden (so ein quatsch, es sind freundliche, ironische jungs, die gerne böhmermann hören und south park lieben), sondern lieber einen dicken kakao mit sahne trinken und den hund kraulen. meine mutter sagt, ich soll mich beruhigen, immerhin habe am 9.11. auch ihr vater geburtstag gehabt, ein gegner der nazis und menschenfreund. ein hoch auf die menschenfreunde!
mich bei tellonym angemeldet, um hotelmama zu reservieren, weil der name so schnell weg ist normalerweise. wie damals auf twitter. bisschen tut es mir ja leid, das hotelmama auf twitter so hartnäckig die klappe hält. ich bin da hin- und hergerissen zwischen meiner wunschidentität als coole halbintellektuelle großstädterin und meiner realen existenz als eher nicht relevante fünfzigerin ohne karriere oder, oder, ach, ich sag mal: oder ähnlichem. ist mir neulich erst aufgegangen, verbunden mit der frage, wann das nichtgelebte endlich mal abgetrauert ist, denn dann könnte ich als serienguckerin und comicleserin und frau mit einem mehr banalpoetischem zugang zur welt endlich entspannt vor mich hin twittern! wär doch was. so abstrakte metaprobleme hab ich beim bloggen zum glück gar nicht, als wär twittern öffentlicher. gibt es eingentlich beschreibbare unterschiede zwischen weiblichem und männlichem twittern? witz, aphorismen, aphrodisiaka, befindlichkeiten, minitheoreme, je vielseitiger, desto lieber lese ich.
diese neue seite ist eigentlich ein bisschen pubertär, oder nicht? der erfinder ist ja auch erst 19, oder war es grade noch. meiomei.
die rückseite von komplimenten und geständnissen ist ja denunziation, aber ich glaube dem macher, dass da nix böses dahintersteckt, wie postsecret nur für dich. muss es mal den jungs zeigen, aber in deren umfeld twittert keiner, auf instagram sind sie auch nicht unterwegs, facebook dient ihnen glaube ich mehr der repräsentation als der kommunikation, da geht eh nur der heimliche zettel in der schultasche, und so wichtig ist es dann auch wieder nicht, um dafür ein risiko einzugehen.
ist es nicht eine eher ostdeutsche eigenschaft, mit meinungen, vor allem mit kritik, hinter dem berg zu halten? vielleicht aus stasizeiten, wo unpassende oder unerfreuliche äußerungen den menschen existenziell gefährdet haben, mein eindruck (und meine erfahrung): diese zurückhaltung, das schweigen und rumdrucksen hat sich in die neuzeit gerettet, das gefühl der bedrohlichkeit von kritik ist vielleicht unhinterfragt in allgemeine höflichkeitsregeln diffundiert.
ich kriege mich nicht mehr auf 140 zeichen, fürchte ich, wird alles immer langwieriger hier.
in italien gibt es eine charmante art, alles in komplimenten mitzuteilen, das kompliment gehört zur eloquenz dazu, ist kein kommunikativer sonderfall mit alarmzeichen, keine wasserscheide, nichts, was die strömung aufhält oder ändert. es wird elegant in die normalen kommunikationsformen integriert, es ist ein kleines geschenk, eine höflichkeit, man gibt damit nicht den schlüssel zum innersten heiligtum aus der hand, man macht das gegenüber nicht zum alleinerben damit, meistens ist es auch kein heiratsantrag, nichtmal versehentlich. wer niemals komplimente macht, nimmt sich zu ernst, glaube ich. ich vermisse die komplimente im kalten dunklen berlin (slow und jorge, an mein herz!), darum mach ich da mit. eine woche oder zwei.
bei herrn schneck festgelesen. würde gern hunderte leser dort hinbringen, aber mein blog ist grad scheintot, also bitte: verlinkt das weiter, weil es so gehen kann, mensch für mensch, im miteinander. buddenbohm, kaltmamsell?
herbstferien ohne licht, im halbdunkel. füttere vitamin d und versuche, das haus schön zu machen, also ohne machen, eher: schönzudenken, weil mir für alles andere die energie fehlt, ich bin ein sonnenmensch. wenig ausgegangen, einmal im kammermusiksaal eine jazzoper vor wenig publikum, schön frei in ihrer unbestimmbarkeit. take my otherness heißt sie, yesplease, denkt man, und wird aufmerksamer auf die otherness der frauen dort auf der bühne, liebevoller der eigenen gegnüber. die texte plakativ und weniger komplex als die musik, es funktioniert aber, weil die eingängigkeit sich mit der vertonung reibt und weil man sowieso nur die englischen texte sofort verstehen kann. gesungen wird in allen möglichen sprachen, die künstlerinnen kommen aus „iran, georgien, ghana, albanien, china, spanien, taiwan, türkei und deutschland“ (programmheft) nachher gedacht: vielleicht sind diese art texte als zitat popkultureller frauensongs zu verstehen, wo stärke und freiheit in slogans aufgerufen werden? als ein weg der autosuggestiven selbstermächtigung, meine assoziation sind dabei die lieder, die von baumwollarbeitern gesungen wurden, um die arbeit erträglicher zu machen. die kompositionen waren aber aufregend, das wiedererkennbare wunderbar eingearbeitet in wirklich neues, bisschen bach, bisschen die jeweiligen musikalischen traditionen aufnehmend. hier wohl eine radiosendung über das projekt, irgendwie nicht verlinkbar.
gefreut über schreibtischbilder im netz, finde aber keine worte dafür (ernsthaft, meine sprache verschwindet, kennt das jemand? wo kann sie sein, wo ist das leck im system, oder ist das nur ein besonders gemeines symptom der herbstdepression? meine stimmung ist dabei gar nicht besonders mies, aber die sprache ist halt haupttor zwischen welt und geist, in beide richtungen, und grad ist es ein einspuriger bergweg mit pflastersteinen. es fehlt alles drumherum). hatten wir nicht mal mehr dieser arbeitsplätze in blogs? herr giardino hatte neulich mal eins bei twitter, aber die büroschreibtische bleiben halt systemimmanent hauptsächlich der effektivität verpflichtet.
das pokemonspiel ist schon wieder total out, sagen die jungs, vielleicht wünschen sie sich das aber auch bloss, weil die manie an ihnen vorübergegangen ist.
der große hört dauernd mozart oder vivaldi und räumt selbstständig die küche auf, mit mozart. er wird achtzehn in zwei monaten, unfassbar. man schenkt reisen im umfeld, den führerschein will er gar nicht so unbedingt, party wird gemacht, muss aber keine aufwändige all’italiana sein. er wünscht sich ein echtes altmodisches fotoalbum mit allen seinen bildern, ich vermute eine vorweggenommene wehmut vor dem imaginierten übermorgigen auszug.
jetzt in den tiergarten mit hund und kindern söhnen, arbeiten danach, wenn etwas luft durchgeatmet wurde.
es sind überwältigend viele gitarren zu sehen, und jede einzelne davon verdient wahrscheinlich eine eigene geschichte, die macher haben ja ihre meisterstücke mitgebracht. wie bei großen kunst-austellungen sortiere ich meinen überblick auf einer skala des habenwollens. in museen und gallerien such ich mir immer drei arbeiten heraus, die mich ansprechen, die ich näher heranlassen will, meistens, weil ich sie schon auf einer intuitiven grundlage begreife, bevor die auseinandersetzung mit dem kunstwerk-dingsda etwas fundiertes entstehen lässt. bin also offen für launen, hormone und subjektivität, wie sonst soll ein potentieller käufer bei 500 gitarren auch entscheidungen treffen? gitarren sind ja (fast immer) leichter zu verstehen. drei stück will ich mitnehmen wollen, nur drei sollen sich einprägen, und trotzdem hat sich auf platz drei eine ukulele eingeschlichen.
(weia, das blog rutscht mir aus dem fokus gerade. ich kann nicht mehr schreiben, nur noch beschreiben, damit verschwindet für mich neben der schönheit auch der erkenntnisgewinn. wenn ich auf diese neue art blogge, kommt nix neues dazu, soweit wie in diesen texten bin ich in meiner selbstwahrnehmung auch immer schon. ich weiß nicht, woran das liegt, es ist befremdlich. blogge also nur noch gelegentlich.)
versehentlich aufs horoskop geklickt, wirklich versehentlich, beim lesen zur sicherheit hart und spöttisch geworden, dabei nicht ganz souverän geblieben. immerhin aus der ironie bin ich rausgewachsen. ein unerbetener hinweis auf das leidige, ignorierte thema, die liebe ein ausgeleierter oller socken im kasten mit den anderen bedürfnissen und sehnsüchten, dabei denken: für dich ist es als abstraktion denkbar, für andere ist es daseinsform, der unterschied wie der zwischen kinder haben und nicht haben, oder gesund sein und krank, also umfassend, verästelt, wie zwischen sein und haben. also, freewill, du kannst mich mal.
dann doch lieber gitarren. die holy grail guitar show versammelt ein wochenende lang gitarrenbauer aus aller welt, kleine betriebe und einzelne handwerker, keine großen firmen. ich liebe diese verbindung aus handwerk, tradition und kunst, schönheit und klang. ich hoffe auf hingabe und ein paar besondere lebensläufe und will meinen mut zum probespielen zusammennehmen, vor allem werden viele musiker die schätze vorspielen, vor kleinem publikum. gespannt, ob ich die qualität und finesse überhaupt noch hören kann, oder ob es genügt, sie sich einzubilden.
netflix- the path: erste folge. szenario postapokalyptisch oder nach dem anschlag, beginnt mit einer mittelalten angezogenen frau, laut schluchzend, mit blutendem/toten säugling im arm, dann sieht man eine junge, mit einem fetzen nur notdürftig entnackichte frau, die durch schutt kriecht, haare vorm gesicht, und irgendwas sucht, hinterm zum publikum. hab die warnung verstanden und nach 23 sekunden ausgestellt, jedes interesse verloren.
bei der rückfahrt dem wunsch eines zwillings gefolgt und die passtrasse genommen.
kind sagt oben, schon für diesen ausblick hätte sich die gesamte reise gelohnt, was mich ein bisschen erschüttert (er ist ein bergmensch, wie konnte das passieren?), aber es ist natürlich wirklich sehr beeindruckend, ohne umweg, nur über eine abfahrt ist man direkt auf den wunderbarsten bergstrassen, mit kurven so eng, da passt keine kuh dazwischen. das paralleluniversum der bergradler, für die der pass ein höhepunkt mit jahrelanger vorbereitung sein wird, musste mich zusammenreissen, nicht jeden auf dem weg nach oben anzufeuern, meist männer in den besten jahren, nur zwei frauen. größte bewunderung. oben fast geschockt über die unvermittelte schönheit, so mühelos erreichbar, als wär das unverdient. dem auto liebevoll auf den hintern geklopft.
die steinmännchen sind ein gutes zeichen, es gibt sie in allen größen, alle so gebaut, dass sie beim umfallen kein anderes mitreißen können. platz ist genug.
wir nehmen emma an die leine, weil die strasse so schmal ist. das panorama noch einmal einatmen, dann ab ins niederrheinische tal und nach deutschland zurück. hat vielleicht anderthalb stunden länger gedauert als der tunnel.
abends in der quirligen neuen lieblingskneipe der mann, der den ganzen abend allein vor seinem rechner sitzt und ein gedicht schreibt. außerdem saßen da 10 baumstarke schweden beieinander, wie ein männergesangsverein und einer war hundezüchter! bin aber nach hause gegangen. beim heimweg an einer anderen kneipe vorbei sitzt eine frau und schreibt auch ein gedicht, nette kleine synchronicity, die man so stehen lassen kann.
traumjob muss das sein, jemandem auf den leib schreiben. ganz oben unter den berufen, die ich gern gelernt hätte, wäre ich begabt genug. und wie die wp sie portraitiert, neben der first lady, ohne ring an den händen, mit verweis auf ihren mangel an privatleben, eine offensichtlich sehr warme empfehlung für neue jobs und neue partner.
archivarin in einem museum wär ich auch gern geworden, ich mag sammlungen sehr, die ganzen dinge, die einen zusammenhang suchen und eine geschichte haben. halbe woche sowas, halbe woche hunde trainieren, dabei die ganze zeit zuviel reden, weil der archivjob stille fordert und sogar produziert, die ganzen karteikarten, in ungestörten dateien oder in holzschränken, an die nur archivare und forscher herandürfen, die ein solides und unsichtbares fundament für eine alte welt herstellen, und dann kann ich mich freuen, wenn im museum eine hundesache und in der hundewelt eine kultursache auftauchen sollte.
freude über die tapeten an den wänden der motels bei supernatural, eins pro episode. ich will nicht wissen, warum ich mir das angucke.
am zeugnistag ruft der vater an und erkundigt sich. gespräche, bei denen die kinder fast nichts sagen, weil er die meiste zeit redet. „ja“, „nein“.
letzte gitarrenstunde. wird mir fehlen. die grundlagen reichen, um allein weiterzumachen, sonst war ja nichts, rien de rien.
lieder schreiben.
manhattan geguckt, über den letzen konflikt gefreut, bei dem gut und böse nicht zuzuordnen waren, der film hat sich auch nicht entscheiden müssen. sie haben diskutiert und nicht geschossen, eine wohltat, wobei dann am ende natürlich eine atombombe fällt und alle gesprächskultur ad absurdum führt.