kw 52, mitten im kalten winter

wir hatten ein sehr schönes weihnachten, das volle haus ändert das lebensgefühl sehr, überall sitzt jemand und tut etwas, liest oder spielt. wir gucken filme zusammen, auf empfehlung vom david-zwilling den animationsfilm red, der es schafft, eine hundertfach erzählte geschichte vollkommen neu zu erfinden, sehr vergnüglich. erfreue mich jedes mal am frühstück oder abendessen mit den jungs, ihr fröhliches herumkaspern, erzählen, essen, ihr schnelles herumhopsen in allen möglichen themen, sie sind schlagfertig, lustig und klug. es tut gut.

das jahr war beruflich doof, und wie frau fragmente neulich sagte: absteigen, wenn das pferd tot ist – immerhin habe ich schon angebote, bin aber noch nicht entschieden. ich zahle natürlich weiterhin dafür, nicht den richtigen job gelernt zu haben, und es kostet mich weiterhin, meine kinder allein erzogen zu haben. als frau mit kinderwunsch lohnt es sich bis zum letzten lebenstag, den richtigen mann zu heiraten, oder den falschen dann nicht zu verlassen, darum: choose wisely.

ich erkenne diese altbekannten krisenmomente zb am umgang mit den neuen airpods. wenn ich sie sofort zurückgeben möchte, weil sie dauernd rausfallen, ist die laune eher pragmatisch mies, wenn ich denke, die vorteile überwiegen, und ich brauche sie eh nur an tischen (mit freunden, in kneipen, bei sitzungen), dann ist es eher pragmatischer optimismus. den wechsel zwischen beiden kann ich körperlich nachvollziehen, ähnlich wie einen schluck wasser, der im körper runterläuft, am herzen vorbei.

Thermobecher mit Star-Trek Aufkleber, auf einem Tisch vor einem Bücherschrank
im thermobecher hält der kaffee unendliche weiten

ansonsten alles wie erwartet, die ersehnte zeit mit den jungs bekommt durch eine kaputte gastherme etwas abenteuerliches, immerhin ist der altbau seit vorgestern erst auf 16° abgekühlt, das ist doch was, und kalt duschen härtet ab. bin bisschen beleidigt, dass nach etlichen wochen mit temperaturen um und über 10° ausgerechnet jetzt dauerfrost herrscht, denn ein paar tage müssen wir noch durchhalten. trage meinen norwegerpullover über 2 schichten wolle (kennt ihr die pullis von dilling? leicht und warm), wolle rules, ich friere kaum, die jungs gar nicht, es stellt sich aber ein gewisser mangel an gemütlichkeit ein, deswegen eine parmigiana gemacht, das heizt auch die küche. mir fehlt der sauerstoff etwas, lüften ist nicht ohne heizung.

der vollständigkeit halber: dieses posting war zu beginn deutlich mehr rant als bericht, aber ich bin ja erwachsen.

einen extra bonus bekommt allerdings meine mutter, die am 1. feiertag zur gans vorbeigekommen ist, gestylt wie eine diva der siebziger, mit knallroten hosen und einer knallroten lederjacke, über schwarzem rolli mit hermès-tuch. gregorzwilling fühlte sich ans outfit von michael jackson in thriller erinnert, ich sage ihr das, sie: „also entschuldige mal“.

pränoël präsenil

nicht begeistert vom dauerregen, dicke, schwere tropfen, die meine pläne für spaziergänge durcheinanderbringen. bin etwas angenagt von allem, bin aber foh, dass dieses jahr jetzt auch bald rum ist. es ist unterschiedlich schnell vergangen, die letzten wochen waren halbwegs angemessen, momentan könnte es gern wieder langsamer gehen. vorgenommen, in dieser woche die jungs mehr einzubinden, sie sind auch alle erledigt vom jahr, sehen freunde, spielen, lesen, essen, füllen den raum. es ist sehr zuhause alles.

mit dem großen den schönsten weihnachtsbaum ever gekauft, bei einem anderen stand als sonst, von einem mann, der aussah wie der weihnachtsmann. die große verkaufsfläche an der danziger str. ist schon leer, 3000 bäume hat er verkauft, sagt er, in dänemark gewachsen, wir zahlen 42€ für eine fast 1,80m große tanne mit dichten, saftigen ästen. armer baum, okay okay, nur diesmal noch, nächstes jahr vielleicht mal ohne, in der familie sind wir 2 zu 2 stimmen beim thema.

habe mein eigenes weihnachtsgeschenk schon ausprobiert, hatte etwas angst davor, dass es eh nicht passt, meine ohren sind eigentlich nicht für stöpsel geeignet. den auf bluesky gelesenen hinweis, man könne airpods als hörgeräte verwenden, fand ich aber viel zu verlockend, der d-zwilling hat sein ipad dabei, damit habe ich die dinger eingerichtet. in der wohnung bemerke ich ja, wenn sie rausfallen, für unterwegs werde ich mir wohl richtige geräte besorgen müssen, jedenfalls: das gefühl ist wirklich überwältigend. stand in der küche, hörte ein regelmässiges geräusch, so ein klack-klack-klack, bin ihm gefolgt, habe erst kurz vor der wand die uhr bemerkt, deren ticken ich plötzlich hören konnte. der boden ist irre laut, das holz knarzt überall, ich höre das auch ohne airpods, aber der klang ist irgendwie dreidimensionaler mit, das holz hat obertöne bekommen und wirkt plötzlich lebendig. ich höre, wie meine kleidung beim bewegen aneineinander reibt (richtige hörgeräte kann man bestimmt auch leiser stellen), es ist etwas beunruhigendes dabei. mein tinnitus ist plötzlich wieder nervig, den habe ich ewigkeiten kaum noch wahrgenommen. der hörtest auf davids ipad hat links 25 db, rechts 35 db ergeben, damit habe ich laut apple links noch keinen, rechts einen mittleren hörschaden, weiß aber nicht, ob das viel oder wenig ist. leider fallen die dinger erwartungsgemäß dauernd raus, und vermutlich brauche ich zum anschalten schon das gerät, mit dem sie eingerichtet wurden, und das ipad ist ja bald wieder in halle. oder geht das anders?

sollte mir jetzt doch vielleicht ein kassen-hörgerät anpassen lassen, laut einer tante sollte man damit nicht zu lange warten, weil das gehirn sonst das genaue hören verlernt.

solche ausgaben (knapp über 200€) erinnern mich daran, dass ich wenig verdiene, sonst habe ich mich eigentlich ganz gut in meinem finanziellen spielraum eingerichtet, wobei ich an der kasse von zeit für brot doch kurz dachte, es müsse eigentlich geld für brot heissen, fast 8€ pro kilo bauernbrot, den bauern will ich sehen, der das zahlen kann, und ich habe einen ganzen 4kg-laib gekauft, der von den jungs hoffentlich sehr schnell verstoffwechselt werden wird. das brot ist wirklich sehr gut, ich muss aufpassen, dass meine ansprüche nicht steigen.

zum jahresabschluss tatsächlich auf okc nochmal einen angeschrieben, er hat mich sofort blockiert. die paar atemzüge von der verletzung über die empörung in die geichgültigkeit, es lohnt einfach alles nicht. wie gehabt: freundschaften besser pflegen ist die devise, und liebe gibt es in der familie. das große erkennen, dass es in der kindheit schon nicht gegeben hat, das ist eh verloren, nicht rettbar, nie und nimmermehr. vielleicht irgendwann mal wieder einen hund.

ich wünsche euch schöne weihnachten, und hoffe, ihr erlebt (und hört) mehrheitlich schöne dinge.

jahr rum

endlich urlaub, der stress klebt fest an mir, ich bin noch nicht im erholungsmodus. baustelle im haus, laut nachfrage soll eine komplette lange flurwand in der wohnung unter mir abgerissen werden, falls der statiker sein okay gibt, so der handwerker. ich gebe kein okay, in alten häusern soll man keine langen wände einreissen, nur weil irgendeine passegere schöner-wohnen- mode das so vorsieht. wenn ich risse sehe, soll ich die dokumentieren, danke auch. ich denke ja, vor allem sollte man nicht mit dem abriss beginnen, bevor der statiker da war. was ist mit den leuten? sollen sie sich doch auf dem land einen bungalow ohne wände bauen.

dann lieber rausgegangen, aber es war schon nach 16 uhr, da ist in berlin alles finster, so finster, endlose meter dunkelheit, nur die lichtinseln hoch oben um die laternenschirme. der bürgersteig bleibt schwarz, man stolpert durch die vielen jahrzehnte alten löcher und rutscht über das viele pampige laub, dass da seit wochen herumliegt. ich hebe jeden fuss so hoch wie es geht und versucht einen weiten schritt, aber nicht zu weit, damit der auftrittswinkel nicht zu schräg wird, sonst ade gleichgewicht, motto: plumpe gazelle. es ist nicht einfach in berlin.

also wieder zuhause, ein buch geholt, schlecht konzentrieren gekonnt, es ist fast befremdlich, nur text zu haben. sollte etwas weniger soziale medien konsumieren, da ist ohnehin selten unverzichtbares dabei, das scrollen ruiniert die kreativität, wie ich in den sozialen medien lese. das muss sich ändern.

ansonsten ist aber alles okay. alle geschenke im haus, gans im tiefkühler, nur der baum fehlt noch. es ist nur zu anstrengend. freu mich auf die kids, auf die ruhe, auf spieleabende und gemeinsames kochen, auf die konzerte, und ja, statt herumzujammern könnte ich auch einfach nochmal in ein theater gehen, oder in eine bibliothek. neulich hat ein freund meine gitarre mal wieder bespielt, das klang sehr schön, ein anderer sass am klavier, wir haben weihnachstlieder gesungen, das war fein. nächstes mal werde ich den musikalischen teil auch vorbereiten, nicht nur die versorgung mit essen und getränken (wieder mal gemerkt: es trinkt niemand mehr, es ist fast alles noch da), also liedauswahl, noten für gitarre und piano bereitstellen, damit die sich nicht erst zusammenraufen müssen. für die gitarre neue saiten bestellt.

aber dann, aber dann hält mich nix mehr davon ab, wieder zu spielen und zu schreiben, und was solls, zeichnen könnt ich auch mal wieder.

seufz.

kw 48

partnerwahl unter älteren ist mühsam, wenn sie immer noch das spiegelbild suchen, mit demselben geschmack, denselben erfahrungen. die männer zeigen dann im netz ihren fast vollen setzkasten und wünschen sich jemanden, der ihn bei sich aufhängt. habe null hoffnung, dass es was wird, kleiner so what-stolz. neulich eine anfrage verpasst, dann hat er mich gleich geblockt, und er hat einen hund! vor allem deshalb ist es schade, aber so ist das leben, schnell rotierend auf allen kanälen.

allgemeine unlust bei allem, ich hoffe das legt sich schnell, brauche viel energie in nächster zeit. nur noch 1 monat bis weihnachten, freue mich auf die jungs und fürchte ein bisschen, dass die tage mit ihnen zu schnell vergehen werden. meine mutter will auch kommen, wie immer, sie fährt dann halt nach ein paar stunden wieder, wenn es ihr zuviel wird, ein guter plan, sie möchte bloss selber entscheiden, wie alles läuft, und das will ich trotz ihrer 90 jahre nicht mitmachen. sollte ich? wie seht ihr das? da muss ich noch bisschen nach kompromissen suchen, natürlich kann sie den vorwurfston wie am ersten tag, und mein schuldgefühl reagiert geschmeidig.

[ edit ] wie verbringt ihr weihnachten?

weiter mit jobsuche, und ich freu mich schon, wenn eine bestätigung per mail kommt, oft kommt gar nichts zurück. der versuch, wieder mal in ein anderes gewerbe zu springen, fühlt sich anders als früher eher beängstigend als dynamisierend an. ich bin nicht gut bei jobs, und es wirft mich immer aufs tatsächliche alter zurück, ich kann nicht in meiner eigenen wahrnehmung bleiben, die sich traumwandlerisch durch meine innenräume bewegt, zeitlos. bewerbe mich ua bei der stadt, dort kann ich die bereits hochgeladene bewerbung noch bearbeiten oder zurückziehen, das ist schon recht cool.

gemerkt, dass ein besonderer und mir lieb gewesener schauspieler schon unfassbare 9 jahre tot ist, gestorben an meinem geburtstag, jetzt kleine nachtrauer. er schien mir immer zeit- und alterslos, habe ihn wohl nie gegoogelt, er wäre sonst 80, was mir ein angemessenes alter erscheint, um noch am leben zu sein. roger rees. immer mehr person als rolle, dieses leicht amüsierte, gentlemanhafte gebahren, one of a kind.

kw 47

beim yoga neulich trugen mit einer ausnahme alle die gleichen australischen winterstiefel, mit einem gewissen selbstverständnis. wir sind alle eher jenseits von mode, es ist lustig, wenn der gemeinsame nenner zwischen pragmatik, qualität und stil so einhellig auf ein bestimmtes modell hinausläuft. die stiefel werden getragen, bis sie kaputt gehen, und dann kauft man sich das nächste paar.

davidzwilling zu besuch, sehr schön, wir haben zusammen eins der schöneren legosets gebaut, die orrery, und sie funktioniert, es sind etwa 365 umdrehungen der erde für ein jahr, eine komplett aus amerikanischen serien stammende sentimentalität, da bauen kinder immer sowas für die schule und die erwachsenen helfen. er will sie wieder abbauen, sagt er, denn ich möchte es nicht ins regal stellen.

weiter jobsuche, ich glaube, an einem ort, der im stellenangebot größten wert auf „konfliktlösungs- und durchsetzungsfähigkeit“ legt, will ich nicht unbedingt arbeiten, nach spandau oder zehlendorf (je 20km mit öffentlichen) will ich auch nicht täglich, und würde auch gern im öffentlichen dienst bleiben. es ist nicht mehr so einfach wie nach corona. drücken sie mir bitte die daumen.

nachmittags endlich mal wieder spaziergang mit freundinnen, u.a. über einen friedhof, viel über den tod geredet, wie wir begraben werden wollen, wie und wo die toten liegen, die uns nahe waren. echte novemberthemen. auf dem friedhof am leisepark gibt es so ca 2x2m große flächen, in der mitte ein turm aus übereinandergelegten ziegelsteinähnlichen platten, darauf namen und lebensdaten einer person, wild gestapelt, sozialbegräbnisse, meine ich zu erinnern, das hat mir mal jemand erklärt. das wollen wir eher nicht, so im haufen mit unbekannten anderen. danach noch einen kaffee.

immer noch zu kaputt fürs ausgehen unter der woche, ein jammer, so langsam melden sich die freunde gar nicht mehr.

9. november ’24

einen interessanten aspekt zur trumpwahl hat alan moore im guardian beschrieben, über die veränderung des fandoms seit den sechzigern, infantilisierung der massen, die noch als erwachsene sich kindlichen heldenepen hingeben, keine auseinandersetzung wollen, emotional stehengeblieben sind, den größten unterhalter wählen, keine veränderung ertragen, keinen anderen helden neben ihrem dulden können. gefunden über die großartige und ein bisschen beunruhigend hyperaktive seite fumettologica. ein bisschen ist es count me in, aber ich nutze diese welten bewusst als eskapistische minitrips, die zur zeit leider nicht funktionieren. gestern dann etwas untypisches gemacht und mich in eine masse menschen begeben, freiwillig, um eine alte freundin wiederzusehen, die nach jahren woanders jetzt wieder in berlin lebt, das war sehr schön. so war ich auf dem spektakel zum mauerfall, der natürlich eine riesige party verdient. die organisatoren hatten die schöne idee, über 700 musiker*innen auf 5 bühnen in der stadt synchron ein paar hits zum mauerfall zu spielen zu lassen, in einem einstündigen konzert, ja, mich erinnert das auch an die foo fighters. fühlte mich gemeint, als jemand, der in der nacht dabei war, und nicht gemeint, ich bin ja in freiheit aufgewachsen, kenne die mauer nur von außen, und habe keine ahnung, wie sich das leben in der diktatur angefühlt hat. es waren sehr viele junge leute da, gefühlt jünger als 35, bei uns älteren hätte ich gern gewusst, ob es mehr ossis oder wessis waren, es wäre schön, wenn das egal wäre inzwischen, aber so ist es natürlich nicht. immerhin gibt es texte und bücher darüber.

die lotto-stiftung hat mit diversen organisationen und autor*innen aus hunderten von fotos, texten, artikeln ein buch zusammengestellt, es muss ein riesiger kraftakt gewesen sein, das ding bis zum 9. november fertig zu bekommen, einige fotos im buch wurden erst vor wenigen tagen geschossen. 2 große paletten des werks lagen vor einem container am brandenburger tor, der herausgeber stand daneben und gab sie an die leute weiter, sie sind ein geschenk an die besucher der veranstaltung, eine sehr schöne idee, vor allem weil die zahllosen selbst gemachten plakate auf den demos von ’89 dort dokumentiert werden, das gibt es glaube ich sonst nirgendwo. heute bekommt man sie noch auf dem campus für demokratie.

31. oktober 24

heute sind ja überall feierlichkeiten, ich habe zum zweiten mal keinen eimer süssigkeiten in der küche, weil ich begriffen habe, dass die kids nur bei anderen kids klingeln gehen. bin wg au zuhause, und war auch nicht in der kirche, ich glaube, nur in kirchlichen kindergärten dürfte man wahlweise statt arbeit in die kirche am reformationstag, das ist ja kein allgemeiner feiertag. verpasse heute leider auch die sehr liebevoll vorbereitete halloween-party der älteren gruppen im kindergarten, aber mein hausgast feiert auch, und zwar diwali, das höchste fest der hindhus, ein lichterfest, auch da gibt es wohl jede menge süßigkeiten. es ist unter anderem ein neujahrsfest, das neue hinduistische jahr beginnt. sie bekommt besuch und hat mir gesagt, ich bräuchte heut nicht zu kochen. ich habe meine chance genutzt und ein bisschen weihnachtsbeleuchtung vorher aufgehängt, aber in indien leuchtet natürlich alles überall, und eigentlich soll man neue lichter verwenden und die alten entsorgen, es ist ein sozusagen ein frischer, tagesaktueller sieg über die dämonen, über das böse, über die dunkelheit, ein anlass, um mit freunden und familie zusammen zu essen und zu feiern, und zwar 5 tage lang. das scheint angemessen ob der zeiten, die wir grade haben. ich bleibe heute brav auf dem bett und werde nur versuchen, gelegentlich wie zufällig mal in der küche vorbeizuschauen.

dog years

wieder eine nicht ganz kleine zeitlang mit der suche nach colliewelpen verbracht, und natürlich welche gefunden. ich habe keine zeit für einen welpen, ausrufezeichen, ich bin jeden tag 8h außer haus, ausrufezeichen, es geht schlicht nicht. außerdem kosten solche welpen inzwischen das dreifache (wtf), und ich bin doch eigentlich auch ganz froh, nicht mehr jeden abend noch einmal raus zu müssen, außerdem ist der klimawandel in europa nicht gut zu hunden mit wunderbar dichtem und seidigem pelz, und nach schottland ziehen möchte ich nicht. ja, aber so ein kurzhaar-collie? der wäre doch, der kann doch, der ist doch geeignet auch für längere 35°-perioden – und da gibt es auch grade welche, usw. usw. ich leide etwas. und ja, ich könnte einfach einen hund zum ausführen suchen, irgendwo mithelfen, aber es geht um die beziehung, die begleitung, die bindung an einen hund. usw. usw.

(ja, die suche nach mann mit hund war bisher erfolglos, jetzt verspüre ich einen hang zum hund ohne mann, ich erreiche sozusagen die nächste stufe)

(trotzdem mal mek fragen, wie sie die grunderziehung der hündin mit 2 berufstätigen menschen hingekriegt haben)

spätsommerlicher hochsommer

werde im herbst wieder in den datingpool springen, also leute anschreiben, ich falle da niemandem auf, aber die männer freuen sich meistens über kontaktaufnahmen, so kommt es dann meist zu zumindest einem date. hauptmotivator in dieser saison ist meine idee, mir einfach einen mann mit hund zu suchen, wo ich selber schon keinen haben kann, also keinen hund. wäre doch perfekt, jemand anders macht die gelegentlich nervigen früh- und spätrunden, ich kann mich auf die schönen langen hunderunden am nachmittag beschränken, vielleicht sogar in netter gesellschaft. das hat mich durch die corona-zeit gebracht, die vielen hunderunden mit freunden. und mit emma, sie fehlt immer noch sehr.

letzter tag vor arbeit, habe noch den august freie montage, die meisten mit mutter-terminen gefüllt. ab september werde ich bis ende des jahres wieder mit 35h arbeiten, danach peile ich einen 30h-vertrag an, alles andere ist zu anstrengend in dem job, für den ich deutlich zu alt bin. freue mich auf kinder und kolleg*innen, habe aber ein auge offen für jobs in weniger heftigen bereichen. die situation ist noch suboptimal. mein rentencountdown ist immerhin schon unter 8 jahre gefallen, und die zeit, die zeit hält niemand auf.

der g.-zwilling hat eine mittelhohe 3-stellige geldstrafe bekommen, weil seine ummeldung von md nach halle nicht schnell genug geklappt hat. ist das legal? finde es eine zumutung, einen studenten so hoch zu belasten für ein bürokratisches versehen.

wohnung leerer machen steht auch auf dem programm, wollte ja eigentlich nur noch neue bücher, wenn eins wegkommt, aber bis ich soweit bin, stapele ich weiter. bin unzufrieden mit der situation.

vorgenommen, öfters mal leute zum essen oder trinken einzuladen, das gerät bei erschöpfung immer völlig ins hintertreffen, da sehe ich nur die beste freundin zum kaffee, wenn die mal in town ist. habe so gern gäste, das kochen stresst mich zwar, aber ich kann ja meine ansprüche mal überdenken. vielleicht reicht eine pasta, eine lasagna, eine quiche mit salat oder so, niemand erwartet sterneküche. erinnern sie mich gelegentlich daran, werte leserschaft.

reiseunlust

hatte den im hinteren zimmer stehenden ventilator komplett vergessen, jetzt große erleichterung. meine unleidlichkeit der hitze gegenüber ist mir unangenehm, das war doch früher anders? jetzt wird mir bei normalen alltagstätigkeiten viel zu heiß, aufräumen, herumlaufen, einkaufen, jede wegstrecke. ist es das alter? vielleicht gibt es zwischen 28° und 32° eine schwelle im umgang des körpers mit temperaturen, drunter gehts, drüber nicht mehr. höre jedenfalls im umfeld vom einbau von klimaanlagen und halte das nach den letzten wochen für eine verlockende idee. man kann sie auch zum entfeuchten verwenden, hier sind 90% luftfeuchtigkeit.

auf den zugfahrten musste ich für jeden zug online einchecken, sonst hätte ich bei kontrolle strafe zahlen müssen, vielleicht ersetzen sie dadurch die schaffner*innen? in 6 zügen nur einmal kontrolliert worden, per qr-code. insgesamt hatte nur ein zug einmal 2min verspätung beim abfahren, italien hat deutschland da sowas von überholt, wie unvorstellbar war das in den achtzigern, andererseits ist es dann wohl doch möglich, so ein riesiges system zum funktionieren zu bringen. vielleicht klappt das auch in d? von italien lernen. gilt auch für die autobahnen, laut g.-maps hätte ich eine baustelle zwischen dem see und rom, auf dem weg nach halle werden es über 25. kein wunder, dass die leute lieber fliegen.

unlust bei der reiseplanung, ich will diesmal über 800km am ersten tag fahren, weil ich bei den zwillis in halle pause machen möchte. vermisse die großartigen autoreisezüge von früher. selbst schuld vielleicht, hätte ja auch im schönen bayern oder bwb irgendwo bleiben können. werde früh los und lange pause machen. weiß gar nicht mehr, was ich an lebensmitteln alles mitnehmen möchte, außer diversen litern an richtig gutem olivenöl, in berlin gibt es einfach alles inzwischen. gut, die kilobrocken parmesan mit 2jähriger reifezeit, die nehme ich natürlich auch mit. und kekse!

haha, jetzt bittet auch das hotel in halle um einen checkin.

war eine halbe woche länger hier als letztes jahr, gar nicht richtig gemerkt, weil ich viel weniger leute gesehen habe. letztes jahr hat jemand um mich geworben und wir haben viel unternommen, das war natürlich sehr fein, immer mit vielen anderen, freunde von mir kommen dieses jahr erst später, usw usw. es stört mich nicht, bin ans alleinsein sehr gut gewöhnt, vielleicht zu gut, ich vermisse nix. glaube nicht, dass sich das nochmal ändert.

kw sommer

heute am see war richtig wochenende, in der großen villa neben dem strand wummerte irgendein ballermann-kram, die gäste fuhren mit vielen motorisierten spielzeugen im strandnahen schwimmbereich herum, darunter ein riva-boot, ein jetski, eine handvoll fliegender surfbretter, ein oder zwei andere motorbooten, alles immer mit vollgas durcheinander. die leute sind recht wohlhabend und zeigen das, ob man will oder nicht. mein schwimmweg zur boje geht eigentlich an diesem grundstück vorbei, aber es war wie auf dem jahrmarkt mit autoscootern.

gestern im kiosk einen l’espresso gekauft, titelbild ist der blutende trump mit erhobener faust, ein klares jahrhundertbild. im netz auch die anderen fotos gesehen, mit t. hinter den armen seiner leibwächter, kopf gesenkt, und das bild mit der flugbahn der kugel natürlich, von dem erzählen sogar die jungs am telefon. pete souza schreibt auf instagram über die fotos. ich habe das attentat erst einen tag später mitbekommen, sollte unbedingt wieder newsfeeds verfolgen, bei nachrichten habe ich die pings abgestellt, da kommt ja sonst dauernd irgendein kram. der espresso titelt mit „unaufhaltbarer t.“, das ist wirklich mehr propaganda als journalismus, werde keinen mehr kaufen, werde zu einer dieser nervigen abonnent*innen, die immer mit kündigung drohen, als ob das irgendwas ändern würde.

weiterhin in gedanken über letzte wege, fühle mich grade älter als ich bin, kann es aber schon wieder albern finden gegenüber den ganzen wirklich alten leuten im umfeld. ebenfalls weiterhin gespräche über die letzten lebensjahre, die familiären verknüpfungen, menschen müssen weiterleben, so lang es geht, weil ihre renten aus einer zeit stammen, als man von der rente noch gut leben konnte, oft sitzen weitere angehörige (ob pflegend oder nicht) mit im boot, die renten sind eine wichtige stütze für die eigene versorgung, so der hinweis einer ärztin im geriatrie-bereich. wenn die alten dann sterben, geraten die angehörigen in teils missliche lagen, und nein, das lässt sich nicht immer verhindern. fand ich bestürzend. in italien sind die renten wesentlich höher, abhängig von den jahren der beitragzahlung. 60% bei 40 jahren, 48% bei 30 jahren, 70% hab ich auch gesehen, aber nicht wiedergefunden. die mindestrente ist bei 615€, man muss aber generell vorher mindestens 20 jahre gearbeitet haben.

keine zeitungen geguckt, bei nachrichtenstille stellt sich am see recht schnell ein zustand der zeitlosigkeit ein, stehe dann vorm spiegel und sehe den nicht nachgefärbten ansatz und fühle mich kurz vor den kopf gestossen. lange in der sonne gesessen, vergessen, einzucremen, die haut hat die wärme sehr angenehm gespeichert, eine elementare freude. nachher mit einem kalten chinotto zero im handtuchgarten gesessen, während die sonne unterging.

sommer am see

2. tag see, die letzte woche ist schon weit weg. fahrt war anders als sonst, als gäbe es inzwischen zehnfach soviele autos auf den strassen, überall autos, alle 5 meter eins, auf über 1000km gab es weniger als eine handvoll momente mit einigen hundert metern leerer strasse, als müsste das nahe ende der verbrennermotoren noch mal so richtig gefeiert werden. war auch noch kein ferienanfang. ist das zur zeit immer so? ich fahre selten weite strecken. abschluss der reise mit drei stunden stau in der südschweiz kurz vor der ausfahrt, gut, dort war tatsächlich ferienbeginn, und es gibt den feierabendverkehr der leute, die in der schweiz arbeiten und in italien leben.

genieße die ruhe, habe meine mutter noch nicht angerufen, bisher nur eine gute freundin am see kontaktiert, bin noch im stressmodus. eine woche dauert es, bis man runter kommt, hier am see geht es bisschen schneller, weil der ort so mit freizeit verbunden ist, das ist wie konditionierte entspannung, wie ich sie mit meinen hunden trainiert habe. habe die yoga-matte dabei, die gitarre und neu gekauftes zeichenzeug, wirklich schöne farbstifte von faber, da war gleich ein kleines minibooklet in der packung für mein sommerhobby, sehr hilfreich, habe sogar schon damit angefangen.

falls ich mein alter erleben sollte, werde ich mit wonnen jeden scheiß mitmachen.

den alten rechner wieder in betrieb genommen, leider kann ich damit nicht mehr filme gucken, weder netflix noch prime läuft auf browsern unter mac os 10.11. sehr nervig und willkürlich, letztes jahr lief es noch. aber bloggen geht.

meine legophase ist je eigentlich schon wieder vorbei bzw. die schublade ist inzwischen voll, und ich will keine fertig gebauten sets in der wohnung stehen haben, nur unter dem glastisch steht eine kleine wunderhübsche defiant von bluebrixx, die sieht man aber nur, wenn man genau hinguckt. fürs einfach so bauen braucht es diese göttliche entspannte leere zeit, daran arbeite ich. jedenfalls: das besorge ich mir vielleicht doch noch, (nicht für 150€ natürlich, die spinnen ja komplett) habe sogar mal wieder den sommerfilm jaws geguckt, ja, auf dem handy, und will gleich eine rauchen, die siebziger waren wirklich für erwachsene. ich habe schon ein paar sets in dieser eigentlich-vorbei-phase gekauft, aber nur die besonders schönen, weil warum nicht, das leben ist kurz genug.

edit: paar tage später erscheint in der nyt ein schöner langtext zum buch, welches die grundlage für den film war. ob die auch lego sammeln? googeln ergab einen tag der haie. und es ist sommerloch.

edit 2: okay, okay, eins noch: lego hat einen wirklich hübschen clip dazu.

28. juni 2024

es ist ein besonders dunkler und kalter juni, das fällt mir auf. der ventilator ist noch verpackt, die balkone gehören den taubennestern, sandalen bleiben im schrank. zuviel um die ohren, um darüber traurig zu sein, aber energietechnisch ist es wie februar/märz, und im haus eher kälter, weil die heizung natürlich ausbleibt. leichte wollshirts sind trumpf, ich mag dilling ganz gerne.

dann gestern fast einen hitzschlag bekommen, weil es plötzlich fast 30° hatte und ich mit dem rad herumgefahren bin, nur ein paar kilometer, aber es hat gereicht. hitzeerschöpfung habe ich ergoogelt, das hat meinem selbstbild als jemand, der im hochsommer erst mensch wird, sehr geschadet.

lieber besuch aus italien, eine freundin ist sehr krank und wir besuchen sie zum brunch, es ist schön und leicht alles, bewundere sie sehr. das große aber im hintergrund. nein, es ist ein und. denke an meine mutter, der es besser und nicht besser gleichzeitig geht, es kommt dauernd was dazu, ich sollte meinen sommerurlaub verschieben, brauche ihn aber zu dringend, wird eh nicht mehr gehen. weiß auch nicht.

zum thema pflege und absicherung angebote für eine zusatzversicherung eingeholt, der angenehm schnelldenkende junge mann am telefon erzählt, dass viele leute um die 50 damit anfangen, wenn sie im umfeld so eine situation erleben. vielleicht übertreibe ich aber auch, ich bin halt schon wegen td1 eher sicherheitsorientiert.

herumgererechnet, wie hoch die wahrscheinlichkeit ist, als pflegefall zu enden. wenn es ca 860k diabetiker in pflegesituationen gibt (bei insgesamt 7,5 milionen in d), und ca 5% von ihnen typ 1er sind, also 43k, dann ist bei ca 341k typ einsern insgesamt in deutschland eine chance von über 12% gegeben, zu einem pflegefall zu werden. bei 12% gewinnchance würde ich mehr lotto spielen, wenn es um eine niederlage geht, scheint die chance geringer, weil fast 78% ohne hilfsbedarf leben können. schein-sein. hmm. den hunderter beiseitelegen und investieren, den mich die versicherung kosten würde?

in den ersten jahren des ukraine-krieges habe ich keine neuen möbel gekauft, weil ich dachte, wer weiß, ob wir nicht bald lieber ganz schnell woanders hinziehen. inzwischen irgendwo gelesen, es kann noch 5 jahre dauern, bis es soweit kommt, und dann kann ich ebensogut eine kaputte nachttischlampe ersetzen. auf kleinanzeigen geschaut (da habe ich in den letzten jahren alles gefunden, was ich brauchte), dann ist mir eingefallen, dass die nachttischlampe von der anderen bettseite nie benutzt wird und ich da ebensogut meine kaputte hinstellen kann.

bisschen romantik fehlt, aber was tun? ich komme diesen juni nicht so recht vom boden der tatsachen weg, vermisse die leichtigkeit. minus 1 woche bis urlaub.

kw 24

es ist das licht, nicht das wetter.

vor jahren habe ich mal die eine hälfte eines schuhpaares verloren, sie verschwand einfach aus dem haushalt, ich vermute, sie ist beim schwungvollen ausziehen im kasten für altpapier gelandet, und wurde dann mit ausgeleert. habe dann sogar versucht, einen einzelnen schuh nachzukaufen, to no avail, jetzt gemerkt, es gibt genau dieses design immer noch, allerdings für 250€, das ist zuviel für einen sportschuh, wo ich doch eh keinen sport mache. weiterhin gelesen, dass die marke mitnichten in den frühen 2000ern neu auf den markt kam, sondern die traditionelle sportschuhmarke der ddr war, also kosten jetzt ex-ddr-schuhe doppelt soviel wie schuhe aus dem rest der welt, ist das jetzt ein sieg oder eine niederlage? „fair und nachhaltig“, okay, okay. es gibt sie auch nicht bei irgendwelchen netz-anbietern. macht mir irgendwie schlechte laune. für die hälfte hätt ich sie nachgekauft, aber dieses luxusding ist nicht mehr meins (sprachs und holte die geerbte lv-tasche aus dem schrank, mit haarwurf ab.)

kennt ihr madame secretary? bestimmt alle und ich bin die letzte. bin erfreut darüber, dass es noch einige staffeln zu sehen gibt, fühle mich ein bisschen an west wing erinnert, auch wenn dies hier wesentlich mehr konflikte aufgreift, viel mehr drama enthält, oft erstaunlich nah an der realität, so gibt es einen beinahe konflikt zwischen russland und der ukraine, der präsident heißt selenski, die staffel wurde 2015 gezeigt. eine serie, wo man den plot in den nachrichten nachlesen kann. die hauptdarstellerin hat zwar nur einen gesichtsausdruck, der ist aber überzeugend. rené auberjonois ist zu meiner freude in einigen folgen auch dabei, er ist 2019 verstorben. auf prime.

nach den eu-wahlen weiterhin unzufrieden mit mir selber. wie könnte ich mich politisch engagieren? in berlin sind es 20% rechtsaußen, hoffentlich menschen, mit denen ich keinen kontakt habe, genau weiß ich das aber natürlich nicht. es gibt bestimmt ein paar impfgegner und aber-erst-wir-nationalisten im umfeld, aber ob die gleich a*d wählen? mit den impfgegnern habe ich damals versucht zu reden, aber sie hielten an ihrem misstrauen fest wie an einem schutzschild, es ging gar nicht um gründe, es wurde als symbolischer angriff des staates auf die rechte des individuums wahrgenommen.

das thema wehpflicht lässt mich immer noch nicht los, während die söhne tiefenentspannt sind oder scheinen. mit argumenten kommt man dem staat da auch nicht bei, es hilft vielleicht die felsenfeste sicherheit, nicht töten zu können, oder gar zu wollen, also kein gutes soldatenmaterial zu sein. es macht mich wütend, dass der staat menschen da diskursiv ausmanövrieren kann, bei so einem existentiellen thema, und eben der weitere gedanke, dass das soldatendasein von der bundeswehr als selbstverständlicher preis für die teilnahme an der brd angesehen wird, koste es, was es wolle. ich denke ja, dass steuern zahlen dafür genügt, dieses radikalisierende alles-oder-nichts funktioniert nur mit einem kranken nationalismus. ich hoffe, dass die jungs da nicht reingezogen werden, sie sind ja nicht mehr 18, und hoffe, dass die dann 18jährigen verweigern, so viele wie möglich. jut, schluss damit.

die geplanten ferientage mit den zwillis klappen nicht, wollte mit ihnen die drachenschlucht anschauen, und die wartburg gleich dazu. vielleicht fahre ich alleine. war da jemand von euch schonmal?

zum ersten mal bisschen unlust, die sommerferien allein zu verbringen, wie ich das seit dem auszug der kinder eigentlich ja sehr gern mache. die zeit bis dahin reicht jetzt auch nicht mehr, um mir einen anzulachen, der mitkommen mag.